29. März 2008 32

Sprachengebet

[de]
Noch ein Artikel aus dem kranken Boten.

Nachdem ich schon einige Artikel im Boten über Gebet im Verstand geschrieben habe, möchte ich einen über Gebet im Geist schreiben. Eine Gemeinde in der keine Geistesgaben eingesetzt werden, wird niemals ganz so sein, wie Jesus sich das vorstellt. Das Leben Jesu war nicht nur heilig, es war von seiner Empfängnis bis zu seiner Auferstehung übernatürlich. Ich bin immer wieder überrascht, dass Christen, die „jesusmäßig“ leben wollen, diesen Aspekt so völlig außer Acht lassen. Wer so leben will wie Jesus sagt ja zu einem Leben in Heiligkeit und Liebe, aber genauso zu einem Leben, das vom Übernatürlichen geprägt ist.
Diese Übernatürlichkeit drückt sich auch in unserem Gebetsleben aus. Es herrscht Einheit darüber, dass Gebet bitten, danken, flehen, anbeten und vieles anderes beinhalten kann, aber gerade über das „Beten im Geist“ oder „neuen Sprachen“ gibt es viele Diskussionen. Warum eigentlich?
Als ich das erste Mal Sprachengebet hörte, war ich überwältigt. Es war in einem Gottesdienst in Lüdenscheid, ich war noch kein Christ und kriegte es echt mit der Angst als einige Hundert Leute anfingen Gott in Sprachen an zu beten. Ich musste irgendwann raus und konnte vor zittern kaum einen Joint drehen. Nach diesem Erlebnis konnte ich nicht mehr sagen, dass es keinen Gott gibt, das war was ganz anderes als die ganzen klugen Argumentationen, die ich vorher gehört hatte, die mich aber gar nicht überzeugen konnten.
Als ich das zweite Mal Sprachengebet hörte war ich neidisch. Mittlerweile war ich schon Christ, hatte meinen Glauben wieder verloren und war nun bei Jugend mit einer Mission in Norddeutschland. Scheinbar war ich der einzige in meiner Jüngerschaftsschule, der nicht in Sprachen betete. Ich hatte keinerlei Theologie an dem Punkt, hatte die Bibel nicht gelesen und war nach einer abschreckenden Erfahrung in einer gesetzlichen Gemeinde in der man nie über den Heiligen Geist sprach, gerade wieder bei Jesus angekommen. Immer wenn ich die anderen in neuen Sprachen beten oder singen hörte, haute es mich um. Ich wusste, dass das himmlische Sprachen waren, etwas im Sprachengesang brachte mich näher zu Jesus als alles andere, obwohl ich kein Wort verstand. Ich wusste: „Ich muss das auch haben!“ Ich sehnte mich mehr nach den Sprachen als nach irgendetwas anderem, aber ich wusste nicht, wie man Gaben bekommt.
Dann wurde für mich gebetet, ich fiel um, ruhte eine Weile im Geist und ab da konnte ich in Sprachen beten. Am Anfang lief es etwas zögerlich, ich musste die neue Sprache „erlernen“. Ich hatte nur einige Silben und stockte mit „Halleluja“ und ähnlichem auf. Aber mit der Zeit wurde das Gebet immer flüssiger und es wurde eine richtige Sprache. Von Anfang an habe ich festgestellt, dass es stimmt, was Paulus über das Beten in Sprachen schrieb: es baute mich auf. Wenn ich eine Weile in Sprachen betete war ich einfach glücklich, eine Freude kam, die ich sonst nicht kannte. Außerdem erlebte ich, dass jemand, der in einer Sprache betet, Geheimnisse mit Gott austauscht – das Beten in Sprachen machte mich „klüger“, ich verstand auf einmal Dinge über Gott und das Leben, die ich vorher nicht wusste. Abgefahrene Sache! Bis heute bete ich in Sprachen, wenn ich etwas verstehen will und es funktioniert jedes Mal – im Geist zu beten bringt eine göttliche Klarheit, die man sonst nicht hat.

