ich schreibe diese Zeilen in einer originellen Situation: es ist Freakstock, das Hauptevent unserer Bewegung und ich sitze in der Pension. Heute abend sollte ich eigentlich predigen, das habe ich aber abgesagt, statt dessen ist Ferry für mich eingesprungen. Ich hatte vorgestern, nachdem dem Auto-einladen, auf einmal Rückenschmerzen. Habe mich dann in die Badewanne gelegt und als ich wieder aufstand ging gar nichts mehr: Hexenschuss. Blöde Sache. Wir haben einen Stand und den konnte ich schon nicht mehr mit aufbauen, habe im Stuhl daneben gesessen und Anwesiungen gegeben. Nun sind alle auf dem Stock und ich liege lesend, betend und schreibend in unserem winzigen Zimmer.
Natürlich habe ich gebetet, auch proklamiert und sogar andere für mich beten lassen. Hat aber nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Dabei weiss ich, dass meine Heilungsgabe funktioniert. Heute morgen kam Joe zum Stand und sagte: „ich wollt nur mal eben berichten.“
Ich: „mach das.
Joe: „Du hattest beim Jazzfestival für mich gebetet.“ [Beim Jazzfestival in Moers ist jedes Jahr eine grosse Evangelisation der Jesus Freaks an Rhein und Ruhr]
Stimmt, hatte ich. Joe hatte seit einiger Zeit fiese Schmerzen im Knie die ihn einschränkten und wollte schon zum Arzt gehen.
„Die Schmerzen sind weg. Nachdem Du gebetet hast waren sie sofort besser und am nächsten Morgen waren sie weg und sind nicht wieder gekommen.“

Heilungen im Rücken und Bewegungsapparat sind Heilungen die bei mir gut funktionieren. Passiert nicht jedes Mal etwas, aber meistens schon. Vielleicht zwischen 50% und 75%. Manchmal bin ich selber komisch drauf, dann geht gar nichts. Manchmal ist irgendwas anderes komisch, dann geht auch nichts. Aber im grossen und ganzen klappt es gut.

Ich bin ziemlich sicher, dass ich einen Hexenschuss bei jemand anderem gut wegbeten könnte. Warum dann bei mir selber nicht? Die Antwort ist einfach. Paulus spricht in 1.Korinther 12 viel von Geistesgaben (Charismen), übernatürlichen Befähigungen die Christen haben können. Darunter fallen auch die Gabe(n) der Heilung(en):

…einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in dem einen Geist… (1.Korinther 12,9 heute alle Elberfelder)

Alle Geistesgaben sind zum Aufbau der Gemeinde gegeben, zum Nutzen anderer (1.Korinther 12,9). Es gibt tatsächlich nur eine einzige Geistesgabe, die zur eigenen Erbauung gegeben ist: Sprachenbeten. Darüber heisst es:

Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde. (1.Korinther 14,4)

Wenn Gaben zum Dienst an anderen gegeben sind, dann ist klar, dass sie nicht bei einm selber funktionieren können. Das bedeutet nicht, dass man als Christ, der eine Heilungsgabe hat, nicht geheilt werden kann, aber das wird fast nie durch die Gabe geschehen. (Ich schreibe deswegen fast nie weil es immer Ausnahmen gibt, von jeder Regel). Aus diesem Grunde kann man nicht selbst mit seiner Gabe heilen.

The Voice of Healing

Von etwa Mitte der 40er bis Mitte der 50er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts gab es in den USA eine grosse Heilungsbewegung. Überwiegend evangelistisch ausgerichtete Prediger zogen in riesigen Zelten (20.000 Sitzplätze waren keine Seltenheit) durchs Land und übten einen atemberaubenden Heilungsdienst aus. Eine der wichtigsten Figuren war William Branham.
Mit der Zeit entwickelte sich eine Bewegung aus diesen vielen einzelnen Predigern und Predigerinnen, zu der auch Kenneth Hagin gehörte: The Voice of Healing. Wer sich mal die Mühe mal die Mühe macht danach zu googeln wird auch einige Ausgaben des gleichnamigen Magazines online finden.
Obwohl diese Leute unheimlich begabt waren in Heilung und Wunder aller Art geschahen sind nicht wenige an Krankheiten gestorben oder mussten sich operieren lassen. Sie machten genauso wie ich die Feststellung, dass ihre Gabe nicht bei ihnen selber funktioniert hat. Es ist schon seltsam, dass jemand der regelmässig erlebt wie Tumore aus den Körpern von Menschen verschwinden, sich selber operieren lassen muss, aber so war es. Die Heilungssalbung ist nicht für einen selbst sondern für andere da.
Wenn Leute, die in dieser Kraft dienen krank werden, müssen sie so geheilt werden wie andere auch: durch Glauben, dazu komme ich später.

