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Auf vielfachen Wunsch beginne ich heute mit einer vermutlich recht langen Reihe über das Thema Heilung. Ich bin auch vorher schon auf die Idee gestossen worden, mal ein Buch darüber zu schreiben, fühle mich da aber noch nicht reif für. Vielleicht werden ja diese Blogeinträge Vorarbeiten zu einem Buch, wer weiss?

Toby hat meine Theologie deutlich als „einseitig“ bezeichnet, andere haben das nicht ausdrücklich gesagt, es aber in einigen Kommentaren mindestens impliziert. Das ist natürlich nicht das, was man gerne hört. Schon gar nicht, wenn man selber „ausgewogener Theologie“ einen hohen Stellenwert beimisst. Ich möchte gleich am Anfang sagen, dass es mir darum geht einen ausgewogenen Ansatz zu lehren und ich ich deshalb Vorwürfe der Einseitigkeit unbedingt ernst nehme. Allerdings sollten wir genauer definieren, was mit ausgewogen gemeint ist.
Ich habe da selber eine Reise hinter mir. Früher war Ausgewogenheit für mich immer, „das eine, aber auch das andere zu lehren“ und der Versuch Spitzen aus der Lehre herauszuhalten. Es gibt Themen, die machen es unbedingt erforderlich, auf diese Weise ausgewogen zu lehren. Die Bibel lehrt das meiste in „Wahrheitsspannungen“, Wahrheit ist da mit den Polen einer Batterie zu vergleichen, es gibt plus und minus und nur, wenn beide zusammen kommen funkt es. Deutlich sieht man es an einem breit angelegten Thema in der Bibel: der Spannung zwischen der Souveränitat (Allmacht) Gottes und der Verantwortung des Menschen. Man kann hier lehrmässig von beiden Seiten vom Pferd fallen und kann entweder die Allmacht so ausgefeilt predigen dass der Eindruck entsteht, dass der Mensch unbedeutend ist im Bau des Gottesreiches (wie das gelegentlich in calvinistischen Kreisen rüberkommt) oder man kann die Verantwortung so übertreiben, dass Leute darunter zusammenbrechen und ausbrennen (wie es bei stark evangelistischen Predigern vorkommt). Bei solchen und ähnlichen Themen ist es wichtig eine biblische Balance zu bringen, denn beides ist unser Erbe. Wann immer ich über ein Thema predige bei dem Gott Ansprüche an unser Leben stellt bemühe ich mich, die Errettung ganz aus Gnade auch noch mit heineinzubringen um niemanden unter ein Joch des Gesetzes zu bringen und das Gefühl zu geben, das Heil stünde zur Debatte wenn er nicht tut, was der Heiland sagt.

Es gibt aber auch Themen wo Ausgewogenheit nicht bedeuten kann, die eine und die andere Seite zu lehren weil es nur eine Seite gibt. In diesen Fällen ist Ausgewogenheit das predigen gesunder Lehre (2.Timotheus 4,8) – einer Lehre die frei macht nach Gottes Maßstäben zu leben. Die Ausgewogenheit um die es hier geht ist die Ausgewogenheit des Reiches: man kann es von zwei Seiten betrachten, einmal von der Seite des Reich-Gottes-Ideals (so soll es sein, so hat der Schöpfer es gedacht) und einmal von der Seite der menschlichen Lebenswirklichkeit. Ausgewogenheit in diesem Zusammenhang ist also nicht das sehen einer Wahrheitsspannung sondern einer Wirklichkeitsspannung, wir leben noch nicht in dem, was Gottes vollkommener Wille für uns geplant hat.
Wenn ich in solchen Fällen einseitig werde tendiere ich zu einem einseitigen lehren der Wirklichkeit Gottes. Es gibt aber auch Gegenbeispiele in denen der Heilige Geist mir eine pastorale Predigt aufs Herz legt und ich die ganze Sache von der menschlichen Seite her angehe (auch von der menschlichen Enttäuschung her). Beide Seiten sind erst einmal legitim, wobei ich aber davon ausgehe, dass die meisten die Seite der menschlichen Lebenswirklichkeit besser kennen als die des göttlichen Planes und ich es deshalb für pädagogisch sinnvoller halte diese Seite stärker vor Augen zu malen als die andere. Lehre kann also in diesen Fällen als einseitig empfunden werden. Das muss aber nicht heissen, dass jeder, der so lehrt deshalb einseitig denken müsste, es ist einfach nur sinnvoll nicht immer ausgewogen zu lehren weil man sonst nicht den Punkt rüberbringen kann um den es geht. Wenn wir davon ausgehen, dass Jüngerschaft ein Prozess ist in dem wir lernen unser Leben immer mehr der Realität des Reiches anzupassen, dann ist es sinnvol auch mal etwas zu provozieren und Dinge klar und überspitzt darzustellen, die man in anderem Umfeld vielleicht anders sagen würde. Beim Beispiel der Heilung haben einige Geschwister damit Probleme, aber in anderen Feldern machen es alle so.

