Wenn man über Krankheit redet kommt natürlich schnell die Frage auf, warum jemand krank ist oder warum er nicht geheilt wird. Damit verbunden ist manchmal die Frage warum jemand nicht geheilt wird, wenn für ihn gebetet wird.
Ich möchte gerne einige der Gründe für Krankheiten nennen, die ich vom Wort her kenne. Es ist nicht nur theoretisch interessant diese Gründe zu kennen sondern auch in der Praxis wichtig. Vielfach bleibt eine Heilung nicht für immer sondern geht irgendwann wieder weg. Dem kann man oft vorbeugen indem man die Ursache der Krankheit beseitigt.

Die Ursache ist nicht (immer) entscheidend

Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.
Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Ober haben seine Eltern gesündigt, so daß er blind geboren wurde?
Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. (Johannes 9,1-3)

Diese Antwort Jesu steht über allem, was wir im Heilungsdienst machen. Sie ist so wichtig, dass jeder, der sich mit Heilung beschäftigt sie auswendig lernen und verinnerlichen sollte.
Für die Jünger gab es vom Alten Testament her kommend eigentlich nur einen Grund für Krankheiten. Sie sind typische Vertreter eines, wie man heute sagen würde, monokausalen Krankheitsbildes. Für sie war klar, dass entweder der Kranke selbst gesündigt hatte oder seine Eltern. Eigene Sünde mag uns heute noch einsichtig erscheinen, aber dass ein Mensch unter der Sünde seiner Eltern leiden könnte erscheint den meisten modernen Menschen abwegig und unfair.
Dennoch war es eine Sache, die unter dem alten Bund ganz natürlich war. Schon in den zehn Geboten heisst es: …Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation… (2.Mose 20,5). Es gab in Israel sogar ein Sprichwort dafür: „die Eltern essen Trauben und den Kindern werden die Zähne stumpf“. Jeremia (31,29-30) und Hesekiel (18,2-3) sagten beide für die Zukunft voraus, dass dieses Sprichwort nicht mehr in Israel benutzt werden wüsste. Eine klare Prophezeiung dafür, dass unter dem Messias jeder für seine eigene Schuld gerade stehen würde.

Jesu Antwort war klar: niemand hat gesündigt. Nicht er und nicht seine Eltern. Eigentlich ist es egal, warum er krank ist, Hauptsache, dass sich die Kraft Gottes an ihm erweist und er gesund wird. Was Jesus damit sagt ist: „Egal, warum jemand krank ist; jede Krankheit ist eine Gelegenheit dass Gott sich verherrlichen kann!“ Jede Krankheit ist eine Chance und wir sollten versuchen, jedem Kranken zu helfen.

Wenn man in einer starken Heilungssalbung arbeitet ist es fast egal, warum jemand krank ist. Jesus hat keine grossen Analysen der Krankheiten gemacht die er heilte, er hat die Kranken einfach geheilt. Wir müssen uns vor Augen halten, dass die meisten Kranken im Neuen Testament bei Massenveranstaltungen geheilt wurden, da blieb keine Zeit mit jedem einzelnen zu reden, die Salbung war da und Menschen sind geheilt worden, egal wovon. (Es gibt einige Stellen im NT an denen von Menschenmengen die Rede ist die Jesus heilte: Matthäus 4,24 / 8,16 / 9,35 / 12,15, Markus 3,10, Lukas 4,40 / 6,19)

Wenn man in einer geringeren Kraft arbeitet kann es allerdings sinnvoll sein, an den Ursachen einer Krankheit zu arbeiten um sie zu heilen. Selbst wenn man in einer starken Salbung arbeitet kann es sinnvoll sein die Ursachen einer Krankheit zu kennen damit der Geheilte auch wirklich gesund bleibt. Viele Krankheiten kommen nach einer Weile wieder, wenn der Geheilte es nicht gelernt hat seinen Glauben einzusetzen oder sein Leben nicht in bestimmten Bereichen geändert hat.
Das ist wichtig zu wissen, denn unser Ziel ist nicht eine Heilung sondern göttliche Gesundheit. Wir wollen Menschen lehren in dem zu leben, was Gott für sie bereitet hat. Heilung ist für einen kranken Menschen nur der erste Schritt zu einem neuen Leben, danach geht es darum gesund zu bleiben.

Jesus selber hat darüber geredet, dass Geister, die ausgetrieben wurden, zurückkommen können. Ich bin sicher und weiss es aus Erfahrung, dass Krankheiten dasselbe versuchen: sie versuchen wieder zu kommen und dann kommt es darauf an vorbereitet zu sein.

Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er aber keinen findet,
44 dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr leer antrifft, sauber und geschmückt,
45 dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher. Dieser bösen Generation wird es genauso gehen. (Matthäus 12,43-45)

Diese Stelle sagt mindestens aus, dass Geister zurückkommen können wenn sie ausgetrieben wurden. Es reicht also nicht frei zu werden, sondern man muss auch vorbereitet sein um frei zu bleiben. Ebenso wie es eine Rolle gibt die der Kranke bei der Heilung spielt, gibt es eine Rolle, die er nachher spielt wenn es darum geht gesund zu bleiben.
Die meisten Menschen, die krank ist hat sich gewisse Verhaltensweisen angewöhnt die auf seine Krankheit zurückzuführen sind (manche sagen, dass das bei allen der Fall ist – speziell Seelsorger sagen, dass jeder der an einer psychischen Krankheit erkrankt ist ewtas von seiner Krankheit hat; sie nimmt eine Rolle in seinem Leben ein, die nicht nur negativ für ihn ist). Das kann eine Schutzhaltung sein, die Schmerzen vermeidet oder ein Lebensstil der bestimmten Phobien vorbeugt. Nach der Heilung ist es wichtig, sich diese Verhaltensweisen abzugewöhnen. In der Schulmedizin bedeutet das, dass man eine ReHa macht, eine Rehabilitationsmassnahme. Solche ReHas sind auch geistlich wichtig.

Verschiedene Gründe für Krankheiten führen dazu, dass man unterschiedlich mit ihnen umgeht. Entsprechend gibt es mehrere Methoden wie man für Krankheiten betet, je nachdem was sie auslöst. Die Liste die in den folgenden Blogeiträgen kommt ist nicht unbedingt vollständig, aber sie bietet schon einmal einen Überblick und hilft damit, selber weiter zu studieren. Wer mehr Ursachen kennt und Ansätze weiss, wie man als Heilungsbeter mit ihnen umgeht, möge mir das bitte sagen. Ich bin extrem daran interessiert zu lernen. Hier schon einmal ein preview auf die nächsten Themen:

1 Krankheit und Sünde
2 Krankheit und Faktoren im Leben
3 Krankheit und dämonische Ursachen
4 Krankheit und psychische Ursachen
5 Heilung durch Ärzte
6 Heilung durch Salbung oder Glauben
7 Fazit aus diesem Teil

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16 Kommentare

  1. Harter Tobak, aber ich glaub jetzt wird es spannend.

  2. Hallo Storch, toller Artikel, bitte schreib einen über die Salbung und wie man sie bekommt, und wie du unterscheidest ob es eine HOHE oder NIEDRIGE SALBUNG ist.
    Elke

  3. @ Storch,

    Hallo,

    ich weiß nicht ob Du Dich noch daran erinnern kannst, aber wir hatten uns schon vor einigen Wochen mal über das Thema Heilung unterhalten.
    Unter anderm hast Du mir was von Deinen Seminaren erzählt.
    Kann dummerweise keine Termine auf Eurer Seite finden…( oder wo, finde ich das denn?)
    Kannst du mir da nen paar Daten schicken? Das wäre super gut.

    Vielen Dank& Gottes reichen Segen,

    Joy

  4. das nächste ist im oktober in münster. schreib mir einfach eine mail wegen der genauen daten:
    storch (at) kultshockk (punkt) de

  5. Storch?

    Hat Du die Mail bekommen?

    Joy

  6. @ joy:
    ja, und ich beantworte sie auch noch. ist nur gerade alles etwas viel…

    @ elke:
    willkommen hier! ich werde im weiteren verlauf dieser reihe bestimmt noch einen artikel darüber schreiben. danke für den tipp. das thema „in den dienst kommen“ wird aber konsequenterweise das letzte sein in dieser reihe.