Wir sollten als Christen lernen, damit gut und jesusmässig umzugehen. Als vor einiger Zeit Helmut Bauer nach einem Zeckenbiss so ernst erkrankt war, dass er sogar einige Heilungsdienste absagen musste, schwappte eine Weile der Häme durchs christliche Lager. Nun mag man zu Wort und Geist stehen wie man will, auch ich habe da einige Anfragen, aber diese Häme war komplett fehl am Platze. Wir sollten dankbar sein für Dienste die das Übernatürliche und speziell Heilung in Deutschland wieder gross zu machen versuchen. Niemand würde über einen Evangelisten spotten den Zweifel an seiner Errettung beschleichen. Aber bei kranken Heilungspredigern tun wir genau das.
Es ist klar, dass jeder der versucht in die Kraft Gottes zu kommen sich zum Ziel des Feindes zu machen. Meiner Erfahrung nach macht nichts Evangelisation effektiver als Gottes Kraft. Ich habe kaum eine Bekehrung erlebt bei der nichts Übernatürliches im Spiel war. Gut, die meisten Bekehrungen erlebe ich als Prediger, wenn in einem Gottesdienst ein paar Leute Jesus ihr Leben geben weiss ich nicht genau, was Gott bei ihnen gemacht hat. Aber bei den Leuten mit denen ich das Übergabegebet zusammen gesprochen habe, war immer etwas Übernatürliches dabei. Meistens spürten sie etwas von Gott (was meiner Gabe zu entsprechen scheint). Wie viel mehr Leute werden zum Glauben kommen, wenn sie etwas sehen, was garantiert Gottes Werk ist.
Deswegen bin ich sicher, dass jeder der in Deutschland in den Heilungsdienst drängt sich auf Ärger einstellen muss. Teil davon werden bestimmt gesundheitliche Angriffe sein.

Gaben der Heilungen

Ich habe eine zeitlang Theologie zur Gabe der Heilung gesucht und nicht gefunden. Das hat mich ganz schön irritiert, aber tatsächlich hat kaum jemand mal etwas fundiertes über diese Gabe geschrieben, am wenigsten die, die sie meiner Meinung nach haben oder hatten. Mir drängte sich der Verdacht auf, dass Leute mit dieser Gabe dazu tendieren ihren Dienst als ganz normal zu verstehen und lieber über die Heilungsstellen in der Bibel reden und über die Verantwortung eines jeden Christen Menschen zu heilen, als über ihre Gabe. So ist das ja oft, Christian Schwarz nennt es „Gabenprojektion“: man denkt, dass jeder das kann was man selber kann und überträgt die eigene Gabe auf andere, die dann aber nicht einmal ansatzweise so effektiv werden können wie man selber.
Irgendwann fiel mir dann auf, dass diejenigen die in starke Heilungsgaben arbeiten schlicht einen anderen Sprachgebrauch haben. Sie reden nicht über Gaben sondern über Salbungen. Salbung ist nicht wie im katholischen Bereich gemeint wo es ein Sakramant(?) der Krankensalbung gibt bei dem der Kranke mit Öl gesalbt sind. Hier geht es vielmehr um eine übernatürlich Kraftausstattung durch den Heiligen Geist. Das Wort Salbung (grch. chrisma) taucht im Neuen Testament nur um die fünf mal auf, ist also kein besonders grosses Wort, aber das Prinzip, dass Gottes Geist Menschen befähigt, ist schon ein normales Prinzip in der Schrift.
Denkt man etwas weiter, kommt man zu einem etwas anderen Gabenverständnis als viele Christen haben. Es geht dann mehr um die Gottesseite als um die Menschenseite. Wir sagen heute oft, dass wir Gaben haben. Von der Salbungsseite her gedacht geht es mehr darum, dass der Heilige Geist Gaben gibt.

