09. Oktober 2007 21

Markus 1,29-31

Sie verließen die Synagoge und gingen zusammen mit Jakobus und Johannes gleich in das Haus des Simon und Andreas.
Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie,
und er ging zu ihr, faßte sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie. (Markus 1,29-31 nach der Einheitsübersetzung)

parallel Matthäus 8,14-15 / Lukas 4,38-39

Die Parallelstellen sollten man unbedingt lesen, denn an dieser Stelle kann man gut sehen, wie wichtig es ist, die Evangelien nicht als einzelne Bücher zu lesen sondern als eine Geschichte, die von vier verschiedenen Autoren erzählt wird. Lukas liefert uns zwei Details, die Markus verschweigt: dass es sich um ein hohes (also auch gefährliches) Fieber handelte und dass Jesus zu dem Fieber sprach.
Jesus hat viele Methoden angewandt um Menschen zu heilen. Kranken die Hände auf zu legen oder sie sonst wie anzufassen war eine Methode, zu Krankheiten zu sprechen eine andere.

Be Sociable, Share!

21 Kommentare

  1. hmm – da sprichst du genau das an, was mir bei dem ganzen thema kopfbruch bereitet: „viele methoden“ – wieso müssen wir hirnis eig. aus allem eine methode, ein system usw. entwickeln, dass man dann auf eine festplatte speichern und beliebig vervielfältigen – es lehren und verkünden, nutzen und benutzen kann ??
    ich denke – heilung ist eine hochsensible interaktion. wenn du da was mit zu tun hast, es erlebst usw. preise den herrn – do it und gut is.
    (du siehst, ich arbeite dran :-))

  2. amen, mein freund. jesus war sich sicher, dass gott immer heilen will, aber die methode kam dann aus dem geist und fiel bei jedem kranken anders aus.

  3. (…)“Kranken die Hände aufzulegen oder sie sonst wie anzufassen war eine Methode,zu Krankheiten zu sprechen eine andere“.

    Dabei fällt mir Mirkos Predigt vom Freakstock diesen Jahres ein…

    …Seit fünf Jahren hat mich niemand berührt….. 🙁

  4. @ Björn was meist du mit „.. Seit fünf Jahren hat mich niemand berührt…

  5. hallo storch, ich finde es total wichtig die evangelien nicht als eine geschichte mit mehreren autoren zu lesen (die sich auch noch heillos widersprechen würden… ;-)), also eines durch ein anderes „aufzufüllen“, sondern jedes für sich selbst („als einzelne bücher“) zu verstehen.
    da lukas der geschichte bestimmte details hinzufügt wird er bestimmte dinge betonen wollen, die markus oder matthäus eben nicht wichtig waren.
    was das für dinge waren sehe ich denke ich ähnlich wie du.
    schreibe ich übrigens nicht um recht zu haben (habe ich aber ;-)), wollte ich aber doch mal erwähnen. konkurrenz belebt das geschäft, das könnte ja auch für meinungen gelten oder?!

  6. @sönke

    Nochmal für die halb so Schlauen: Wie und wieso meinst Du das?

  7. @sönke:
    selbstverständlich belebt konkurrenz das geschäft.

    ich sehe es aber anders: es gab ja nur einen jesus und seine jünger, die einmal durch die lande zogen und einiges dabei erlebten. vier von ihnen berichteten über den tripp. also gibt es nur ein evangelium weil es ja nur eine geschichte gab, die sie zusammen erlebt hatten
    widersprüche gibt es nur dann und wann in kleinigkeiten.

    dennoch hast du natürlich auch recht, es sind auch vier bücher,die genau als solche zu lesen sind. vermutlich haben wir nur unterschiedliche ansichten derselben sache.

  8. @königstochter: ist das so schräg rübergekommen vonwegen „halb so schlau“?! schade.

    @storch: ich persönlich finde es sehr entspannend nicht alles krampfhaft (wäre es für MICH!) als historische tatsachenberichte verstehen zu müssen. die art wie sich matth. markus lukas zueinander verhalten lässt sich finde ich am natürlichsten und ungezwungendsten erklären wenn man gemeinsame quellen annimmt und das z.b. lukas sie eben entsprechend seiner aussageabsicht gestaltet hat. die geschichte dass die vier schreiber zwingend augenzeugen (gewesen) sein müssen ist wieder so etwas worauf ich nicht bestehen würde. habe ich aber auch kein problem mit.
    WIR heute hätten natürlich gerne berichte die uns genau mitteilen wie es denn damals GENAU war aber ob die texte das auch wollen und hergeben (bzw. ob es den schreibern wirklich DARAUF ankam) ist eben eine ganz andere frage.
    soo wichtig finde ich das auch nicht. dass jesus der weg und das leben und so sachen ist weiß ich doch egal ob er es jetzt genau so (wie ich es geschrieben habe ;-)) gesagt hat oder nicht…schließlich LEBE ICH MIT IHM ZUSAMMEN!!!
    will das aber nicht so lang machen. ein weites feld. alleine die sache mit den widersprüchen…“dann und wann und in kleinigkeiten“? alleine johannes hat gegenüber den genannten drei eine ZIEMLICH andere sicht… könnten wir jetzt eine ganze hermeneutik-diskussion draus stricken aber darum ging es ja in deinem post gar nicht.
    gruß nach rs