Trotz der guten Anfangserfahrungen verlor ich das Sprachenbeten mit der Zeit aus den Augen. Man gewöhnt sich an das Gute, das Gott schenkt und irgendwann werden auch die größten Segnungen alltäglich. Eine Weile, vielleicht einige Monate lang, betete ich selten in Sprachen. Bis dann ein Freund einen prophetischen Eindruck für mich hatte: „ich glaube, Du solltest jeden Tag eine Stunde in Sprachen beten.“ Okay, habe ich gemacht. Morgens auf dem Weg zur Berufsschule eine halbe Stunde, mittags auf dem weg zurück wieder eine halbe Stunde. Es tat mir gut und mein geistliches Leben, das durch einige Enttäuschungen etwas brach lag, bekam wieder eine neue Qualität. Das wichtigste, was dadurch passiert war aber, dass ich das Beten in Sprachen nie wieder vernachlässigte. Es gibt Zeiten in denen ich mehr im Geist bete und Zeiten, in denen ich es weniger tue, aber ich bin sicher, dass es keinen Tag gibt, an dem ich es gar nicht tue.

Nun denn, ich hatte nicht den Eindruck einen theologischen Artikel schreiben zu sollen sondern einen persönlichen. Dennoch enthält der Artikel einiges von dem, was Paulus in 1.Korinther 14 schreibt. Bleibt noch eine Feststellung, die ich nicht weiter belegen sondern Dir einfach zusprechen will: „Du kannst in Sprachen beten, wenn der Heilige Geist in Deinem Leben. Jeder geisterfüllt Christ kann das. Vielleicht gibt es verstandesmäßige, theologische oder sonstige Barrieren, aber lass Dir nicht Glauben machen, dass Du es nicht könntest!“

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[en]
After writing some articles for the messenger about prayer by intellect, I would like to write about prayer in the spirit. A church that doesn’t make use of the spiritual gifts will never be like Jesus imagined it to be. His life was not only holy from his conception to his resurrection, it was miraculous. I am always amazed that Christians who want to live like Jesus disregard this aspect completely. He who wants to live like Jesus, confirms to live a life in holiness and love, but also a life that is defined by the supernatural. The supernatural expresses itself in our prayer life, too. There is unity as far as prayers include asking, thanking, begging, adoring and many more things, but especially about ‘prayer in the spirit’ or ‘in new tongues’ there is a lot of discussion. Why?
The first time I heard someone praying in tongues, I was overwhelmed. I visited a service in Lüdenscheid, wasn’t a Christian yet and got really scared when a couple of hundred people started worshipping God in tongues. At a certain point I needed to go out and I wasn’t able to roll a joint because I was trembling so much. After this experience I couldn’t say that God does not exist. This was very different to all the clever arguments that I had heard before and that had never been able to convince me!
The second time that I heard someone praying in tongues, I was jealous. In the meantime I had become a Christian, lost my faith and found it again. Now I was with ‘Youth With A Mission’ in the north of Germany. Apparently I was the only one in my discipleship school who was not praying in tongues. I didn’t have any theology about that, I hadn’t read the Bible and had just come back to Jesus after the deterrent effect of a bad experience in a legalistic church where nobody talked about the holy spirit. Every time I heard the others praying or singing in tongues, it knocked me over. I knew these were heavenly languages. Something in this singing in the spirit brought me closer to Jesus than anything else, even though I did not understood anything. I knew: ‚I need this too!‘ I craved it more than anything else, but I did not know how to get gifts of the spirit.
Then someone prayed for me, I fell over, rested in the spirit for a while, and from that moment on I was able to pray in tongues. In the beginning it started hesitantly, I had to learn this new language. I just had a few syllables and extended my vocabulary with ‘hallelujah’ and similar words. But over time my prayers became more and more fluid, and it developed into a real language. Right from the start I noticed that what Paul had written about praying in the spirit is true: It revitalised me. When I prayed like that way for while I simply turned happy, a gladness came that I had never known before. Apart
from that I made the experience that one who prays in tongues, exchanges secrets with God – it made me more “clever”, all of a sudden I understood things about God and life, that I didn’t know before. Crazy thing! Until today I always pray in tongues when I want to understand something – and it works
every time. Praying in the spirit brings a godly clarity, that one usually doesn’t have.
In spite of my good experiences in the beginning I let praying in the spirit slip. One gets used to the good that God gives and eventually even the greater blessings become normal. For a while, maybe even for a couple of months, I did it very seldom. Eventually a friend of mine had a prophetic word for me:
’I believe you should pray in the spirit for an hour every day.’ OK, I did that in the mornings on my way to vocational school for half an hour, at lunchtime on the way back for another 30 minutes. It had a good effect on my spiritual life which was lying idle due to a number of disappointments and it gained a new quality. But the most important thing that happened as a result, was that I never neglected praying in the spirit again. There are times in which I pray
in the spirit more than other times, but I am sure that there is not a single day that I don’t do it at all.

