13. Dezember 2007 2

Markus 6,17-29

Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte.
Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen.
Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen,
denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wußte, daß dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.
Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein.
Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, daß der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben.
Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.
Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes.
Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, daß du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen läßt.
Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.
Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.
Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.
Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab. (Markus 6,17-29 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 14,3-4 | Lukas 3,19-2o

Hier werden die genaueren Umstände erläutert unter denen Johannes der Täufer starb, nachdem er eine Weile im Gefängnis gesessen hat. Die Geschichte ist für Herodes ganz schön peinlich und ich frage mich manchmal, wie er sie nach aussen hin dargestellt haben mag.
Im Grunde wollte er den Tod des Täufers nicht. Alles, was er wollte war, dass Johannes endlich aufhört Gottes Wort gegen ihn zu richten. Es hätte ihm gereicht wenn Johannes bis an sein Lebensende im Gefängnis geblieben wäre. Es war offenbar üblich, dass der König den Täufer in seiner Zelle besuchte um ihm zu zu hören. Er wollte sich noch nichts annehmen von dem was Johannes sagte, aber er wusste, dass es Gottes Worte waren und dass Johannes ein heiliger Mann war.
So wie Herodes sind viele Menschen, sie hegen eine offensichtliche Faszination für Jesus und den Glauben, aber es fehlt ihnen der Mumm sich ganz auf Gott ein zu lassen und ganze Sache zu machen. Sie zucken jedes Mal zusammen wenn sie mit einer Wahrheit über sich selber konfrontiert werden die ihnen weh tut, aber sie ändern nichts.

Schliesslich wurde Herodes Opfer seiner eigenen Geilheit. Seiner Frau war Johannes immer schon ein Dorn im Auge gewesen. Im Gegensatz zu Herodes erkannte sie in Johannes nicht den heiligen Mann sondern sah nur den Unruhestifter. Sie plante schon lange, ihn töten zu lassen, aber es ergab sich erst bei diesem Fest eine Gelegenheit. Man kann sich vorstellen, wie ihre Tochter getanzt haben musste, dass Herodes bereit war ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
So wurde Johannes letzten Endes das Opfer der Ränke einer blossgestellten Frau.

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2 Kommentare

  1. Ja krass welche auswirkung das haben kann wenn man nicht ganze sache macht

  2. So hab‘ ich Herodes noch nie gesehen. Interessante Gedanken, danke!

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