Unter diese zweite Kategorie von Ausgewogenheit und gesunder Lehre fallen mir alle Themen, die mit der Erlösung Christi zu tun haben. Da gibt es kein „dies, aber auch das“. Jesus ist gestorben und auferstanden und hat damit etwas erkauft. Punkt. Er ist nicht für diese gestorben, für jene aber nicht. Es kann auch nicht der eine alles bekommen für das Jesus geblutet hat und der andere nicht. Gesunde Lehre ist eine Hilfe dazu das anzunehmen, was uns in Christus gehört. Es geht darum, die eine Realität (unsere menschliche Lebenswirklichkeit) der anderen Realität (Gottes Reich) anzupassen. Hier theologische Abstriche zu machen ist unstatthaft.
Um es vorausblickend vorweg zu nehmen: ich bin überzeugt, dass Heilung ebenso ein Teil der Erlösung ist wie die Sündenvergebung. Ich werde das später noch beweisen, aber ich möchte hier gerne schon einmal die Marschrichtung zeigen.

Umgang mit Spannungen

Ich glaube, dass jeder Christ die Spannung zwischen den Wirklichkeiten mindestens mal gespürt hat, wenn nicht immer noch spürt. Wie wir mit der Spannung umgehen entscheidet darüber ob unsere Theologie ausgewogen, liberal oder fanatisch ist. (manche benutzen „extrem“ lieber als fanatisch, aber extrem ist bei mir positiver belegt als bei den meisten, deswegen entscheide ich nich für „fanatisch“). Reden wir über gläubige Theologie, dann sind das die drei möglichen Positionen:

liberal < –> ausgewogen < –> fanatisch

liberale Theologie entsteht wenn die Seite der menschlichen Lebenswirklichkeit zur Richtschnur theologischer Erenntnis erhoben wird. Dann kommen in Bezug auf Heilung Willkührtheologien heraus. Man sieht, dass die einen geheilt werden, die anderen aber nicht und schliesst daraus, dass es nicht Gottes Wille sein kann, dass jeder geheilt wird. Diese Ansicht findet man natürlich leicht in der Bibel wieder, was ich allerdings als induktiven Schluss empfinden würde.
Bei Themen wie Heilung, Befreiung, Erlösung u.a. ist natürlich immer eine gewisse Druckgefahr gegeben. Jemand der nicht durch Gebet geheilt wird kann unter Druck kommen. Druck muss immer ausgeglichen werden sonst explodiert etwas. Man kann den Druck, der aus der Heilungswunsch abgeleitet wird im Prinzip nur auf eine von lediglich drei Möglichkeiten ausgleichen: entweder liegt es an Gott, dass jemand nicht geheilt wird, oder am Menschen oder am „Geheimnis“ (man kann es nicht sagen, Monokausalität ist ein Irrtum).
Liberale Theologie gleicht den Druck auf Gottes Seite (und Kosten!) aus, sie geht davon aus, dass Heilung unberechenbar ist und sagt, dass „der Geist weht, wo er eben will“ (was übrigens nicht in der Bibel steht). Manche gehen sogar so weit zu sagen, dass es überhaupt keine Heilung mehr gibt und generell das Übernatürliche nebst allen Gaben aufgehört habe. Diese Theologie des Dispensationalismus halte ich für völlig falsch und werde da auch nicht weiter drauf eingehen. Es gibt so viele Zusatzbehauptungen, die man aufrechterhalten muss um sie zu glauben, dass das Resultat theologisch unredlich ist.
Meiner Ansicht nach liegt eine grosse Gefahr beim Druckausgleich auf Gottes Seite: man diskreditiert die Persönlichkeit des Vaters. Es ist schwer, wirklich Vertrauen zu fassen zu einem allmächtigen Vater, der in nicht nachvollziehbarer Weise die einen heilt, die anderen aber nicht. Das macht weitere Fässer auf und führt in der Konsequenz zu Verwirrung und steigendem Misstrauen gegenüber Gott. Das Leben mit dem Heiligen Geist ist kein russisches Roulette in dem die einen Gutes bekommen und die anderen nicht. Gott ist nicht der grosses unberechenbare Faktor zu dem ihn manche machen sondern hat sich im Wort offenbart.

