21. August 2008 6

Epheser 2,18-19

18 Denn durch ihn haben wir beide durch einen Geist den Zugang zum Vater.
19 So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Epheser 2,18-19 nach der Einheitsübersetzung)

Wenn man diese Stelle falsch betont, klingt sie komisch. Wir haben nicht durch einen Geist Zugang zu Gott sondern durch EINEN Geist, nämlich durch den Heiligen Geist, darum geht es Paulus. Alle Gläubigen, egal ob sie aus den Juden oder den Nationen (Heiden) kommen, sind eins in dem einen Heiligen Geist, der uns alle verbindet.
Später im Epheserbrief bringt Paulus diesen wichtigen Gedanken noch schärfer auf einen Punkt:

Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, 6 ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist. 7 Aber jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat. (Epheser 4,4-7)

Wir alle sind jetzt Mitbürger und Gottes Hausgenossen, also Menschen, die mit Gott zusammenleben. Die Einheit unter Christen war Paulus sehr wichtig. In seinen Briefen (besonders auch im 1.Korintherbrief) ist immer wieder die Rede davon. Diese Einheit stand auch für Jesus sehr weit oben, immerhin hat er für sie gebetet (Johannes 17). Leider sieht man in der Praxis heute meist sehr wenig von dieser Einheit und meistens geht es uns eher darum, uns gegeneinander abzugrenzen als miteinander klar zu kommen und die wenige Zeit, die wir auf der Erde haben zu nutzen um Gottes Reich zu bauen.
Viele der Streitigkeiten die es unter Christen gibt sind einfach nur nebensächlich und nicht selten auch reichlich bizarr. Wir sollten davon wegsehen und uns dessen bewusst werden, was uns vereint: ein Vater im Himmel, eine Errettung durch das Blut Jesu und ein Heiliger Geist!

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5 Kommentare

  1. Diese Einheit wäre für mich auch ein interessantes Thema.
    In Foren und anderen Diskussionsplattformen entsteht schnell und oft der Eindruck, als ginge es tatsächlich mehr um das Abgrenzen und das Wachen über die „wahre“ Lehre.
    Wäre ziemlich spannend, die Gewichtung des Themas „Einheit“ im Vergleich zum Thema „Abgrenzen“ biblisch zu erkunden.

    Segen!
    Dirk.

  2. Hallo Dirk,

    herzlich willkommen hier. (ist doch dein erster kommentar, oder? jedenfalls musste ich ihn freischalten).

    ich habe mal angefangen, über das thema zu schreiben, bin aber nicht ganz fertig geworden. mittlerweile interessiert mich das thema „einheit“ auch wieder sehr, aber ich habe zu viele andere projekte, in denen ich drinstecke. ich linke dir mal einen artikel, der – glaube ich – wichtig für das thema ist:
    http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2005/09/10/metatheologie-41-systeme-rand-und-zentrum/
    und noch einer:
    http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2005/10/06/metatheologie-4-voneinander-lernen/
    und die fortsetzung dazu:
    http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2005/10/14/voneinander-lernen-2-ein-experiment/

    vielleicht kommen wir ja mal konstruktiv über dieses thema ins gespräch.

  3. Jupp, gaaaaanz wichtiges Thema, das mir sehr auf dem Herzen liegt, weil ich persönlich oft unter „Katholikenhetze“ gelitten habe. Ich selbst gehe zu freikirchen und habe aber auch einen Rosenkranzkreis gebildet und gehe manchmal in einen katholischen Gottesdienst.
    Vielleicht interessant: aus dem katholischen Katechismus:
    -Wie sind die katholischen Christen zu betrachten?
    In den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die sich von der vollen Gemeinschaft der Katholischen Kirche getrennt haben, sind vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden. Alle diese Güter stammen von Christus und drängen auf die katholische Einheit hin. Die Mitglieder dieser Kirchen und Gemeinschaften sind in der Taufe Christus eingegliedert. Darum werden sie von uns als Brüder und Schwestern anerkannt.
    -Wie kann man sich für die Einheit der Christen einsetzen?
    Das Verlangen, die Einheit aller Christen wieder herzustellen, ist eine Gabe Christi und ein Ruf des Geistes. Dieses Verlangen betrifft die ganze Kirche und verwirklicht sich durch die Bekehrung des Herzens, das Gebet, die gegenseitige brüderliche Kenntnis und den theologischen Dialog.

  4. Korrektur:Wie sind die „nicht“ kathlischen Christen zu betrachten?

  5. herzlich willkommen, christcarrier und danke für den ausschnitt aus dem katechismus. diese ganzen katholischen sachen haben wir schon eingehend diskutiert – vor allem hier:
    http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2008/07/23/die-welt-weis-es/

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  1. Einheitsgedanken « dikosss sagt:

    […] “Einheitsthema” hat mich nun neu angesprochen. Zuerst über storch, der hier sogleich ein paar links mehr empfiehlt. Und jetzt, noch aktueller, über Stefan, der sich hier […]

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