So now, I did not have the impression that I should write a theological article, but a personal one. Even so it contains somewhat of that which Paul writes in 1 Corinthians 14. Only one statement remains, that I will not prove but just say to you: ’You can speak in tongues if the holy spirit is in your life. Every spirit-filled Christian can do so. Maybe intellectual, theological or other limits exist, but don’t believe that you cannot do it!’

translated by the sick messenger

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32 Kommentare

  1. toller artikel – danke!
    der passt wie arsch auf eimer zu meinem heutigen senf und wird verlinkt 🙂
    SEgen!

  2. Also ich verstehe unter „Beten im Geist“ (Joh 4) etwas ganz anderes als die „Zungenrede“ (1 Kor 14).
    Beten im Geist kann/muss jeder Christ:

    Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
    Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Joh 4,23f)

  3. es ist nicht dasselbe, im geist zu beten und im geist an zu beten.

  4. Ich musste lachen, als ich Deinen Schlusssatz las. Seit Jahren bete ich darum, und ich bin mir auch sicher, dass der Geist bei mir ist, aber mit Sprachengebet ist nuscht. Ich wüsste auch nicht, was für Barrieren da existieren sein sollten, aber es gibt genug Christen, die diese Gabe als Gradmesser für Geisterfüllung mißbrauchen. Ich auch keine Stelle in der Bibel, die nachhelegt, dass jeder Christ das kann. Habe ich was überlesen.?

  5. Was mich immer etwas wundert ist, dass Sprachengebet doch immer recht ähnlich klingt. Verwendet der heilige Geist eine konkrete Syntax?

    Theoretisch stell ich mir das immer so vor, dass das Fehlen der Begriffe den durch Wortschatz teilweise begrenzten Verstand quasi überbrückt und dadurch der dem Menschen innewohnende heilige Geist direkt zu „Wort“ kommt. Also die Überwindung der Sprachbarierre zwischen Gott und dem Menschen, weil Gott eben höher als alle Vernunft – von unserem Wortschatz un(be)greifbar – ist.

    Aber gerade deswegen würde ich zunächst erwarten, dass diese Sprache eben keine konkrete sondern eine abstrakte Syntax besitzt.

    Gut ich weiß nicht, inwiefern das vielleicht ’ne blöde Frage ist und vielleicht ähnlich, wie einem von Geburt an Blinden die Farben zu erklären. Würde mich trotzdem freuen, wenn vielleicht jemandem dazu was einfällt. Vielleicht gibt ja noch jemand ’nen Erfahrungsbericht zum besten.

  6. @ Graf-0
    Ich stelle mir das so vor, dass die Silben, die man beim Sprachengebet produziert, nicht in sich Sprache sind, sondern eine Art „Medium“ oder Trägersubstanz für den Heiligen Geist. Das hört sich jetzt leider ziemlich esoterisch an, aber ich kann es nicht besser erklären.

    Vielleicht kann man es mit der Funktionsweise eines Radios vergleichen – die elektromagnetischen Schwingungen sind der „Träger“ für die damit kombinierten Schallwellen, sie „transportieren“ die Schallwellen sozusagen.
    Analog dazu stelle ich mir das Sprachengebet als Ausdrucksmittel für meine innersten Gefühle für Gott vor, die für meinen Verstand unbegreiflich und mir vielleicht teilweise nicht einmal richtig bewusst sind, so wie auch zwischen Baby und Mutter Kommunikation stattfindet, wenn das Baby nur so vor sich hin lallt – es „fließt“ was, was der Verstand nicht versteht.