fanatische Theologie entsteht wenn der Druckausgleich völlig auf die Seite des Menschen gestellt wird. Damit geht normalerweise ein ausgeprägt monkausales Denken einher: es kann nur eine menschliche Ursache dafür geben, dass jemand nicht geheilt wird. Je nach Schule differieren die Ursachen etwas voneinander. Die einen sagen, dass an versteckter Sünde liegt, für die anderen ist fehlender Glaube die einzige Ursache, oder Unvergebenheit oder derTeufel oder….
Dass solche Theologien als unausgewogen und unentspannt wahrgenommen werden glaube ich aufs Wort. Ich empfinde da genauso. Diese Theologien haben immerhin einen Vorteil: der Charakter des Vaters bleibt intakt und man kann ihm am Ende nichts Schlechtes unterstellen. Dafür sind sie natürlich eine seelsorgerliche und pastorale Katastrophe und hinterlassen eine wüste Spur menschlicher Kollateralschäden. Auch wenn solche Theologien oft im Umfeld der Glaubenslehre auftauchen sorgen sie eigentlich dafür, dass der Glaube in Verruf kommt weil er mit einem Hang zu Gesetzlichkeit und menschlicher Leistung gepredigt wird. Das solche Theologie Opfer mit sich bringt ist klar.
Auch in Bezug auf Heilung, die ja das eigentliche Ziel ist, bringt eine solche Denke nicht viel. Ich habe erlebt, dass Verkrampfung es immer erschwert von Gott zu empfangen. Ein Denken, das in Gesetzlichkeit führt führt aber auch zu Verkrampfungen. Somit sind dem Empfangen göttlicher Heilung in solchen Systemen oft Steine in den Weg gelegt.
Ich möchte noch anmerken, dass es relativ selten vorkommt, dass tatsächlich so gelehrt wird. Bei Leuten denen das oft nachgesagt wird, habe ich derlei Äusserungen nie gehört. Ich vermute dass auch hier, wie so oft „das Schwein im Ohr des Hörers sitzt“ und Leute zwischen den Zeilen etwas lesen, was niemand dahin geschrieben hat. Vielfach reicht ein Zeugnis von jemandem, der eine Sünde bereinigt hat und daraufhin geheilt wurde aus um jeden im Saal nach versteckter Sünde suchen zu lassen. Um den gravierenden Unterschied zwischen Zeugnissen und Prinzipien wird es noch gehen, deswegen hier erst einmal nur diese kurze Anmerkung.

