12. Dezember 2008 0

Kolosser 1,19-20

19 Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen,
20 um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut. (Epheser 1,10) (Kolosser 1,19-20 nach der Einheitsübersetzung)

Gott wollte ganz in Jesus wohnen. Das war bis dahin ein unerhörtes Konzept, etwas, das man sich nicht vorstellen konnte. Im ganzen Alten Testament war es so, dass der Heilige Geist immer wieder mal auf einen Menschen kam, aber auch wieder ging. Niemand hätte von sich behaupten können, dass die ganze Fülle Gottes in ihm wohnte.
Auch in Jesus wohnte sie wahrscheinlich nicht die ganze Zeit seines Lebens. Er war zwar immer Gottes Sohn, aber bevor er bei seiner Taufe mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde (vgl. die Anfänge der Evangelien) sehen wir ihn z.B. keine Wunder tun. Die Fülle Gottes kam wohl erst bei seiner Taufe in ihn, als er mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde.
Der Gedanke, dass Gottes ganze Fülle in Jesus lebte, kommt uns heute nur deswegen nicht mehr revolutionär vor weil wir ihn zu oft gehört und gelesen haben. Wir haben uns so sehr an ihn gewöhnt, dass wir nicht mehr mitfühlen können was es für einen damaligen Leser bedeutet haben muss, so etwas zu hören. Es widersprach dem Konzept, dass die Juden von Gott hatten so völlig, dass es vermutlich Gotteslästerung war zu behaupten, dass die ganze Fülle Gottes in einem Menschen lebte.
Dennoch war Jesus nur der erste bei dem es so war. In jedem, der den Heiligen Geist hat, wohnt die ganze Fülle Gottes. Das ist eine gute Nachricht!

Die Einheitsübersetzung liest sich an dieser Stelle etwas schlecht. Deswegen nehme ich mal die Elberfelder zur Hilfe, die zumindest den zweiten Teil dieses Abschnitts besser verständlich übersetzt:

denn es gefiel der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen 20 und durch ihn alles mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist.

Mich irritiert das „wollte er zu Christus führen“ in der Einheit, so aber wird es klar: Gott wollte durch das Opfer Jesu alle mit sich selbst versöhnen. Jesu Opfer brachte eine umfassende Erlösung in die Welt, die für jeden Menschen gilt der jemals leben wird. Das klingt für uns heute nach einer Binsenweisheit, aber damals war es revolutionär. Es gab immer noch Diskussionen darüber ob man erst Jude werden müsse um dann Christ zu werden. Viele jüdisch-christlichen Gläubigen konnten es sich nicht vorstellen, dass Gott nicht nur die Juden sondern auch nicht-Juden erretten wollte.
Eine solche Rettung gibt es nur in Jesus, nirgendwo anders, weder auf der Erde noch im Himmel.

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