Nachdem ich viele Bücher über das Thema gelesen habe (ich habe mehr als einen Regalmeter gelesene Heilungsbücher zuhause), komme ich zu der Faustregel, dass Autoren die selber nicht im Heilungsdienst stehen (obwohl sie, wenn auch nicht immer, an Heilung glauben) eher den Begriff der Heilungsgabe verwenden, während Autoren die im Heilungsdienst stehen eher den Begriff der Salbung verwenden. Es gibt da natürlich Ausnahmen, aber die lassen die Regel intakt.

Man kann über den Plural stolpern. Ich habe das zumindest früher immer getan. Heilung ist die einzige Gabe die in dem Kapitel im Plural steht, alle anderen sind Singular.* Das erklärt sich mit einer Beobachtung: verschiedene „Gesundbeter“ haben oft sehr unterschiedliche Krankheiten in denen sie effektiv sind. Woran das liegt weiss ich nicht, aber es gibt nur wenige Leute, die bei allen Krankheiten gleich effektiv beten.
Gestern habe ich mit einer Freundin geredet, die gerade auf Heimaturlaub ist. Normalerweise lebt sie in Mosambik und arbeitet mit Iris Minitries zusammen. Die erleben ja gerade eine gute Erweckung, sie gründen täglich mindestens eine Gemeinde und das in einem Gebiet in dem es vorher nur Moslems gab! Ich habe sie nach Heidi Bakers Heilungsgabe gefragt, Heidi leitet zusammen mit Rolland Baker den Dienst und sie sind dafür bekannt, dass viel Übernatürliches passiert. Sie sagte, dass bei Heidi immer alle geheilt werden die taub sind, etwas weniger als alle (ca.80%) die blind sind, und dann eben unterschiedliche Erfolgsquoten bei anderen Krankheiten.
In der Voice of Healing Bewegung stellten die Prediger auch fest, dass manche von ihnen unterschiedlich begabt waren. Ich vermute, dass der Grund für den Plural hier liegt: nicht jeder hat die Gabe für alles. Viele haben „nur“ eine Gabe für Ohren, Augen, Herzen oder was auch immer. Manche finden das auch in der Apostelgeschichte wieder, dass es Regionen gab in den besonders viele orthopädische Wunder geschahen und andere in denen besonders Befreiungen geschehen sind. Ich bin da unsicher, habe das noch nicht studiert und habe überdies das Gefühl, dass auch nicht genug Material für eine solche Statistik überliefert ist.
Bei mir selber scheinen Rückenprobleme besonders häufig geheilt zu werden, wobei aber auch andere Sachen geheilt wurden. Ich schreibe das nur, weil Michael Schiffmann mir empfohlen hat herauszufinden, wo meine spezielle Gabe liegt.

—————

*Zungen stehen auch im Plural, das weist aber nicht auf verschiedene Gaben hin sondern darauf, dass die Gabe bei verschiedenen Ausübenden unterschiedlich klingt – sie reden in unterschiedlichen Zungen.

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21 Kommentare

  1. Hört sich sehr interesannt an, das passt zwar nicht so zum Thema aber ich habe einmal den Gabentest von C. schwarz gemacht und meine erste Gabe war Wunderkräfte. Habe aber bis jetzt ziemlig wenig damit erlebt. Mich interessiert halt wie ich da weiter rein kommen kann.
    Obwohl ich schon oft Erfolg mit Wetter hatte(bis auf freakstock).
    Wir feiern unsere Gottesdienste ja zur zeit draußen und es hat Gott sei Dank in einem toatl veregneten Sommer noch kein mal während des Gottesdienstes geregnet.

  2. Dieser Post wirft bei mir viele Fragen auf – ich glaube, mir ist der Unterschied zwischen dem Dienst jedes Christen an Kranken und der Gabe noch nicht so ganz klar, bzw. wie man vom einen zum anderen kommen kann – und ob überhaupt.

    Die Gabe zu „haben“ – heißt das, einfach in diesem Punkt soviel Glauben zu haben, dass der HG besonders häufig durch einen wirken kann?
    Was ist das Kriterium dafür, diese Gabe zu bekommen? Kann potenziell jeder Christ sie bekommen und muß sich nur danach ausstrecken? Oder kriegt jeder „seine“ Gaben zugeteilt und muß sie nur noch herausfinden und -bilden?