    Also, so stelle ich mir das vor – allerdings ausgehend von der genau gegensätzlichen Beobachtung, nämlich, dass Sprachengebet so sehr unterschiedlich sein kann. Ich kann allerdings null biblische Begründung dafür anführen… ist einfach mein privates „Erklärungsmodell“ ;o)

  7. jo – lobenswerter Ansatz Köto!
    Das mit der „Trägersubstanz“ ist genau richtig – auch das Evangelium selber ist ja das „Medium“ für Gottes Handeln so wie Papier und Druckfarbe in einer Bibel keinen Geist enthalten, aber er wirkt doch dadurch an uns.

    Man könnte viellt. auch sagen: Worte zeugen Worte, Glaube zeugt Glauben und Geist zeugt Geist. Wobei das verstandesmässige Gebet beim Wort beginnt und über den Glauben den Geist erreicht, während es beim Sprachengebet genau umgekehrt läuft – wow! 🙂

    Graf – zu deiner Frage ob „konkrete oder abstrakte“ Syntax – imho: weder noch, sondern „persönlich“ ist hier wohl das entscheidende Merkmal.
    Deine „theoretischen“ Aussagen finde ich aber sehr zutreffend!
    Mein Erfahrungsbericht hätte zwar andere Eckdaten als bei Storch – z.B. war es bei mir eine Afrikaner- Gemeinde, wo ich es das erste Mal erlebte – aber das Powererlebnis war ähnl. bis gleich (auch ohne zittrigen Joint danach *lol*) doch das Entscheidende ist eindeutig die eigene Praxis und so kann ich mich nur seinen Aussagen und dem Aufruf anschliessen, die Barrieren zu überwinden…
    lass es zu – just do it!

    Segen

  8. @Königstochter:
    Erstmal: also ich muss sagen, Deine Antwort ist auf gar keinen Fall lediglich „esoterisch“ geworden, sogar sehr gut. Esoterik heisst für mich ein Glaube, der jegliche „wissenschaftliche“ Betrachtung ablehnt, was für mich ebensowenig in Frage kommt, wie eine reine Naturwissenschaft, die alles übernatürliche ausklammert.

    Denn das mit den Schallwellen ist ein super Beispiel – könnte man auch so übertragen, dass die Zungenrede im Grunde nicht der Kern der Kommunikation, sondern der akustisch wahrnehmbare Ausschnitt der Kommunikation des Geistes ist. Vielleicht war das gar nicht das, was Du sagen wolltest, aber das hat mir gerade so ein kleines Aha-Erlebnis gegeben! 😉

    Nur das mit den „innersten Gefühlen“ verstehe ich noch nicht so ganz. Vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber bislang dachte ich eigentlich immer, dass beim Sprachengebet der heilige Geist [also Gott] in einer Person betet – und das eben daraus auch die Auferbauung resultiert, dass die Person erlebt, wie Gott durch sie hindurch so eine Art „Selbstgespräch“ [jaja, etwas lapidar ausgedrückt] führt.

    Gut ich bin im Grunde eigentlich kein Freund dieser Auseinanderdividiererei des Menschen in Bestandteile [sowas wie das gute, alte Körper, Geist, Seele Modell], deswegen seltsam, dass gerade ich auf so einen Gedanken komme.

    Also ist Sprachengebet im Grunde eine ganzheitliche Form des Betens?

    Nun gut. Ich werde da noch weiter darüber nachdenken und beten. Muss Dir auf jeden Fall danken. Eine so gute Antwort hatte ich gar nicht erwartet.

  9. @Graf-O:
    habe noch zwei kleine Erfahrungen. Mir ist schon passiert, dass ich mit einer Glaubensschwester in Sprachen gebetet habe und sie mich anschließend fragte, ob ich russisch könne. Ich hatte im Sprachengebet auf russisch gebetet, dass „Gott gut ist“ oder was ähnliches. Ich bin definitv nicht des Russischen mächtig und wusste bis dahin auch nicht dass die Frau russisch versteht. Fand ich ganz interessant und auch witzig.
    Bei uns in der Gemeinde schwirren öftersmal internationale Gäste herum und dabei ist mir aufgefallen, dass es wenn wir gemeinsam in Sprachen beten eine andere Tiefe und Einheit haben, als zu den Zeiten, in denen jeder in seiner Muttersprache betet, auch wenn wir das Gebetsanliegen teilen.
    @bento: es ist immer wieder begeisternd zu lesen, wie Geist begeistert Du geworden bist und das auf storchs-blog. *greenman*

