19. August 2008 1

Epheser 2,15-17

15 Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden
16 und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.
17 Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und uns, den Nahen. (Epheser 2,15-17 nach der Einheitsübersetzung)

Paulus führt hier den Gedanken fort, den er im letzten Abschnitt (2,11-14) begonnen hat. Es geht immer noch darum, dass es egal ist, ob man als Jude zu Christus kommt oder als Angehöriger einer anderen oder gar keiner Religion. Ich habe dennoch zwei Abschnitte daraus gemacht, weil Paulus hier einen weiteren wichtigen Aspekt einbringt: Jesus hat das Gesetz und die Gebote aufgehoben indem er einen neuen Weg lehrte.
Man traut sich das fast nicht zu sagen. es klingt, als würde man das ganze Alte Testament mit einem Streich vom Tisch wischen, wenn man sagt, dass Jesus die Gebote aufgehoben hat. Alle Gebote? Auch die berühmten zehn, die doch die grundlegendsten Ethikregeln der Welt sind? Ja, auch die. Kein Gebot wird uns zu Gott bringen. Das bedeutet nicht, dass die Gebote an sich schlecht sind und dass es jetzt okay wäre, zu morden, stehlen, rauben, lügen usw. Das ist es nicht. Es bedeutet nur, dass kein noch so heiliger Lebenswandel einen Menschen zu Gott und in den Himmel bringen wird. Der einzige Weg ist Jesus.
Das ist ein großes Missverständnis in unserer Kultur, die denkt, dass wir uns den Himmel verdienen können. Im Himmel werden nur begnadigte Sünder sein und niemand, der aus eigener Leistung und eigener Anstrengung dorthin gekommen ist.

Es ist ein wenig lustig zu sehen, wie Paulus immer wieder mal seine Haltung zu den Juden wechselt. Manchmal sind es „sie“, manchmal sind es „wir“. In diesen Versen sind es wieder „wir“, denn Paulus ist als Jude aufgewachsen und hat seinen Weg zu Jesus als Pharisäer gefunden. Im Grunde hat das nichts zu bedeuten, es ist nur eine Beobachtung, die vielleicht auch sein etwas ambivalentes Verhältnis zum jüdischen Glauben zeigt.

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  1. […] ihr standet ihm einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. (Epheser 2,14-16) 22 Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, […]

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