22. Dezember 2008 4

Kolosser 1,21-23

21 Auch ihr standet ihm einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten.  (Epheser 2,14-16)
22 Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen.
23 Doch müßt ihr unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen, die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündet; ihr habt es gehört, und ich, Paulus, diene ihm.  (Kolosser 1,21-23 nach der Einheitsübersetzung)

Jeder Mensch steht von seiner Natur her Gott und Jesus feindlich gegenüber. Unser ganzes Denken steht dem entgegen, wie Gott die Welt sieht und wie er sich den Menschen und dessen Leben vorstellt. Am besten merkt man das an den Schwierigkeiten, die wir haben im Glauben zu wachsen, wenn wir Jesus kennen gelernt haben. Auf einmal fällt uns auf, wie stark unsere weltliche Prägung ist und wie anders Gottes Reich ist. Ein Großteil unseres geistlichen Wachstums hat damit zu tun, Denkmuster zu überwinden, die uns ein Leben lang antrainiert wurden.
In Gottes Reich ist alles anders, wer gibt ist reich, wer sich demütigt wird erhöht usw. Die Denkmuster in der Welt sind so anders, dass es gar nicht anders möglich ist als Gott und seinem Christus feindlich gegenüber zu stehen. Wobei „feindlich“ hier nicht unbedingt bedeutet, dass man Gott hasst; es kann auch sein, dass man einfach nichts mit ihm anfangen kann.
Für Vers 22 ist das kleine Wörtchen „jetzt“ ein Schlüsselwort. Die Christen in Kolossä wurden nicht in dem Moment mit Jesus versöhnt als er gestorben ist sondern als sie ihn als Retter angenommen haben. Es ist ein Missverständnis, das manche Theologen haben, dass jeder Mensch automatisch gerettet und Christ nur weil Jesus gestorben ist. So einfach ist es aber nicht; man muss das Opfer Jesu auch im Glauben annehmen um heilig und schuldlos vor Gott zu sein.

Auch danach ist es nicht immer ganz einfach, sondern würde es nicht an mehreren Stellen im Neuen Testament heissen, dass wir an diesem Glauben unerschütterlich festhalten müssen. Auch wenn wir glauben bleiben viele Fragen unbeantwortet und es lösen sich nicht unbedingt alle Probleme. Ungelöste Fragen und Probleme haben natürlich schon viele vom Weg abgebracht und daran zweifeln lassen, dass es wirklich einen Gott gibt, der sie liebt. Gerade in Zeiten der Anfechtung und Zweifel müssen wir an unserer Hoffnung festhalten und dürfen uns nicht davon abbringen lassen Jesus zu vertrauen.

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3 Kommentare

  1. „Jeder Mensch steht von seiner Natur her Gott und Jesus feindlich gegenüber.“

    Wenn damit gemeint ist, dass die Impulse, Triebe etc. des eigenen Wollens regelmäßig im Konflikt stehen zum gebotenen Sollen, so kann ich das nachvollziehen.

    Aber wir Menschen sind auch selbst Teil der Natur, die nach der Genesis von Gott als „gut“, der Mensch sogar als „sehr gut“, ja als Ebenbild Gottes betrachtet werden. Unsere Natur erlaubt es uns ja auch erst, nach Gott zu suchen, zu fragen – und alle Völker brachten und bringen religiöse Vorstellungen hervor. Die totale Abwertung der geschaffenen Natur widerspräche m.E. der Wertschätzung dem Schöpfer gegenüber, und auch Seiner Aussage zum Geschaffenen.

  2. Manchmal frage ich mich, woher du immer genau die Themen hast, die ich gerade gut gebrauchen kann. Danke, dass hat mich voll aufgebaut!

  3. Hallo Michael,

    tut mir leid, dass ich den kommentar erst jetzt freigeschaltet habe. ist mir irgendwie durchgegangen.

    ich meinte das erste. gegen die natur habe ich nichts 😉 aber der natürlich mensch lebt nicht mit gott – ist das so besser formuliert? dass gott sagte, dass er sehr gut ist stimmt natürlich, war aber vor dem fall, alls noch alles in ordnung ist. seitdem steht die ganze welt ja nach genesis unter dem fluch und ich würde meinen, dass gott heute nicht sagen würde, dass alles gut, bzw. sehr gut ist. das wird er erst wieder im himmel, wenn alles wiederhergestellt ist.

    allen ein frohes fest!

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