    Ich habe beides schon erfahren, dass Gott mich selbst durch Glauben geheilt hat, aber auch, dass andere durch mein Gebet geheilt wurden. Aber beides beileibe nicht immer, bei Anderen sogar relativ selten (soweit überprüfbar oder mir bekannt).
    Heißt das, die „Salbung“ ist nicht so mein Ding und ich sollte mich mehr an den Dienst an Kranken halten, der ja jedem Gläubigen aufgetragen ist?
    Und falls man vom Einen zum Anderen gelangen kann – wie?
    Es heißt ja auch „EIFERT nach den geistlichen Gaben…“ also muß es etwas geben, das ich tun kann.

    Diese Fragen gehen mir schon lange im Kopf herum, und ich bin echt so froh, dass Du Dich des Themas mal hier in Deinem Blog angenommen hast! Ich hoffe ja, ich kriege im Laufe der Zeit noch ein Paar Antworten darauf…

  3. Das ist ein cooler Post, der vieles von dem aufgreift, über das wir in den letzten Tagen gesprochen haben. Und er gibt auch fast genau meine Sicht wieder. Das ist cool, vor allem, weil Du ihn vorgeschrieben hast 😉

    Jetzt mal eine ganz ehrliche Frage, Storch: Wie bringst Du das zusammen, daß körperliche Heilung eigentlich jedem gehört, weil sie Jesus am Kreuz erkauft hat, aber es offensichtlich superschwer ist, sie zu bekommen? Heilungsgabe mit unterschiedlichen Salbungen et

    Die Versöhnung mit Gott, die Jesus erworben hat, die Vergebung der Sünden, die Reinwaschung, das ewige Leben, die Einwohnung des Heiligen Geistes usw. ist gar nicht schwer zu kriegen – schwupp ist sie da! Und wenn ich gesündigt habe und bekenne, dann vergibt mir Gott sofort, hurra! Aber wenn ich krank bin, muß ich erst noch zum Arzt gehen oder rumrennen, bis ich irgend jemanden finde, dessen Heilungsgabe die richtige Salbung hat, hoffentlich hat der dann auch Zeit für mich, hat nicht gerade Dreck am Stecken, so daß die Kraft Gottes fließen kann und was auch immer noch nötig ist. Ist das nicht seltsam? Ich bin nach Eph 1,3 gesegnet mit allem geistlichen Segen – das muß ich mir nicht erst einreden oder herbeibeten, das ist so. Aber diese Heilung muß erst „erarbeitet“ werden. Gibt es also zwei Stufen der Adaption dessen, was Christus am Kreuz erkauft hat? 😉

  4. …das nenn ich Service – während ich noch tippe, postet DoSi was ich sagen wollte schon !! Das bekomm ich näml. auch nich zusammen …
    Nochwas hat mich angesprungen – das „Übergabegebet“, ich schreibe näml. grade eine Reihe über die Bedeutung der Taufe und da ist das auch demnäxt Thema – wen es interessiert:
    http://www.eine-taufe.blogspot.com/
    Das scheint zwar ne andere Baustelle zu sein, hängt aber alles zusammen!
    Segen

  5. @norbi:
    ich muss zugeben, dass ich über die gabe der wunderkräfte keine erkenntnis habe. ich weiss nur das, was schwarz drüber schreibt, habe aber kein wort vom herrn drüber das ich vertreten könnte. deshalb halte ich mich da mit meinungen zurück und kann dir leider keinen tipp geben ausser einem allgemeinen der immer klappt: „häng viel mit dem heiligen geist ab“.

    @köto:
    ich bin an den fragen auch noch dran und habe nicht mehr als zwischenergebnisse. ich kann da nur ganz pragmatisch antworten: du merkst ob du eine gabe hast wenn der bestimmt bereich bei dir überdurchschnittlich effektiv läuft. generell werden gaben von gott gegeben, aber ich erlebe es so, dass die sehnsucht und das konstante suchen dazu führen kann dass eine gabe „entsteht“ wo vorher keine war. ich denke es immer vom geist her und der kann zuteilen wem er will, also kann man eine gabe entwickeln die man vorher nicht hatte.
    die grenze zwischen dem dienst der allen gläubigen aufgetragen ist und dem dienst in einer gabe (oder salbung) ist fliessend.