  7. Hallo Storch!
    Ich hatte gestern eine Diskussion mit mehreren Menschen über Krankheit. Menschen unterschiedlicher Vorprägung: Katholiken, Bappis, sonstige Gemeinden. Es war nicht geplant, sondern hat sich so ergeben.
    Meine Ansicht zum Thema Krankheit ist: Gott schickt keine Krankheit, um seine Kinder „an irgendeinen Punkt zu bringen“. Er kann aus den widrigsten Umständen etwas Gutes entspringen lassen, keine Frage. Aber da ich davon ausgehe, dass es im Himmel keine Krankheit gibt, gehe ich auch davon aus, dass Gott nicht daran interessiert ist, seine Kinder damit zu schlagen, um „sie etwas zu lehren“, zum Beispiel.
    Manche waren da anderer Meinung. Und am Ende habe ich an die 30 Bibelstellen um die Ohren geschlagen bekommen, in denen es darum ging, dass Gott Menschen mit Krankheit geschlagen hat oder sie sonstwie ins Verderben oder in den Tod geschickt hat (Hananias, Saphira)…
    Tja, und jetzt steh ich da. Ich meine, es ist nicht so, dass ich diese Stellen aus dem alten Testament nicht kenne. Aber ich hab sie scheinbar gut ausgeblendet. Oder vielleicht wußte ich sie mal einzuordnen. Grade weiß ich das nicht mehr und in mir bricht gerade was zusammen. Eines weiß ich, ich klemme mich an meine Bibel, ganz neu, und versuche so viel wie möglich dazu rauszufinden.
    Dennoch würde mich interessieren, was du zu dem Thema denkst. Dieselben Menschen, die gestern gesagt haben, dass Gott auch Krankheit schicken kann, haben dann übrigens für jemanden um Heilung gebetet und ich dachte die ganze Zeit: Wie könnt ihr das jetzt tun, müsst ihr nicht erst Gott fragen, ob er etwas damit bezweckt?

  8. Hallo m,

    Ich glaube auch nicht, dass Gott seinen Kindern Krankheit schickt. Wo sollte er sie auch hernehmen, wenn es bei ihm im Himmel keine Krankheit gibt. Natürlich kann Krankheit uns dennoch dienen, wenn wir jesusmäßig durchgehen, aber das halte ich für den B-Plan. Der A-Plann ist Heilung, denn dadurch wird Gott verherrlicht (s.z.B. Lazarus etc.)
    Ich kenne im NT keine Stelle in der Gott seine Kinder krank gemacht hat. Es gibt allerdings eine Handvoll Stellen, in denen Krankheit mit Gott in Verbindung gebracht wird, das waren aber immer Feinde des Evangeliums. Solche Geschichten gibt es auch in Erweckungen immer wieder. Über Gottes Kinder heißt es deutlich, dass Heilung ihr Brot ist (Lukas), also auch zur täglichen Versorgung Gottes gehört für die wir beten.
    Im AT waren die Spielregeln ganz anders, denn Jesus war nocht nicht für Heilung gestorben (1.Petrus 2,24). Also kann man das nicht gut vergleichen. Die Offenbarung Gottes war allerdings auch da schon „ich bin der Herr Dein Arzt“, aber die Realität von Heilung gab es noch nicht. Jesaja hat sie zwar prophetisch gesehen, aber sie war noch nicht da.

  9. Hallo m, irgendwas hat mich total berührt, als ich deinen Kommentar gelesen habe. Mich wühlt das auch total auf, wenn ich im Gespräch mit Geschwistern feststelle, wieviele Gott die schlimmsten Dinge zutrauen.
    Ich bin froh, dass Du Dir so sicher bist, dass unser Papa sowas nicht macht. Wer selber Kinder hat, müsste eigentlich gegen solch eine Denke gefeit sein – welcher Vater oder welche Mutter würde ihrem Kind schon vorsätzlich Schmerzen oder Krankheiten zufügen, um sie zu erziehen?!

    Im Übrigen glaube ich persönlich, dass selbst im AT Krankheit nie von Gott direkt kam, sondern eine Folge von menschlichem Fehlverhalten war, zB indem sich Menschen durch Ungehorsam oder Mißtrauen aus dem Schutz Gottes herausbewegt haben.

    Die ultimative Selbstoffenbarung Gottes ist Jesus – darunter müssen sich alle anderen Wahrheiten in der Bibel beugen. Jesus hat niemals etwas gegen Gottes Willen getan – und doch hat er Jeden geheilt, der zu ihm kam, er hat nicht eine Person krank wieder weggeschickt.
    „Jesus is perfect theology“ sagt Bill Johnson hier und da mal – Amen.

