09. September 2008 3
Epheser 3,20-21
20 Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können,
21 er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen. (Epheser 3,20-21 nach der Einheitsübersetzung)
Paulus spricht hier nicht von Gebet. Diese Stelle ist oft so verstanden worden, als wollte Paulus sagen, dass Gott noch viel mehr tun kann als wir erbeten könnten. Damit kommt es dann zu einem Realitätskonflikt oder einer Art Paradoxon und wir überlegen, ob es ein Gebet geben könnte, das so gross ist, dass Gott es nicht mehr erfüllen kann. Umgekehrt sind manche Christen frustriert weil Gott offensichtlich schon kleine Gebete nicht erhört hat und dann ist es kein Trost, dass er noch mehr kann als uns auch nur einfällt zu beten.
Hier geht es aber nicht um unsere Gebete sondern um Gottes Grösse. Paulus will zeigen, dass einen Gott gibt, der sogar grösser ist als menschliches Wunschdenken (das ja schon ziemlich gross ist). Er ist immer noch in dem Gedanken, dass wir gemeinsam Gott erkennen können und zeigt auf, wie gross Gott eigentlich ist – wie gross also das ist, was wir erkennen können.
Der faszinierendste Gedanke dabei ist, dass diese ungeheure Macht Gottes in uns wirkt. Das erscheint vielen fast schon als Gotteslästerung und dennoch ist es ein Gedanke, den Paulus immer wieder in seinen Briefen bringt: das Christus in uns wirkt. Die ganze Macht Gottes ist bereits in uns wenn der Heilige Geist in uns wohnt. Das sollte unser Denken in einigen Punkten ändern und auch die Art, in der wir über uns denken. Wenn Gottes ganze Kraft in uns wohnt, dann ist es möglich, Gottes Auftrag aus zu führen und Dinge zu tun und zu erleben, die für den normalen Menschen, in dem Gott nicht lebt, unmöglich sind.
Dieser Gott, der unendlich gross ist und in uns lebt wird durch die Kirche verherrlicht – zu allen Zeiten in allen Generationen. Das ist wieder einmal ein Grund zum Stauen. Kann man sich kaum vorstellen. Warum braucht ein solcher Gott die Kirche um sich zu verherrlichen? Weil er das selber so beschlossen hat. Gott verherrlicht sich nicht selbst, er tut es durch die Gläubigen. Mit Kirche ist hier der „Leib Christi“ gemeint, alle Gläubigen, nicht die Organisationsform Kirche, wie wir sie in Deutschland kennen. Gott verherrlicht sich durch jeden, der an ihn glaubt, egal ob er in einer der Grosskirchen ist oder nicht.
Björn S. schrieb am
9. September 2008 um 10:16stimmt! 🙂
Matthis schrieb am
9. September 2008 um 11:30Sind nur die Verse 20+21 oder??
nicht 17-21
storch schrieb am
9. September 2008 um 11:34ohja, danke. ich habe es schon geändert.