    @dosi (und bento, der dasselbe meint):
    das ist eine gute frage und ich nehme sie auch später noch zum anlass zu einem eintrag. der letzte oberpunkt der reihe wird sein, wie man in den heilungsdienst kommt.
    wir stehen auf dem boden der kirchengeschichte. zu zeiten der reformation war es keineswegs normal „heilsgewissheit“ zu spüren. die vergebung war zwar mit sicherheit da aber war hart bis dahin durchzudringen, dass man wirklich erlöst war. nun predigt die kirche im westen seit jahrhunderten die errettung ganz aus gnade (und glauben!!) und es ist heute, auf dem boden dieser geschichte, kein thema mehr zu dem bewusstsein der erlösung durchzudringen. in derselben zeit hat dieselbe kirche (immer als leib christi zu verstehen) die lehre der heilung eher bekämpft als gefördert und wir stehen in derselben schwierigen situation wie die christen zu zeiten der reformation – nur mit einem anderen thema. unsere kinder werden es einmal leichter haben, weil sie in einem durchbruch leben können, den wir erarbeitet haben.
    dasselbe ist in fast jedem bereich gültig: alle geistesgaben, anbetung usw. es gab immer pioniere die dem leib zu einem durchbruch verholfen haben.

    das beispiel der sündenvergebung ist sowieso super. dafür gilt dasselbe wie für heilung. von gottes seite her ist alles klar, er hat seinen teil getan: jesus ist gestorben. jeder mensch hat die vergebung gottes, aber er muss noch im glauben zugreifen und sie sich nehmen. ebenso sehe ich es mit heilung (und sehr vielen anderem), von gottes seite her ist es da, aber man muss es sich nehmen, da hat glaube viel mit zu tun. aber bei jedem bereich in den man eindringt muss man kämpfen. da gibt es nichts stressfrei. in einige bereiche ist es leichter hineinzukommen als in andere. in bezug auf das heil wirst du von deinem ganzen christlichen umfeld ermutigt es anzunehmen, in bezug auf heilung streuen dir wohlmeinende geschwister sand ins getriebe. könnte es sein, dass da ein zusammenhang besteht?
    wenn wir die sache global betrachten sieht es ja auch anders aus. in anderen teilen der welt ist es viel einfacher geheilt zu werden als hier. das liegt nicht daran, dass da alle die gabe der heilung haben, die hier kaum einer hat. es liegt daran, dass die kirche da einen anderen durchbruch hat. ich bin überzeugt, dass das in deutschland auch so sein kann.
    dennoch glaube ich, dass errettung irgendeine sonderrolle hat (die ich theologisch schlecht definieren kann). das ist auch logisch, weil die höchste Priorität sein sollte, dass menschen die ewigkeit am rechten ort verbringen.

    ich habe es übrigens selber so erlebt, dass ich es genauso schwer fand wirklich zum heil durchzudringen wie es jetzt ist in den heilungsdienst zu kommen. da galt es einiges an barrikaden niederzureissen. auch als ich wusste, dass es einen gott gibt war es ein echter kampf zu ihm zu kommen. nicht jeder erlebt es so, dass das heil leicht zu erlangen ist…
    heilungsdienst ist derzeit meiner ansicht nach der teuerste dienst. da sind die meisten riesen im gelobten land, es braucht viel änderung des sinnes, usw.

    @bento:
    wir nehmen bei uns in der gemeinde nur glaubensgetaufte auf. ich denke, in dem punkt sind wir uns mal einig – die taufe ist wichtig. nicht heilsentscheidend, aber wichtig.

  6. @ DoSi

    Ich glaube, das ist genau der Punkt – du kriegst Deine Heilung durch den Glauben, genau wie Deine Errettung. Es kommt Dir im Rückblick leicht vor, für die Rettung zu glauben, aber sprich mal mit einem Nicht-Christen, der zeigt Dir nen Vogel. Bis der Glaube kommt, fällt es Jedem schwer zu glauben – dann kommt das Wort oder die Predigt, läßt in Dir Glauben entstehen, und *schwupps* – Du glaubst und bist gerettet!
    Und so geht es, glaube ich, auch mit allem anderen – Heilung nur mal als Beispiel.

    Aber das mit der Gabe ist anscheinend was ganz anderes. Ich frage mich allen Ernstes, ob Christen eigentlich einen „Heilungs-Begabten“ brauchen sollten, um Heilung von Gott zu bekommen…

  7. @ köto:
    ich meine „nein, sie sollten keinen brauchen“. aber es gut einen zu haben wenn man ihn doch braucht.

