7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, 
8 die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. 

Die Vergebung der Sünden ist eines der zentralsten Elemente des christlichen Glaubens überhaupt. Da Gott heilig ist, wäre es unmöglich in seine Gegenwart zu kommen und auch nur die kleinste Sünde zu haben. Das hat Folgen für die Ewigkeit denn kein Mensch könnte die Ewigkeit bei Gott im Himmel verbringen solange er noch sündig ist.
Im Alten Testament war es nicht leicht von seiner Sünde los zu kommen. Man musste Israelit sein um überhaupt Gottes Kind zu sein. Das allein reichte aber nicht, sondern es war ein kompliziertes Gebilde von Gesetzen und Opfern nötig um Vergebung seiner Sünden zu erlangen. Keines dieser Opfer galt für immer sondern sie mussten immer wieder „aufgefrischt“ werden. Während des ganzen alten Bundes mit Gott sehnten sich die Gläubigen nach einer Zeit in der die Vergebung anders laufen und Heiligkeit auf anderer Basis erworben werden konnte. Wir können es uns heute nicht mehr vorstellen wie groß die Sehnsucht nach dem war, was uns heute als vollkommen selbstverständlich erscheint.

Das Opfer Jesu ist ein einmaliges Opfer. Wer Jesus als seinen Herrn und Retter angenommen hat, der braucht kein weiteres Opfer, alles ist erledigt. Das ist etwas, das sich unter dem alten Bund niemand hätte vorstellen können. Erlösung ist etwas, das kein Mensch machen kann; sie kommt von Gott. Jeder Mensch kennt das Gefühl, ausgeliefert zu sein und nicht selbst etwas an einem schlechten Zustand machen zu können – das ist „Erlösungsbedürftigkeit“, nur, dass Paulus hier über etwas noch grösseres schreibt – darüber, dass die ganze Menschheit verloren ist und einen Erlöser braucht. Ohne diesen Erlöser könnte niemand die Ewigkeit bei Gott im Himmel verbringen – wir brauchen Jesus, den Erlöser, mehr als alles andere!

Man braucht Weisheit und Einsicht um diese Erlösung an zu nehmen. Sie kommt ganz durch Gnade, wir können sie nicht erkaufen sondern nur im Glauben annehmen. Für die griechischen Philosophen bestand ein deutlicher Unterschied zwischen beidem: Weisheit war die Erkenntnis der ewigen Dinge, die Frage nach dem Sinn usw. Einsicht war das genaue Gegenstück, eine Art praktische Intelligenz, die im Alltag sehr nützlich ist. Man braucht wohl beides um die Erlösung an zu nehmen: Zuerst braucht man Weisheit um die Gnade zu erkennen, dann muss mit ihr umgehen und sie annehmen können.

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