    sg

  9. Hi Bento ich verstehe was du meinst, sehe es abe noch aus anderer Sicht. Was ist, wenn wir die „Methode“ als Möglichkeit auffassen, die uns zu Verfügung steht. Methode = Möglichkeit heißt so z.B. wir brauchen Gott nicht lange bitten das er heilt, sondern machens wie Jesus und sprechen zur Krankheit, dass sie verschwinden soll. Das setzt alledings ein Leben voraus, dass sich auch in anderen Dingen an Jesus orientiert, zum Beispiel der enge Kontakt zum Vater. Also ein wirklich geistliches Leben.

  10. @ sönke:
    augenzeugen waren sie nicht alle. markus ganz sicher nicht, der war noch ein kind, als die sachen passiert sind und bei lukas denke ich auch eher, dass er es nicht war. dennoch erzählen sie dieselbe geschichte.
    dass sie aus quellen geschöpft habe halte ich auch für wahrscheinlich.

    johannes erzählt eine andere sicht und füllt lücken auf, aber er widerspricht den anderen nicht.

    hermeneutische diskussion? warum nicht, ist zwar OT, aber das macht ja nichts.

  11. Homilektik (?)

  12. predigtlehre (!)

  13. (Praxis der Verkündung) 🙂

  14. hey inga
    also ich hab jetzt ein paar anläufe gemacht, auf deinen comment zu reagieren – das läuft aber alles auf hin und her der worte hinaus (und da hab ich kein bock drauf…), schön finde ich, wenn du verstehst, was ich sagen wollte und auch ich hab mich an deine kernaussage herangepirscht, sie wird aba nich wirklich zutraulich und haut immer wieder ab –
    *brauchen Gott nicht lange bitten .., sondern…sprechen zur Krankheit* klingt zieml. fremd (befremdlich) für mich…
    villt. leb ich kein so wirkl. geistiges leben ??

  15. Hi Bento, natürlich lebst du ein geistliches Leben, du bist doch wiedergeboren und das ist im Geist. Aber es gibt auch geistliches Wachstum. Paulus spricht davon. Aber das kann und will ich bei dir nun wirklich nicht beurteilen.

    *brauchen Gott nicht lange bitten .., sondern…sprechen zur Krankheit*

    Da beziehe ich mich auf das, was ich in der Bibel lese.
    Wir können beim Bitten verschiedene Gebetsformen unterscheiden. Das wir Gott nicht lange bitten müssen ist dann, wenn wir um Dinge bitten wollten die uns eh schon gehören, und meiner Ansicht nach gehört Gesundheit dazu. Ich sehe das auch an den Aposteln in der Apostelgeschichte. Keiner hat auch nur einmal für Gesundheit gebetet, soviel ich weiß: Handauflegen und: zum Beispiel „was ich hab das gebe ich dir“ sagte Petrus und schon war der andere gesund.
    Und wenn ich sage „zur Krankheit sprechen“ beziehe ich mich auf das was Jesus sagte, von wegen „zum Berg sprechen“ (sorry bin gerade zu faul, die Bibelstellen rauszusuchen wo’s genau steht).

    Ich glaube einfach, das wir Christen insgesamt das viel zu wenig leben und nutzen. Da beziehe ich mich natürlich selber voll mit ein. Ich denke das wir von Jesus her ein viel größeres Potenzial zur Verfügung haben als dass, was wir schon konkret nutzen. Jesus sagte von den Gläubigen, dass sie Dinge tun würden die sogar größer sind, als das was er tat. Warum tun wirs also nicht???
    Christen geben der Realität oft viel mehr Gewicht als dem Wort Gottes. Das ist es auch was ich mit geistlich Leben meine: Weg vom irdischen, sichtbaren und rein ins Übernatürliche.

    Bento, das liegt mir übrigens wirklich am Herzen, vom Thema her.
    Ich habe wirklich kein Interesse am: einfach widersprechen oder einen lockeren Schlagabtausch und mal gucken wer gewinnt oder so’n Scheiß.
    Danke, das du mir noch geantwortet hat.
    LG Inga

  16. Korrektur:
    *Christen geben der Realität oft viel mehr Gewicht als dem Wort Gottes.*
    Das muss natürlich heißen: sichtbare Realität, denn ich will ja darauf hinaus, das die Bibel die wahre Realität beschreibt, die man dann natürlich oft nicht sofort sehen kann.