Ausgewogene Theologie lässt den Druck erst einmal da wo er hingehört: im Geheimnis. Ich will ehrlich sein: ich habe meistens keine Ahnung warum ein Mensch nicht geheilt wird. Wenn mir Gottes Geist keine Offenbarung gibt kann ich in keinem Einzelfall sagen woran Misserfolge liegen. Mögliche Gründe gibt es wie Sand am Meer, und das einzige was ich ganz sicher weiss ist: es ist nicht Gottes schuld. Gott will heilen und hat die Grundvoraussetzungen geschaffen.
Ich weigere mich, einen Druck aufzubauen, weder in der einen noch in der anderen Richtung. Da denke ich wie die Kollegen in der medizinischen Heilungsrichtung: es gibt Krankheiten die wir noch nicht heilen können weil uns schlicht das nötige Wissen fehlt. Ich habe in den vergangenen Jahren so viel über Heilung im Speziellen und das Übernatürliche im Allgemeinen gelernt, dass ich es für hochgradig wahrscheinlich halte, dass ich weiter viel lernen werde. Leute, die früher nicht geheilt worden wären werden heute geheilt und Menschen die heute nicht geheilt werden werden morgen geheilt – so ist das wenn man wächst.
Ich bekomme nicht jeden geheilt, ebenso wenig wie die Ärzte. Es gibt Leute, die werden nie geheilt und manche sterben an ihren Krankheiten. Das ist schlimm, aber nicht vermeidbar. Nur darf es uns nicht davon abhalten weiter medizinische Forschung zu betreiben und in den Bereich göttlicher Heilung hereinzukommen.
Ausgewogene Theologie, gesunde Lehre sieht beide Realitäten. So kann es in der Praxis sein, dass man den einen heilt und mit dem anderen weint. Wir haben den Gott-Faktor immer auf dem Schirm, sind aber auch bereit Leute einfach in ihrem Leiden zu tragen. An diesem Punkt der Praxis hört Theologie immer auf zynisch zu sein. Es geht in allem Heilungsdienst nur darum Menschen mit der Liebe Gottes in Kontakt zu bringen. Der A-Plan ist immer Heilung, aber wenn der versagt, muss eben der B-Plan her: Trost und Begleitung.

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As requested I will start a  probably quite lengthy series on healing today.  I had the idea of writing a book on this subject before, but I do not feel quite ready for that yet.  And who knows – maybe this blog will prepare the grounds for a book.

Toby very clearly called my theology “one sided”.  Others were not quite as explicit but did at least imply the same opinion in some of their comments.  This is not something one likes to hear, of course, especially when “balanced theology” ranks highly in one`s own opinion.  So I want to make it clear right from the start that my goal is to employ a balanced approach to the subject and that I therefore take accusations of one-sidedness quite serious. But I think that we should define “balance” more specifically. I went through quite a process myself concerning this. I used to think that balance means to “teach one side as well as the other” and to avoid any bias. There are subjects that absolutely call for such balanced teaching. Most things in the Bible are taught in seemingly contradictory statements about truth (Wahrheitsspannungen) which can be likened to the poles of a battery. There is a cathode and an anode and only the combination of the two produces the spark. This becomes very clear in one of the great themes of the Bible: the relation between God`s sovereignty (omnipotence) and the responsibility of man. One can go to an extreme on one or the other side of this subject by either emphasizing God`s omnipotence to  the extent of people feeling totally unimportant in the building of God`s kingdom (as sometimes perceived in Calvinistic circles)  or exaggerating responsibility and cause people to break down from utter exhaustion (as often done by evangelistic preachers).  For subjects as this one it is important to find the biblical balance because both aspects are part of our heritage. Whenever I preach on a subject entailing requirements that God places on us, I make sure to also include that we are saved by grace only to avoid bringing people under the yoke of the law and make them feel that they cannot be saved if they do not live up to what the Savior says.

But for some subjects, balance does not mean to teach two sides because there is only one. In these cases balance means healthy teaching (2.Timothy 4,8) – a teaching that sets us free to live by God`s standards. The balance concerned here is the balance of the Kingdom: We look at the ideal state that God, the creator, intended to be and the way things still are in peoples` lives. Balance in this case is not trying to reconcile two realities but to accept the challenge of not yet living in the perfect will of God for our lives.

When I do become biased in such matters I tend to preach God`s reality only. But sometimes the Holy Spirit puts a pastoral sermon on my heart approaching the subject completely from the human viewpoint (including disappointments). It is quite legitimate to preach either side but since most people are probably more familiar with the reality of life than with God`s plans I think it is educationally a lot more sensible to emphasize the second aspect. In such cases teaching can appear biased – which does not mean though that everyone who teaches this way is biased. At times one needs to focus on one side only to be able to get the desired point across.  Assuming that discipleship is a process in which we learn to adapt our lives more and more to the reality of the Kingdom, it is necessary to sometimes provoke and exaggerate things which one may not do otherwise. Some brothers and sisters have a problem with that when it concerns the subject of healing but in some areas everybody does it.

