Tja, wo ich vorgstern schon damit angefangen habe, Bücher zu empfehlen kann ich auch gleich weitermachen. Mit einem Roman von Richard Ford: eine Vielzahl von Sünden. Das Thema ist etwas seltsam, alle Kurzgeschichten drehen sich um Ehebruch. Wer Ford schon einmal gelesen hat, vermutet keine erotischen Geschichten sondern tiefe Analysen und liegt damit auch völlig richtig. Nach der Lektüre hat vermutlich keiner mehr richtig Bock auf Fremdgehen…
Jemand bezeichnete den Schreibstil Fords mal als „dirty realism“; eine gelungene Bezeichnung finde ich. In den Geschichten passiert gewöhnlich nichts. Es ist Alltag ohne Schnörkel und Effekte. Gerade das macht ihn für mich lesenswert, garantiert aber keine kurzweilige Lektüre sondern etwas – anderes.

Ausserdem habe ich noch einen ganz tollen Roman von Hedwig Courths-Mahler gelesen. Ich weiss, man gibt eigentlich nicht öffentlich zu, HCM zu lesen, aber ich bin mal vor nichts fies. „Die Sonne von Lahori“ ist jedenfalls ein unglaubliches Buch – schlecht, kitschig, klischeehaft, mit einer unglaubwürdigen Märchenhandlung, flachen Charakteren und allem anderem, was man für zwei gemütliche Stunden im Bett braucht. Ehrlich, an der Autorin kommt man eigentlich nicht vorbei. Sie sei die „Königin der Liebesromane“ prahlt ihr Verlag und ich meine, dass man mindestens einmal im Leben 1,45 Euro am Kiosk lassen sollte um sie in „Neuauflage! Große Schrift!“ zu lesen.

Was lest Ihr eigentlich peinliches? John Sinclair? Lassiter? Na, ist ja auch egal, ich kaufe vermutlich nicht noch mal ein HCM-Buch.

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11 Kommentare

  1. Von peinlich kann hier nicht die Rede sein!
    Meine Lieblingsbuchbände sind von Francine Pascale „Stephanie-ein Mädchen und die Liebe“.
    Jedes der acht Bände hat einen anderen „spannenden“ Untertitel (z.B. „Flirten, Küssen, Falsches Spiel“ oder „Intrigen, Trauer, Liebesschwüre“). Die Cover zeigen ein 80er Jahre Mädchen in Nebel- Weichzeichneroptik. Sehr gelungen!

    Nebenbei lese ich noch gerne das Goldene Blatt oder die Neue Post, auch voll im Ernst, weil es mich brennend interessiert mit wem Roberto Blanco neuerdings abspakkt und was die gute Beatrix von Holland so ausheckt!

  2. O my goodness! Hedwig! Courths! Mahler! Welch ein Bekenntnis, noch dazu öffentlich…

    🙂

    Was ich schon so an Peinlichem gelesen habe, habe ich überwiegend erfolgreich vergessen. Aber ich erinnere mich, dass ich – nun halte Dich gut fest – zwei (jawohl, zwei!) Romane von Hedwig Courths-Mahler gelesen habe. Da war ich im Krankenhaus, hatte gelesen, was ich zu lesen mitgebracht hatte, und dann kam der »Büchereiwagen« durch die Gänge. Tja.

  3. gröööl

    Der Begriff Intellektueller (lat intellegere – verstehen) bezeichnet im Allgemeinen eine Person, die – meist aufgrund ihrer Ausbildung und Tätigkeit – wissenschaftlich oder künstlerisch gebildet ist. ( Wiki )

    gibts zu dein unterbewusstsein wollte mal so richtig banal sein. das kenn ich zumindest bei der auswahl meiner sekundärliteratur.
    den letzten „richtigen “ roman den ich gelesen habe war „a long way down“ von nick hornby… aber das ist lange her… rechts von mir stehen allerdings schon sachen wie stephen king, ken follet und namen die mir nichts sagen, weil von der frau…
    das letzte „nicht fromme “ buch, dass ich lass war ein buch über serienmörder, ein sachbuch von einem psychologen. ansonsten ist mein absoluter geheimtipp zum abschalten : kinderbücher aus dem saatkornverlag…
    das peinlichste was ich jeh gelesen und sogar gesammelt habe sind die „Erfahrungen“ von Bastei Lübbe… ansonsten diskutieren wir gerade unser stern abo gegen ein aufatmen abo einzutauschen…

  4. Ha, ha. Bianca! Wußte doch gleich,daß das nur nur von Dir kommen kann.
    du bist die Beste!
    Meine peinlichsten Bücher sind wohl die von Diana Gabaldon. Auch ziemlich kitschig und nach Band 4 und so alle um die 1000 Seiten habe ich auch langsam die Nase voll. Allen noch viel Spaß beim schmökern.
    Anne

  5. also gerade von GJM, dem alten feingeist, hätte ich so was nicht erwartet. aber die „stephanie“-bücher kannst du mir schon mal leihen (das war ein SCHERZ) oder mal im klutshockk eine lesung machen.
    sollen wir das nicht echt mal machen, jede/r liest eine schöne szene aus seinem/ihrem peinlichsten roman vor? ich wäre dabei!

  6. Ha! Diana Gabaldon wars, genau! Ich grübelte nach dem Namen. Hab nur 2 Bände gelesen und wusste tief in mir, man muss damit nicht hausieren gehen… Aber schön wars *g*

  7. Also, ich habe in der Grundschule bereits die 50er-Jahre-Mädchen-Romane meiner Mutter verschlungen, weil es nix anderes gab… Sehr zu empfehlen wäre „Leica-Mädel Monika“, oder immer dieser Kram mit den Waisenkindern… Aber was habt Ihr alle gegen Diana Gabaldon? Ich hatte in der Bücherstube so viele Kunden (auch Männer!), die meinten, das wären „anspruchsvolle historische Romane“!!! Ich lese alles, und nichts ist mir peinlich. Als Buchhändlerin kann ich immer noch sagen „Ich MUSS das lesen!“

  8. lo be te – den – HEERRRRRN…
    thanx storch…
    for all…

    (world wide pizza is in your land)

  9. Ich glaub, da kann ich nicht ganz mithalten. Zieht man mal die ganzen Comics und eindeutig satirischen Sachen ab, ist Michael Moore vermutlich das trivialste, was ich im Schrank stehen hab.

    Frollein Friede
    Ich sei mit Euch!

  10. warum sollten wir die comics abziehen? da gibt es ja auch schlimme dinge. und sehr gute.

  11. Naja, meiner Meinung nach habe ich nur „gute“ Comics. Auch wenn da „schlimme Dinge“ dabei sind 😉 Ich behalte die aber lieber für mich. Das wäre Stoff für ein weitaus ausufernde Diskussion als Doom 3…

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