  8. Hey Storch,
    ich bin zur Zeit auf einige sehr geile Theologen gestoßen, die zum Thema Heilung was schreiben. Steven J. Land zum Beispiel in „Pentecostel Spirituality“. Ich glaube das entscheidende ist, Heilung nicht zur (sorry den Theologen Speak, aber ich weiß dass du da belesen bist und so isses einfacher das knapp darzulegen) Soteriologie zu zählen; also nach dem Motto: „das hat Gott für uns am Kreuz erwirkt und wir müssen es nur in Anspruch nehmen“. Man kommt hier in gefährliches Fahrwasser. Jesus selbst sah seinem Dienst im Licht der Eschatologie: „Wenn ich mit den Finger Gottes Dämonen austreibe, so wißt ihr, dass das Reich Gottes nah ist“. Heilung wie ich sie verstehe ist ein Zeichen dafür, dass einmal die ganze Welt heil werden soll. Noch ist Heilung provisorisch; noch ist nicht offenbar, was wir einmal werden sollen (1.Joh. 3.:1), noch befähigt uns der Geist, in das unausprechliche Seufzen der Schöpfung einzustimmen (Römer 8:22-24). Heilung ist ein Vorgeschmack auf die Macht der zukünftigen Welt (Hebr 6:5).
    Eine gute Theologie der Heilung muss die Hoffnung eintragen.
    Denn, um mal deine Kirchengeschichte weiterzuführen: wenn durch die Reformatoren der Glaube wiederhergestellt wurde und durch die Pfingstbewegung die Kraft Gottes, so scheinen wir in einer Zeit zu leben wo-durch Jürgen Moltmann uA- die Hoffnung wiederhergestellt werden soll.

  9. Jau, ich sehe es wie Arne. Mir ist Jes 53 zu wenig, um körperliche Heilung in die Soteriologie einzuordnen. Der neutestamentliche Befund spricht sehr viel lauter über Vergebung und Versöhnung als über körperliche Heilung. Und Luther hat ja (trotz seiner theologischen Schieflagen, siehe die NPP-Diskussion bei Scot McKnight) nichts theologisch Neues gesagt. Errettung aus Gnade durch Vertrauen auf das Werk Christi findet sich ja auch schon bei den frühesten nachbiblischen Kirchenvätern. Das wäre mal ein Anreiz, denke ich, zu studieren, was solche Freunde wie Irenäus, Tertullian etc. zum Thema gesagt haben. Das ist für mich immer ein wichtiger Indikator.

  10. mal zu den ersten abschnitten…

    john wimber ist an krebs gestorben und hatte trotzdem einen riesen heilungsdienst, kathryn kullmann ist am ende ihres lebens paranoid geworden…
    hörte gerade eine predigt von u. dahlke, der sich auf diese thematik (können heiler krank sein ? ) bezieht. vielleicht hat er recht, man sollte auf den eigenen dienst sehen und nicht auf den der anderen. (was kümmert dich der, folge du mir nach… ).

  11. …womit ich nicht meine, dass wir von anderen nicht lernen und sie lieben und achten sollten, dass sei mir ferne.
    es geht mehr so dadrum, dass wenn wir in dem dienst stehen, nicht daran verzweifeln sollten, was mit den anderen geschieht. ich denke da besonders bei john wimber der im leben und sterben ein zeugnis war und eigentlich ja immer noch ist.
    was ich meinte ist wir sollten nicht am heilungsdienst verzweifeln, wenn wir kranke heiler sehen…
    und nun verspreche ich erst zu denken und dann kommentare zu schreiben 😉

  12. Donnerstag morgen war ich auf dem Freakstock am duschen…
    Und wer duschte neben mir!?
    Joe Wittrock 🙂
    Als dann noch Kristian Reschke die Dusche bestieg war der morgen perfekt. 😉
    Wobei ich aber auch schon von Leuten hörte die in der Pension bzw.in einem Hotel übernachteten,und wohl dort geduscht bzw.gebadet haben…

    Ich glaube „Heilung“ kann an vielen Orten geschehen…
    Die große Hauptsache ist aber Jesus ist dabei und segnet wo er nur kann.

    Prost und Segen

    Björn S.

  13. Hallo Storch,
    danke für diesen wertvollen Eintrag. Das erklärt so manches.
    Finde es sehr befreiend, dass ich nicht für mich selber glauben muss, um geheilt zu werden. Das wurde mancherorts oft vermittelt.

    Das bestätigt auch das Prinzip, dass wir uns ja als Leib Christi gegenseitig dienen sollen, damit wir voneinander abhängig bleiben.