This second category of balance also includes everything concerning Christ`s salvation.  There are no two sides to this.  Jesus died, rose again and through this bought something. Finished.  He did not just die for some people and not for the others.  And there is not one person who can receive everything that Jesus bled for and the other one cannot. Healthy preaching helps people to receive what is theirs in Jesus.  The goal is to adapt our human everyday reality to the reality of God`s Kingdom. Here it is not permissible to leave things out for theological reasons. To already say it beforehand: I am convinced that healing is an integral part of salvation as well as the forgiveness of sins is.  I will prove that later but want to make clear where I am going with this.

Dealing with tension

I believe that every Christian has felt the tension between realities at one time or another or maybe even still feels it. The way we deal with tension has an impact on whether our theology is balanced, liberal or fanatical (some prefer the term “extreme” over “fanatical” but since the word “extreme” has a more positive connotation for me than for most other people I prefer to use “fanatical”).

Approaching the Bible as a believer, there are three possible positions one can take:

liberal – balanced – fanatical

Liberal theology is born of everyday life experience being the measuring stick for theological revelation-resulting in random theologies when it comes to the question of healing e.g.. Some are healed, others are not and therefore the conclusion is drawn that it is not possibly God`s will for everyone to be healed. It is easy to (mis)use  the Bible to prove your point by reading your own convictions into the text  – inductive reasoning, in my opinion.

There is, of course, always the danger of a certain amount of pressure when it comes to subjects like healing, redemption, salvation etc.  Someone who does not get healed after being prayed for can feel pressured and unrelieved pressure results in an explosion. There are just three options to relieve the pressure resulting from a desire to be healed : either God is the reason why someone does not get healed, or the person itself or it is a “mystery” (one cannot tell, it is a mistake to believe that there is a single reason).

Liberal theology relieves the pressure by holding God responsible, teaching that healing is incalculable and that the “Spirit moves where He pleases” (which is not biblical, by the way). Some even go as far as to say that there is no more healing and that the supernatural along with all the gifts has ceased in general. I believe this theology of dispensationalism to be absolutely wrong and will not dwell on it. There are so many added assertions one needs to support this thought that the result becomes theologically dishonest.  I see another great danger in holding God responsible : One discredits the Father`s character that way. It is very difficult to really trust an almighty Father who heals some and not the others without any rhyme or reason.  That creates other problems and leads to confusion and a heightened distrust toward God. Living with the Holy Spirit is not like playing Russian Roulette , where some receive good things and others do not. God is not the great unpredictable factor that some make Him out to be but He has revealed Himself to us through His Word.

Fanatical theology results from holding man responsible to relieve the pressure, usually going hand in hand with monocausal thinking:  there is only one possible carnal reason why someone does not get healed. Some say it is because of hidden sin, others think the reason can only be a lack of faith, lack of forgiveness, the devil or….

It is not hard to believe that such theologies are perceived as unbalanced and tense. I feel the same way. There is one advantage though: the character of the Father stays intact and no one can ascribe anything bad to Him in the end.  But those theologies are a pastoral catastrophe and leave behind a trail of human collateral damage.  Even though this thought pattern often appears in the vicinity of the Faith Movement , faith gets a bad reputation because it is preached with a legalistic tendency emphasizing human effort. Such a theology clearly victimizes people. And even though healing is the goal, such thinking does not produce good results in this area.

My experience has been that tension makes it harder to receive something from God and legalistic thinking leads to tension. Such systems often make it hard for people to receive healing. Let me say that this type of teaching is rather rare and that I have not heard it taught even by people that had a reputation for it. I suspect that –as is often the case – people read something between the lines that is not there. Oftentimes a testimony by someone who confessed a sin and got healed afterwards leads to everyone in the room looking for hidden sin. I will get to the serious difference between testimonies and principles later, so I leave it with a side note for now.

