31. Oktober 2007 2

Markus 3,1-6

Als er ein andermal in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war.
Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.
Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte!
Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen.
Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.
Da gingen die Pharisäer hinaus und faßten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluß, Jesus umzubringen. (Markus 3,1-6 nach der Einheitsübersetzung)

Parallel: Matthäus 12,9-14 | Lukas 6,6-11

Jesus geriet immer wieder in Schwierigkeiten weil er am Sabbat heilte. Heute kann man das kaum noch verstehen weil man sich fragt, was es mit Arbeit zu tun hatte, was Jesus da tat. Er sprach ja nur mit dem Mann: “streck Deine Hand aus!” und dann war er gesund.
Für die Menschen damals war die Trennung zwischen dem Übernatürlichen und dem Natürlichen nicht so nachvollziehbar wie für uns heute. Ein Arzt arbeitete noch anders als heute und gebrauchte Tränke, aber auch Beschwörungen. Für die Pharisäer war das, was Jesus tat also durchaus etwas, das man als Arzt so machte. Deswegen war es Arbeit, ganz egal, ob es nun anstrengend war oder nicht.
Für mich steht bei solchen Geschichten immer die Offenbarung Gottes im Mittelpunkt. Jesus war wütend und traurig zugleich über ihr verstocktes Herz. Er sah in ihren Augen die Lieblosigkeit dass sie lieber einen Mann weiter mit einer kaputten Hand leben liessen als etwas zu ertragen, was gegen ihre Vorschriften ging. Sie konnten es gut ertragen wenn andere litten – Jesus nicht. Niemand in dem Gottes Geist lebt kann es ertragen wenn Menschen, die Gott liebt, leiden. Wenn man etwas Gutes tun kann, dann will man es auch tun, der Heilige drängt einen Christen dazu.

Weil er es am Sabbat machte wollten die Pharisäer Jesus darauf hin töten. Der Zorn auf Jesus war so gross, dass sie sogar mit den Anhängern der römischen Fremdherrschaft (vermutlich den Sadduzäern) zusammen arbeiten wollten. Es ist erschreckend wie viel mehr ein gemeinsames Feindbild Menschen verbinden kann als ein gemeinsames Ziel. Es ist ausserdem bezeichnend und eine Warnung an uns alle, dass ausgerechnet die frömmsten Leute die es damals gab Jesus verfolgten und töten wollten. Offensichtlich kann man sich bemühen Gott nach zu folgen und gleichzeitig Gottes Reich bekämpfen. Das wirft ein Licht auf die Bedeutung der Liebe für unser Leben. Liebe sollte immer über unserer Theologie stehen.

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2 Kommentare

  1. Niemand in dem Gottes Geist lebt kann es ertragen wenn Menschen, die Gott liebt, leiden. Wenn man etwas Gutes tun kann, dann will man es auch tun, der Heilige drängt einen Christen dazu.

    amen

  2. 1.Korinther 13,13 🙂
    Die Sachen,die immer bleiben werden,sind der Glaube,die Hoffnung und die Liebe.Am fettesten kommt aber die Liebe,sie steht über allem.
    VOLXBIBEL

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