  10. was ihr da beschreibt deckt sich mit der beobachtung, dass manchmal zwei leute unterschiedliche auslegungen haben. auch eine interessante sache.
    @ot: dennoch glaube ich, dass du es kannst. 🙂

    @ masp: es ist mrgreen :mrgreen: in „:“

  11. @storch: danke für die Auslegung des *mrgreen*, doch noch lernfähig.

  12. @storch: zweiter Versuch: „mrgreen“. Oh Mann, ich bruche Gebet für ordentliches gucken, na sowas.

  13. jetzt aber: :mrgreen:

  14. @ masp
    „..begeisternd, wie Geist begeistert…“ – jo! 🙂
    ..auch wenn ich nicht gleich grün anlaufe deswegen hastu völlich recht – ich könnt mir auch vor Freude in die Hose machen und der Schlüssel war und ist das Sprachengebet – yess!

    @ Onkel Toby
    als „frisch Bekehrter“ in dieser Sache, würde ich mal behaupten:
    Es steht schon da, dass alle es können, sonst würde Paulus wohl kaum den Wunsch äussern, dass alle es tun (1.Kor.14,5), ein Beispiel bringen, wo alle es tun (V.23) und wenn er am Ende dazu aufruft, es nicht zu „hindern“ (V.39), ist damit auch gesagt, was es hindert – wir selber!
    So wie ich das heute sehe, ist es genau das, woran es i.d.R. scheitert.
    Allerdings habe ich nicht „seit Jahren darum gebetet“, doch meine ich doch diese Barrieren bei dir zu erkennen:
    Abgesehen davon, dass du die benannten Stellen wohl anders deutest als ich sie hier auslege, ist mir folgender Satz in deinem Statement aufgefallen, bei dem ich mal was in Klammern gesetzt habe, um deutl. zu machen, was ich meine:
    “ Ich wüsste auch nicht, was für Barrieren da existieren sollten, aber es gibt genug Christen, die diese Gabe (als Gradmesser für Geisterfüllung) mißbrauchen.“
    Genau das (neben meinen theologischen Bedenken) hat es bei mir gehindert ….äähmm – genau so hab ich es gehindert!… 😉

    Gruß + Segen

  15. Also ich kann da nicht rauslesen, dass alle in Zungen reden können, im Gegenteil, das versucht ja Paulus im Kapitel 12 des Korintherbriefs zu erklären, dass es verschiedene Glieder im Leib gibt. Jeder hat also eine andere Berufung und in Vers 30 schreibt er ja: Sind alle Apostel? (…) Reden alle in Zungen? Die Fragen sind natürlich nur rhetorisch und die erwartungsgemäße Antwort lautet „Nein“.

    Zu dem „Gradmesser für Geisterfüllung“:
    Die korinthische Gemeinde kam ja bei der Beurteilung von Paulus nicht gut weg und das nicht, weil sie zu wenig Geistesgaben hatten oder sowas. So wird nirgendwo in der Bibel eine Gemeinde oder Person nach ihren Geistesgaben beurteilt und nirgendwo wird jemand kritisiert, dass er zu wenig Geistesgaben hätte.
    Bei manchen Charismatikern kann man in dieser Hinsicht eine gewisse Überheblichkeit feststellen und das ist genau das, was an der korinthischen Gemeinde kritisiert wird:

    Nicht über das hinaus, was geschrieben steht!, damit sich keiner für den einen gegen den andern aufblase.
    Denn wer gibt dir einen Vorrang? Was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich dann, als hättest du es nicht empfangen?
    (1 Kor 4,7)

    Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.
    Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll.
    Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.
    (1 Kor 8,1-3)

    Also ich hab das Motto, mich immer an die Liebe zu halten. Die Gaben des Geistes sind definitiv zweitrangig. Korintherbrief und Apostelgeschichte und ein Jesuszitat in den Evangelien sind sowieso die einzigsten Stellen zu Zungenrede. Deshalb sollte man das nicht überbetonen.

