07. Oktober 2007 7

Markus 1,21-28

Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte.
Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.
In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien:
Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.
Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlaß ihn!
Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.
Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.
Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa. (Markus 1,21-28 nach der Einheitsübersetzung)

Wir lesen immer wieder, dass Jesus am Sabbat in die Synagoge ging um zu lehren. Die Synagogen sind die Versammlungsräume der Juden, quasi etwas ähnliches, wie die christlichen Kirchen. Der Sabbat ist der Heilige Tag der Juden, ein Tag, der ganz dem Gottesdienst geweiht ist und an dem keine Arbeit verrichtet wird. Die Gottesdienste liefen zur Zeit Jesu anders ab als man es heute aus der Kirche kennt. Ein fremder Lehrer konnte kommen und in der Predigt das Alte Testament auslegen.
Jesus, und später seine Jünger, die Apostel, war viel in Synagogen unterwegs; es war eine seiner wichtigsten Gelegenheiten, Gottes Wort zu verkündigen.

Dabei predigte Jesus anders als die anderen Lehrer des Gesetzes. Es war nicht langweilig ihm zu zu hören sondern man spürte, die Kraft Gottes in der er unterwegs war. Es waren nicht einfach nur Worte, die er sprach, es war immer Power dahinter.
In dieser speziellen Synagoge in Kafarnaum passierte während des Gottesdienstes etwas: ein mann fing plötzlich an zu schreien: “ich kenne Dich, Du bist der Sohn Gottes”. Das konnte er nicht durch reines Nachdenken wissen, ein böser Geist hatte es ihm gesagt. Deswegen verbot Jesus ihm auch weiter zu reden und trieb den Geist aus. Darüber waren die Leute in der Synagoge noch mehr erstaunt, denn so etwas hatten sie noch nie gesehen.

Die meisten Menschen in Deutschland kennen böse Geister nur aus dem Fernsehen und wissen gar nicht, was wirklich dahinter steht, wenn die Bibel sagt, dass ein Mensch besessen ist. Es wäre besser zu sagen, dass jemand “dämonisch beeinflusst” ist, denn kein böser Geist kann einen Menschen so besitzen, dass er ganz ferngesteuert ist. Das griechische sagt an dieser Stelle wörtlich, dass der Mann “in einem unreinen Geist” war. Er war nicht besessen wie die Leute in Horrorfilmen sondern tat hin und wieder etwas, das der Geist ihm sagte. Ebenso wie man auf das hören kann, was Gott einem sagt, kann man auf das hören was der Teufel sagt.

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5 Kommentare

  1. ..nur so zum nachdenken:
    Habe kürzlich meine Frau angebrüllt, obwohl ich fest entschlossen bin, das NIE mehr zu tun. (Das ausschließlich sie das schafft und genau weiß wie, ist nicht das Thema…) Sowas ist immer eine heftige Niederlage, denn wer schreit hat unrecht (…selbst wenn er recht hat – wie in dem Beispiel in Markus).
    Die Praxis zeigt, dass ein Dämon durchaus die Wahrheit reden kann und einer, der „Besitz Gottes“ ist, durchaus mal jähzornig werden kann – oder sonstwas übles tut… deswegen ist der Dämon noch nicht im Dienst Gottes und der Christ hört noch lange nicht auf das Stinktier –

  2. „Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. “

    Das ist doch das interessanteste schlechthin! Das müßte die Leute doch aufhorchen lassen……und wie ist es heute???

  3. @Björn

    „Habe kürzlich meine Frau angebrüllt, obwohl ich fest entschlossen bin, das NIE mehr zu tun.
    ->(Das ausschließlich sie das schafft und genau weiß wie, ist nicht das Thema…)“

    Und warum schafft das nur sie? Das würde mir sehr zu denken geben!

    „Sowas ist immer eine heftige Niederlage, denn wer schreit hat unrecht (…selbst wenn er recht hat – wie in dem Beispiel in Markus).“

    Genau das ist eine Niederlage und die würde ich keinem gönnen!!!

  4. interessanter gedanke, bento. ist schon etwas seltsam, zumindest für mich, dass jesus die dämonen davon abhält die wahrheit zu sagen.

  5. Glaubt ihr Jesus sei darauf angewiesen, die Wahrheit ausgerechnet aus dieser Ecke zu hören?

    Ich denke es liegt auch eine gewisse Verführung inne, diesen Geister zuhören zu wollen was für „Wahrheiten“ sie vielleicht „von der anderen Seite mitbringen“! (siehe Wahrsagegeister!)

    Tatsächlich machen wir uns doch von diesem Wahrheit-Lügen-Mix abhängig!

    Ich glaube Jesus wollte damit zeigen mit diesen Geistern überhaupt keine „Kompromisse“ einzugehen und sie auf der Stelle zu verjagen, ganz gleich was sie glaubten „zu melden“ zu haben!!

2 Pingbacks

  1. […] parallel: Matthäus 8,28-34 | Lukas 8,26-39 s.a. Markus 1,21-28 […]

  2. […] Predigten waren oft langweilig und blutleer, aber die Predigten Jesu vibrierten von Heiligem Geist (Markus 1,22). Es gab sicher einiges, dass an diesem Mann faszinierend war und dennoch lesen wir an keiner […]

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