  10. Danke, Storch, fürs Antworten.
    Du schreibst „Im alten Testament waren die Spielregeln anders“… najaaaa. Weißt Du, das hab ich auch gesagt. Und dann kam ein Abwinken und Belächeln und dass Gott im AT auf jeden Fall Leuten Krankheit geschickt/Ihnen geschadet oder sie umgebracht hat. Ägypten zum Beispiel. Oder die Rotte Korach. Einiges mehr. Eben die 30 genannten Bibelstellen… an die ich mich grad nicht mehr alle erinnern kann.
    Naja, ich muss eh selbst forschen. Irgendwie hat mich das richtig erschüttert. Wie kann ich gleichzeitig sagen, dass alles Gute und Vollkommene von ihm kommt, dem Vater des Lichts, bei dem kein Wechsel von Licht und Schatten ist und glauben, dass Gott mir Krankheit schicken könnte?
    Aber ernsthaft, ich brauch ne richtige, richtige Antwort dadrauf. Am Besten direkt ne Offenbarung von Gott. Es ging nämlich konkret um zwei Leute aus dem Umkreis. Und ich will nicht dass da Blödsinn gelehrt wird. Das zum Einen. Zum anderen… wie gesagt, ich bin einfach erschüttert, das Ganze geht mir sehr nah und jedesmal wenn ich dran denke, fang ich gleich das Heulen an.

  11. Hallo Königstochter, deine Antwort ging mir durch die Lappen… weißt du, ich stelle eben fest, durch die Konfrontation mit den Bibelstellen (und es wurde darauf beharrt, dass die Krankheit direkt von Gott kam und mir fehlt es an AT-Bibelfestigkeit (leider) um das Gegenteil zu behaupten oder mir irgendwie sicher zu sein)dass ich scheinbar nicht so sicher bin, wie ich zu sein glaubte (der Satz war kompliziert, tut mir leid).

    Danke jedenfalls für deinen Kommentar dazu. Ich denke ich werde an dem Thema jetzt einfach dran bleiben müssen. Ist wohl eh überfällig.

  12. Achja, mir fällt eben noch etwas ein, was gestern abend in dem Zusammenhang fiel: Meine Vorstellung von dem, was „gut und vollkommen“ ist, sei möglicherweise humanistisch geprägt und wer sagt denn, dass etwas Negatives, was einem guten Zweck dient, in Gottes Augen nicht etwas Positives ist?

    Klingt für mich auf Krankheit bezogen unlogisch, absolut unlogisch. Aber Logik ist ja auch nicht der Weisheit letzter Schluß.
    Storch, ich hoffe du fühlst dich nicht zugespamt…

  13. ich fühle mich nicht zugespammt, keine Sorge. Dafür blogge ich ja.

    noch mal zum alten testament: wenn sich die spielregeln seitdem nicht geändert hätten, wieso musste jesus dann sterben? das opfer ergibt nur dann sinn, wenn sich wirklich alles grundlegend geändert hat. natürlich bedeutet nicht, dass das AT nur murks ist, aber es bedeutet, dass man es durch die offenbarung des NT auslegen muss. und das ist in bezug auf krankheit ziemlich eindeutig: jesus ist für heilung gestorben und hat krankheit ständig als etwas identifiziert, das satanischen, nicht göttlichen ursprungs ist. klar kann man da viel AT-Stellen gegen werfen, aber das bedeutet, den Tod Christi außer Acht zu lassen.

    ich schätze, dass gut und vollkommen eben das bedeutet: gut und vollkommen. es wäre schon seltsam, wenn gott gleichzeitig krank macht und heilt…

  14. ja, ich stimme dir in allen punkten zu, wobei ich sagen muss, dass ich das mit dem AT mit dem herzen noch nicht ganz begriffen habe (mit dem kopf glaube ich schon).

    ich glaube ich muss ganz allgemein einfach davon weg, eine lösung zu finden, die den argumenten von jemand anderem auf biegen und brechen standhalten muss. ich glaube ich muss für mich fest werden und gott einfach erst mal um meinetwillen um offenbarung bitten. wenn ich den fokus eher auf die anderen lege, setzt das viel mehr unter stress als gut ist.
    ich glaube das ist gerade gar nicht so schlecht. ich vertiefe mich da jetzt richtig rein und vielleicht versteh ich ja zum ersten mal dinge, die ich noch nie verstanden habe. jedenfalls hoffe ich das. wenn dann dabei was rauskommt, was ich am ende weitergeben kann, umso besser, aber erst mal will ich einfach gott noch mehr verstehen lernen.

    danke dass du dich auch so mit dem thema auseinandersetzt, das hilft enorm 🙂

  15. Du hast Recht, das Übernatürliche ist etwas wo man mit dem Verstand nicht wirklich weit kommt. Es gibt vieles in Gott das sich dem Verstand verschliesst, aber super klappt wenn man mit dem Herzen daran geht.

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