    Aber es ist natürlich schön, wenn jemand seine Erfahrungen darüber berichtet, das ist immer hilfreich. Danke dafür, Storch.
    Das mit dem Unterschied zwischen „anbeten im Geist“ und „beten im Geist“ habe ich jetzt nicht kapiert, aber ich muss das jetzt nicht unbedingt weiter vertiefen.

    Philip

  16. @ Philip

    Hab grad nicht soviel Zeit, darum nur mal kurz: Was Du im ersten Absatz schreibst hat mir selbst vor Jahren im Wege gestanden, das Sprachengebet zu empfangen. Es ist aber etwas anderes gemeint an dieser Stelle. in Vers 29 sind durchweg geistliche Ämter genannt, u.a. Propheten, Lehrer usw. zwei Kapitel später schreibt Paulus etwas auf den ersten Blick verwirrendes über die Propheten (V. 29 und 31): Einmal spricht er davon, es sollten nur zwei oder drei Propheten im GoDi reden, in V.31 heißt es „ihr könnt alle prophetisch reden“. Es gibt also zweierlei Ausprägungen jeder Gabe (wobei ich heute denke, dass der Unterschied eher ein gradueller ist…): alle können prophetisch reden, aber manche „können“ es besondes gut; alle sollen Kranke gesund machen, aber manche haben da eine besonders starke Gabe. So sehe ich das auch in dem von dir angeführten Vers: alle können in Zungen sprechen, aber manche üben diese Gabe in besonderer Art aus (es geht ja hierbei, so wie ich das verstehe, um das Zungenreden vor der Gemeinde, sonst ginge es ja nicht im gleichen Atemzug um Auslegung).

  17. ich bete jetz seit einiger Zeit in Sprachen erst nur ein Wort und dann immer mehr Worte und Sätze, manchmal verändern sich auch heute noch die Worte. die Hauptsache oder das besondere war und ist, das ich seit nun sicher sechs Jahren richtig Spaß am beten habe und im Grunde nichts so verändert hat wie der Start im Sprachengebet. Barierren kenne ich aber auch gut, in Sachen Prophetie und Heilung komme ich nicht so recht vorran. schandara baceka dandara baci 😉

  18. hi norbi,
    kurbriam alalamaschirbriam makur.
    danke für deine aufforderung (oder besser gesagt ermutigung) sich mehr auf den heiligen geist ein zu lassen (schandara baceka dandara baci).
    segen
    roland

  19. alles wird gut, masp.

    was mir noch einfällt ist, dass ich nicht beobachte, dass sich SG immer ähnlich anhört. im gegenteil, ich finde es total verschieden und kann auch nicht das SG von jemand anderem nachmachen.

  20. äh… ich wollte nur kurz sagen. Hm. Also ich hatte gerade eines der krassesten Gotteserlebnisse seit meiner Bekehrung. Woah.. kann kaum tippen, weil die Finger so zittern. Ich hab mir nur mal eben die Gitarre nehmen wollen und ein bisschen klimpern… und dann habe ich gedacht, okay fängste mal einfach an… nun … und dann habe ich cirka 5 Minuten oder so einfach gespielt und ich habe dazu in Sprachen gesungen… ohne, dass ich sowas jemals zuvor probiert hätte.
    Musste das nur mal eben kurz mitteilen. Ich leg mich jetzt erstmal inne Wanne. Bin gerade voll überwältigt.

  21. amen

  22. ohh yeah baby !!

    ..wenn ich demnäxt mal nach d-land komme, möchte ich gerne eine band machen (kein aprilscherz!) – wie das so aussieht gibts jetzt auch schon nen gitarristen… 😉

  23. Ich liiiiieebe sowas…! 😀 😀 😀

  24. … hab’s gerade direkt nochmal gemacht … *hihi* was abgefahren, wie’s einem da so durch den ganzen Körper zieht…

    @Bento: Jau, ich schätze, dass uns die „Sprache der Musik“ etwas weniger Kommunikationshürden in den Weg legt…

  25. so ist jetzt auch der graf unter den sprachenbetern. ich freue mich sehr für dich.