    Das bei bestimmten Leuten vorzugsweise bestimmte Krankheiten geheilt werden, habe ich auch schon öfter erlebt. Einer der Gründe kann sein, dass man da selber Heilung und Befreiung erlebt hat und deshalb mehr Glauben dafür hat. Wird aber wohl nicht immer passen.

    Finde es schon spannend, dass wir bei bestimmten Gaben einen Vollkommenheitsanspruch projezieren: Der Heiler muss alle heilen (inklusive sich selber), der Prophet muss immer 100% richtig prophezeien… und es bei andern Gaben nicht tun.

    Interessant dass in Deutschland die Gabe der Wunderwirkungen so wenig bekannt und sichtbar ist.

    Das mit dem Durchbruch finde ich auch einen sehr interessesanten Ansatz. Die Sache mit der Heilung ist tatsächlich relativ neu. Da gilt es noch viel Land zu erobern… wie auch bei einer ganzen Reihe von andern Sachen.

    @Königstochter:
    Also ich sehe die Sache so. Wir sind als Christen erstmal generell begabt und beauftragt betimmte Dinge zu tun: wir sollen alle beten, alle für Kranke beten, alle unsern Glauben weitererzählen, wir können alle Gottes Stimme hören, alle etwas darüber sagen, was uns bestimmte Schriftstellen sagen. Aber wir haben nicht all die Gabe des Gebets, nicht alle die Gabe der Heilung, nicht alle sind Propheten oder Prediger oder Lehrer.

    Grundsätzlich stehen uns allen aber alle Gaben zur Verfügung. Es gibt keine bestimmten Menschen oder gar Berufsgruppen, denen eine bestimmte Gabe vorbehalten wäre. Deswegen gilt es sich danach auszustrecken, sich auszuprobieren. Ich denke auch, dass Gott einem schon von Natur aus bestimmte Sachen aufs Herz gelegt hat oder dass einem bestimmte Sachen geprägt haben. Ich wollte z.B. immer Gottes Stimme hören, habe mich nie getraut über meinen Glauben zu reden. Aber für bestimmte Sachen beten konnte ich. Das ging auch im Stillen. Und so wurde schon sehr früh der Same gelegt, dass ich heute mit Gewissheit sagen kann, dass ich die Gabe der Prophetie und des Gebets habe.

    Und ich habe mich einfach nach den Gaben ausgestreckt, habe Sachen ausprobiert, wollte herausfinden wie es sich verhält. Ich habe einfach Gott in den Ohren gelegen. Und so habe ich heute eine Vielzahl an Gaben. Ich habe einfach „geschürft“ und „gegraben“. Andere haben vielleicht weniger Gaben, weil sie sic hauch weniger ausgestreckt haben…

    Und in dem ich Sachen ausprobiere, werde ich rausfinden, was sich bestätigt, wo ich „Erfolg“ habe. Bei mir war es z.B. so, dass sehr schnell Leute gekommen sind, die mich im Prophetischen fördern wollten. Mir selber war das gar nicht so bewusst, dass ich da besonders begabt, ja sogar gesalbt war. Mir selber ist aufgefallen, dass ich häufiger als andere auf die Idee kam, das man ja für die Dinge beten kann. Die Vorstellung, dass es Leute gibt, die vollzeitig 8h am Tag beten, finde ich geil. Andere würden das vielleicht schrecklich finden. Das sind für mich ganz gute Sachen, woran ich erkennen kann, ob ich ne Gabe habe. Ob sie mich begeistert oder bedroht.

    Just my 2 cents

    Segen
    Jocky

  14. @arne:
    land scheint seine pentecostal spirituality in mehreren bänden herausgebracht zu haben. welcher band beschäftigt sich mit heilung? kannst du mal isbn sagen? oder noch besser mir was kopieren wenn es nur ein kapitel ist?

    ich finde übrigens dass der eschatologische ansatz meine these absolut unterstützt(gibt es ja auch posts zu in dieser reihe). die lehre vom kommenden und schon-da-seienden reich sagt doch aus, dass wir kinder eines reiches sind in dem es keine krankheit gibt. wir sind zu gottes realität (wieder)geboren. das ist für mich total eindeutig – krankheit gehört nicht zum leben im reich!

    @dosi:
    das wird eine einfache aufgabe. w.j.ouweneel und morton kelsey haben da in ihren büchern („heilt die kranken!“ und „healing and christianity“) einiges zu recherchiert und geschrieben. guter anstoss, da werde ich mal was zu posten.