  17. Schön gesagt, Inga – „Wahrheit“ steht über „Wirklichkeit“, so sieht´s aus…

  18. ok inga – meine frage war auch eher *retorisch* und sollte auf das dilemma verweisen, dass entstehen kann, wenn wir es so sehen, wie ich dich verstehe –
    habe jetzt aba wohl geschnallt worum es dir geht und kann nur sagen:
    genau das, wir nutzen unser potenzial zu wenig!!

    der pfad bleibt aber schmal:
    die ansage „grösseres tun…“ (joh.14,12), da fällt mir beim besten willen nix ein, was man denn grüsseres tun könnte, als das was Jesus tat – der zusammenhang „..denn ich gehe zum Vater“ weist wohl eher auf die tatsache, dass das erlösungswerk weiter geht, wenn er wech is und das sogar in *grösseren dimensionen* – nicht nur in galiläa (so erkläre ich mir das) und jedenfalls NICHT ohne zu bitten, wie verse 13+14 deutlich sagen.

    das mit sichtbarer und unsichtbarer realität kommt am klarsten in Mt.9,6 heraus: die vergebung der sünden und befreiung der seelen ist das eig. werk.

  19. Hi Bento,
    was meinst du mit Dilemma das durch meine Ansicht evtl entstehen kann? Bin verwirrt.
    Außerdem hab ich über deine Interpretation von „größere Werke“ nachgedacht. Bin nicht sicher ob ich verstehe was du meinst, denn das Erlösungswerk ist ja mit der Auferstehung abgeschlossen und gilt für alle „Nationen“. Meinst du die Verbreitung des Evangeliums? Und dass es das ist, was Jesus damit meint?

    * jedenfalls NICHT ohne zu bitten, wie verse 13+14 deutlich sagen*

    Man achte auf die Feinheiten (ok, jetzt werd ich pingelig)
    Was das Beten angeht, so hab ich ja oben schon gesagt, das es unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Das Bitten gehört natürlich auch dazu. Selbstverständlich. Dieser Bibelvers gibt tatsächlich nur Auskunft darüber, dass wir bitten dürfen (können wir zwischen den Zeilen entnehmen) und das Jesus uns dann erhört (sagt er direkt). An dieser Stelle werden andere Gebetsformen nicht negiert, wie deine Aussage glauben machen will. Über diese Formen können wir uns an anderen Bibelstellen informieren. (z.B. zum Berg sprechen, da kann ich tolle Beispiele bringen, wills jetzt aber nicht zu lange machen)

    Ich hoffe du verzeihst mir diese Spitzfindigkeit. Ich will dich mitnichten persönlich anpissen. Im Gegenteil. Ich sehe das du auf der Suche bist und immer am Fragen und das finde ich echt symphatisch.

  20. schluck – na jetzt bloß kein wortgefecht draus machen…

    also ich versuche mal zu „destillieren“:

    das dilemma:
    durch die frage „lebe ich ein wirkl. geistiges leben, wenn ich der krankheit nicht befehlen kann?“, will ich auf das dilemma ansprechen, in das viele menschen so geraten (ich GsD nicht) und sich mit selbstzweifeln herumschlagen und nicht wenige zu glaubensleichen werden – das ist zumindest meine erfahrung.

    größere werke:
    natürl. meine ich die „größere“ verbreitung des evang. und die „größere“ anzahl befreiter seelen – ist das wirkl. unklar ausgedrückt??
    was denkst du denn, was damit gemeint ist?

    das gebet:
    da möchte ich nun gar nichts negieren, eng definieren oder reduzieren:
    einen tee kochen kann genauso zum gebet werden wie jeder umgang mit mensch und tier, „betet ohne unterlass“ und „..allezeit im geist“ ist das, was ein wirklich geistliches leben ausmacht.

    anpissen:
    auch ich finde deine engagierte art sympathisch!

    LG – Bento

  21. Weißt du, das größte Dilemma in der Christenheit ist doch wenn irgend ein Thema behandelt wird, ohne gleichzeitig zu betracheten wer unser Vater im Himmel ist. Er ist einfach nur gut und so voller Liebe für jeden einzelnen das wir da förmlich drin baden können. Die Liebe wird ja in der Bibel als das höchste Gut betrachtet Das sollten wir mal als allererstes lernen, ist die Muttermilch sozusagen. Alles andere baut darauf auf – geistliches Wachstum eben. Der heilige Geist wird dem Menschen alles erklären und zeigen, wie man geistliche Autorität erlangen kann. Und wenn Gott selbst, in seiner grenzenlosen Liebe das tut, gibts auch keine Glaubensleichen.

    Inga
    -ENDE-

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>