11 Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,
12 um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes Christi.  (Epheser 4,11-12 nach der Einheitsübersetzung)

Ein grosses Geschenk Jesu an seine Gemeinde ist der so genannte „Fünffältige Dienst“. Sprachlich kann es auch ein vierfältiger Dienst sein, denn es heisst ja „andere als Hirten und Lehrer“, so dass man es auch so verstehen kann, dass Personen gibt, die als Hirten und Lehrer dienen.
Wichtig ist, dass die Menschen im fünffältigen Dienst nicht die einzigen begabten in der Gemeinde sind. Ihr Auftrag ist es, die ganze Gemeinde aus zu rüsten und ihr zu helfen, näher zu Jesus zu kommen. Das bedeutet, dass der Evangelist nicht einfach nur selber evangelisiert, er hilft anderen dabei, das Evangelium besser zu kommunizieren.
Detailliert auf den Fünffältigen Dienst einzugehen würde hier den Rahmen sprengen. Ich werde demnächst mal darüber bloggen.

Die Gaben des Fünffältigen Dienstes hat man nicht für sich selber. Wer in ihnen dient ist eine Gabe Gottes an die Gemeinde und er muss das, was er empfangen hat für andere einsetzen. Ich habe vor langem mal ein russisches Märchen gelesen, das den Aspekt des selbstlosen Dienstes deutlich herausstellt:

Ein Rabbi kommt zu Gott: „Herr, ich möchte die Hölle sehen und auch den Himmel.” – „Nimm Elia als Führer”, spricht der Schöpfer, „er wird dir beides zeigen.”
Der Prophet nimmt den Rabbi bei der Hand. Er führt ihn in einen großen Raum. Ringsum Menschen mit langen Löffeln. In der Mitte, auf einem Feuer kochend, ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf. Aber die Menschen sehen mager aus, blaß, elend. Kein Wunder: Ihre Löffel sind zu lang. Sie können sie nicht zum Munde führen. Das herrliche Essen ist nicht zu genießen.
Die beiden gehen hinaus. „Welch seltsamer Raum war das?” fragte der Rabbi den Propheten. „Die Hölle”, lautet die Antwort.
Sie betreten einen zweiten Raum. Alles genau wie im ersten. Ringsum Menschen mit langen Löffeln. In der Mitte, auf einem Feuer kochend, ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf. Aber – ein Unterschied zu dem ersten Raum: Diese Menschen sehen gesund aus, gut genährt, glücklich.
„Wie kommt das?” – Der Rabbi schaut genau hin. Da sieht er den Grund: Diese Menschen schieben sich die Löffel gegenseitig in den Mund. Sie geben einander zu essen. Da weiß der Rabbi, wo er ist.

Natürlich ist das keine Beschreibung von Himmel oder Hölle wie sie wirklich sind. Es zeigt aber, dass wir nur satt werden, wenn wir bereit sind einander zu dienen. Wer nur für sich selber lebt wird weder anderen zum Glück verhelfen noch selbst glücklich sein.
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5 Kommentare

  1. *LOL* Der Verschreiber im Titel ist grandios 😉

  2. wieso verschreiber? ich schreibe wie ich spreche!

  3. @Frollein Friede!
    😉 + 🙂 = 😉 🙂
    🙂 😉 + 😉 🙂 = 🙂 😉 🙂 😉
    😉 🙂 😉 + 🙂 😉 🙂 = 😉 🙂 😉 🙂 😉 🙂
    🙂 😉 🙂 😉 + 😉 🙂 😉 🙂 = 😉 🙂 😉 🙂 😉 🙂 😉 🙂
    Björn S. 🙂

  4. upsala – da fehlt ein querstrich zwischen den ergebnissen.
    dann stimmts wohl.
    😀

  5. herzlich willkommen, rudi. danke für den pingback!

3 Pingbacks

  1. […] ich diese Geschichte letztens gelesen habe, lässt mich dessen Hauptgedanke nicht mehr los. Das russische Märchen beginnt mit […]

  2. […] gibt im NT mehrere Gabenlisten: Römer 12,6-8; 1.Korinther 12 und 14; Epheser 4,11-12. In keiner dieser Listen tauchen alle Gaben auf. Hier sind erst einmal alle Gaben, die im NT […]

  3. […] Das steht meinem Verständnis von Gaben gegenüber. Ich verstehe Gaben in dem Lichte von Epheser 4,11-13: Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, […]

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