  26. Ich kann nur meine Erfahrungen weitergeben.Zum Einen habe ich jemanden in „Zungen“ reden hören im besten Spanisch, den ich kannte und wusste, dass derjenige ausser Deutsch eigentlich keine andere Sprache kannte. Ein Spanier der anwesend war, hatte auf spanisch denjenigen angesprochen, und nur fragende Blicke geerntet. Zum Anderen praktiziere ich schon Jahrzehnte das Sprachengebet und kann die erbuauende Wirkung bestätigen. Beim praktizieren des Sprachengebets fällt mir auf, dass es sich immer wieder verändert. Ich weiss zwar nicht welche Sprache ich spreche aber es hört sich manchmal wie asiatische Sprachen an, manchmal wie arabische Sprachen, machmal nur gurrale Laute. Es ist also sehr bunt. Ich kann auch bestätigen, dass man sich erst einmal an die Sprachen gewöhnen muss. Manchmal kommt einem das wie die „Vergewaltigung der Zunge“ vor. Vor allem wenn es Sprachen sind, die nicht unserem europäischen Sprachgefühl entsprechen. Wir sind halt doch auch geprägt von unserer eigenen Muttersprache. In der Gemeinde spreche ich laut nur das Sprachengebet, wenn ich es auch auslegen kann. Das heißt nicht das ich übersetzen kann aber mir wird plötzlich der Sinn klar was da gerade geredet wird. Ich kann dann auch „verstehen“ was andere sagen, wenn Sie in „Zungen“ reden.
    Es macht aber aus niemanden einen besseren Christen und ist auch nicht als Auszeichnung zu verstehen. Aber man ist damit wesentlich besser dran, da man immer wie eine „Direktverbindung“ zu Gott hat. Das heißt man kann immer online sein. Es erpart aber niemanden an sich zu arbeiten auf dem Weg mit und zu Gott. Das heißt die täglichen Schwierigkeiten sind die Gleichen wie für jemanden der sich nicht im „Sprachengebet“ ausdrücken kann. Was leider oft mit Sprachengebet verbunden wird ist eine Form von Ekstase oder Umfallen oder Zittern. Das sind oft genug Begleiterscheinungen, die mehr mit der Person zu tun haben als mit dem Sprachengebet selber. Leider verwechseln das Viele und meinten, das müsse so sein. Nein, definitiv nicht. Es muss nicht so sein, es kann. Nach Jahrzehnten des praktizieren von Sprachengebet kann ich nur sagen, dass ich dabei weder in Ekstase bin, noch umfalle, wild gestikuliere oder unkontrollierten Zuckungen unterliege, sondern ruhig und besonnen und in aller Ruhe in Sprachen bete. Es geschieht nichts, was ich nicht selber will. Nur manchmal ist es passiert, dass ich etwas hin-und her schwankte (hatte aber nichts getrunken) was verbunden war mit einem sehr starken Gefühl von Wärme die den ganzen Körper durchströmte.

  27. Herzlich willkommen, Richie!

  28. was ist denn aus Graf-O geworden? Hat schon lange nicht mehr kommentiert.

  29. Der Graf hat sich irgendwann in Frollein Friede umbenannt und ist dann ganz zu FaceBook abgewandert. Es geht ihm aber gut und der Kultshop verkauft gerade seine neue CD.

  30. das mit Frollein Friede habe ich noch gecheckt. Die Kommentardiskussionen haben sich schon verändert in den letzten Jahren. Allein, was die Heilig- Geist Themen immer für einen Wirbel verursacht haben. 😉

  31. Ich habe das Gefühl, dass Blogs generell eine Flaute hatten. Viele haben aufgehört zu schreiben, andere zu lesen und zu kommentieren. Irgendwie hat sich web 2.0 doch nicht so durchgesetzt wie man erwartet hatte.
    Teilweise finde ich das ganz okay, die Diskussionen „damals“ waren schon teilweise krass…. In den Posts zur Gesellschaftsveränderung ging es neulich noch mal ein bisschen hoch her, aber keine Vergleich zu Todd Bentley seinerzeit 🙂

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