  15. Okay, bin gespannt.

  16. in meiner Gemeinde spricht man auch von verschiedenen Salbungen. Salbungen verstehen wir alsunterschiedliche Intensität von Gottes Gegenwart. Bei einer besonders intensiven Gegenwart von Gottes Herrlichkeit habe ich festgestellt, dass es mir zu diesem Zeitpunkt egal war ob Gott mich jetzt heilt oder nicht. das hat in seiner geni

  17. 2.Versuch: also das hat in seiner genialen einmaligen Gegenwart keine Rolle mehr gespielt, ob mir jetzt dieses oder jenes fehlt. Die Tiefe der Salbung hat nach meiner bisherigen Erfahrung etwas damit zu tun, wie willkommen der HG ist. Du kannst vom Geist berührt sein, in ihn getaucht sein oder mit ihm wandeln. Ich bin mir sicher Jesus ist mit dem Geist gewandelt.
    Manchmal gibt es auch eine Salbung für spezielle Heilungen, dann heisst es dann z.B. „Gott möchte jetzt jemanden an der Schulter heilen.“ Dann ist das bestimmt ein Zeitfenster, in dem Gott Menschen mit diesem Problem besonders berührt.
    @ storch: das tut mir leid, dass dir durch deinen Hexenschuss das Freakstock verleitet wurde. So ein Ärger ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt. 🙁

  18. aber wäre es nicht logischer von der intensität einer bestimmten salbung zu reden? also die soundsosalbung ist heute intensiver als sonst? so beschreibe ich das wenigstens gerne.
    ansonsten teile ich deine erfahrungen. mir vergehen in seiner gegenwart auch alle wünsche…

  19. @storch: mathias jordan übersetzt salbung mit „portion“. Diese Begrifflichkeit gefällt mir besser. früher habe ich mir die salbung immer so als wabernde masse vorgestellt, was es natürlich in keinster weise trifft.
    ich stimme mit dir auch überein, dass viele mit heilungsbegabung auch so eine spezifische salbung haben z.b. für den Bewegungsapparat oder Haut oder so. Manche sind da auch etwas breiter gefächert. Habe mal gelesen, dass du von Gott in dem Bereich gebraucht wirst, in dem Du schon Kämpfe bestritten hast bzw. mal im Mius- Bereich warst. Kann es allerdings noch nicht biblisch begründen?!

  20. „@arne:
    land scheint seine pentecostal spirituality in mehreren bänden herausgebracht zu haben. welcher band beschäftigt sich mit heilung?“

    Sorry hat gedauert, bis ich die Bücher wieder besorgt hatte (ich kann die immer nur übers WE ausleihen). Es war wohl doch nicht Land, der das geschrieben hatte. Ich lese halt grad Peter Althous- Spirit of the last Days; wo 4 Theologen in Dialog mit Moltmann gesetzt werden, darunter eben auch Land. Es war Miroslav Volf (der anscheinend Pfingstler ist):
    „Materiality of Salvation: An Investigation in the Soteriologies of Liberation and Pentecostal Theologie“ in:Journal of Ecumenic Studies S.447-467

    und Frank D. Macchia, der den Heilungsdienst der beiden Blumhardts untersucht hat und anhand ihrer Theologie die pfingstlich-charismatische Theologie korrigieren will:
    „Spirituality and Social Liberation: The Message of the Blumhardts in the Light of Wuertemberg Pietism“.
    Beide argumentieren, dass man Heilung in einen viel größeren Zusammenhang sehen muss als bloß: „Früher hat ich Rückenschmerzen, dann hat mir jemand die Hände aufgelgt und jetzt sind sie weg“. Auch wenn Heilung definitiv nicht weniger ist, so ist es doch mehr als das, würd ich sagen.

  21. danke, arne. habe ich nie gehört von dem typen.
    was ist eigentlich moltmann für einer? von dem hört man ja öfter mal in der blogosphäre, aber ich bin sonst noch nie über ihn gestolpert.

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  1. […] das Wort eher benutzt als eine “übernatürliche Befähigung durch den Heiligen Geist” (1|2). So gibt es Lehrer die z.B. eine Predigtsalbung oder eine Heilungssalbung unterscheiden. Für […]

  2. […] Sie auch: Heilung VIII – Die Gabe(n) der Heilung(en) I Heilung VII – Das Evangelium III – Der Dienst Jesu Heilung VI – Das Evangelium II – Heilung […]

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