17. September 2008 0
Epheser 4,13
13 So sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen. (Epheser 4,13 nach der Einheitsübersetzung)
Paulus stellt ein hohes Ziel für den einzelnen Christen und die Gemeinde auf. Die Gemeinde soll in eine Einheit des Glaubens kommen und die einzelnen Christen zur vollkommenen Erkenntnis Jesu.
Solche Aussagen sind immer wieder Gegenstand von Diskussionen. „Geht das denn überhaupt?“ fragt man sich. Der eine Theologe sagt ja und meint, dass es bereits hier auf der Erde möglich ist, Jesus in seiner ganzen Herrlichkeit zu erkennen und dass auch die Gemeinde in vollkommene Einheit gelangen kann. Andere würde eher zu „nein“ tendieren und meinen, dass wir erst im Himmel diesen Zustand erreichen können. Allen ist klar, dass zumindest die Gemeinde diesen Zustand noch nicht erlangt hat.
Ich möchte mich nicht zwischen den Positionen entscheiden. Beide haben etwas für sich und ich habe beide schon vertreten. Aber ich möchte zumindest zwei Hinweise dazu geben:
1) wir haben das Potential in uns.
Jesus hat für Einheit unter seinen Nachfolgern gebetet (Johannes 17) und Paulus mahnt die Gemeinde in Epheser 4,3 die Einheit zu wahren. Wir können also davon ausgehen, dass es diese Einheit schon gibt, sie ist allerdings unter all den Konflikten, die Christen miteinander austragen oft kaum noch zu erkennen.
Ebenso ist es mit der Erkenntnis Christi. Das Neue Testament ist sehr klar darin, dass wir Christi Geist haben und ihn erkennen können. Potentiell ist alles da, wir leben aber nicht unser komplettes Potential.
2) Im Grunde genommen ist diese Stelle eine Verheissung: irgendwann, spätestens im Himmel, werden wir Jesus so sehen wie er wirklich ist und wir werden in vollkommener Einheit sein. Es wird keine unterschiedliche Meinungen mehr geben, keine Sünde und nichts, was uns trennt.
Bis wir dort angekommen sind bleiben wir auf dem Weg. Wir studieren die Bibel, beten, stehen für dir Einheit mit unseren Geschwistern ein und entwickeln uns auf Jesus zu. Das Schlimmste ist es nicht, das hochgesteckte Ziel nicht zu erreichen sondern es nicht zu versuchen oder wieder Rückschritte zu machen.
Johann Wolfgang von Goethe war zwar kein Christ, hat uns aber einen schönen Spruch hinterlassen, der gut zu diesem Thema passt: „habe immer vor Augen ein festes Ziel; erreichst Du nicht alles, erreichst Du doch viel.“
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