Balanced theology leaves the pressure where it belongs for now: to the mystery. As a rule I honestly do not know why a person does not get healed. Without a revelation from God`s Spirit I cannot tell why it does not work. There are as many reason as sand on the beach and there is only one thing I know for sure: It is not God`s fault. God wants to heal and He laid the foundation for it and I refuse to build up pressure in either direction. I think like many people working in the medical field: there are diseases we are unable to cure simply because we lack the necessary knowledge. During the last years I have learned so much about healing in particular and the supernatural in general that I think I will very probably learn even more in the future.  People who could not be cured before are healed today and people who are not healed today will get well tomorrow.  That is progress.

I do not get everyone healed, just like doctors don`t. Some people never get healed and die from their diseases. That is terrible but unavoidable yet shall not hinder us to pursue medical research and divine healing.

Balanced theology, healthy teaching acknowledges both realities. You may heal one and cry with the other-that is life. We will not lose the God factor out of sight but are also willing to carry people through their suffering. At that point theology stops being cynical. Healing ministry is always and only about bringing people into contact with God`s love. Plan A is always healing but if it fails, we must employ Plan B: comfort and companionship.

translation: Marion. I am always looking for people who are willing to translate posts into english – thanks for any help!

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14 Kommentare

  1. Ich freu mich schon total auf deine Beiträge.Also jetzt ohne Ironie oder so. Ist geil, dass du dich dem Thema annimmst. Und der Post hier macht lust auf mehr und find ihn auch sehr sinnvoll,um die Horde „gebrannter Kinder“ (wie mich) davon abzuhalten, stets und ständig ihre theologischen „Feindbilder“ hineinzulesen.

  2. Ich finde das Thema Heilung und Übernatürliches auch total wichtig und wünsche mir noch viel mehr davon in meinem Leben, passiert halt noch nicht so viel.
    Ich dachte immer das, „der Geist weht, wo er eben will“ in der bibel steht“, kommt aber wahrscheinlich von Joh. 3:8 wo der Geist Gottes mit dem Wind verglichen wird. Ich denke Gott handelt souverän aber will auch immer das Gute für uns.

  3. Krass, dass du jetzt gerade über das Thema schreibst. Ich wollte mich nämlich nächste Woche am Freakstock (du bist doch da?) genau darüber mal mit dir unterhalten, weil mich deine Position dazu mal interessiert hätte.

    Jetzt hast du es schon hier geschrieben. Naja… vielleicht können wir trotzdem bei einem Kaffee mal sprechen (wenn du Bock hast). Das Thema Heilung / Reich Gottes auf Erden interessiert mich total und ich habe noch keine „ausgewogene“ Meinung für mich selbst fest gemacht.

  4. Hallo, ja das ist ein interessantes Thema, wo ich selber auch mehr Fragen als Antworten habe. Vielleicht ein ergänzender Gedanke dazu:

    Wie schon erwähnt, ist Heilung ein Ausdruck der Anwesenheit des Reiches Gottes. Und ein Prinzip, das Jesus über das Reich Gottes verkündigt hat, war: „Hört auf, euch Sorgen zu machen um euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung […] Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht.“ (Mt 6,31+33, Neues Leben)

    Ich vermute, das kann man auch auf Heilung beziehen. Vielleicht sollen wir gar nicht so sehr um Heilung sorgen? „Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern?“ (V27). Also Gott möchte anscheinend, dass wir uns um seine Angelegenheiten („Reich Gottes“) kümmern, und er kümmert sich um uns. Wir können nicht mehr machen als vertrauen (glauben heißt ja eigentlich nichts anderes als vertrauen, soweit ich weiß), dass alles was uns passiert zu „unserem Besten“ sein wird.

    Ich bin kein Theologe, kann kein griechisch, noch habe ich viel mit Alten und Kranken zu tun. Also falls das hier theologischer Unsinn ist, sagt es mir 😉

  5. Woher kommt der Anspruch jeden heilen zu können?

    Ich denke Elend und Krankheit sind die einzigen Möglichkeiten wirkliche Nächstenliebe und Mitgefühl zu erleben/erfahren, um darüber Demut dem menschlichen Wesen überhaupt begreifbar zu machen.

    schönen Sonntag

  6. Bin gespannt auf deine Reihe, mag deine Art,die Dinge auf den Punkt zu bringen und finde die Unterscheidung zwischen Wahrheitsspannung und Wirklichkeitsspannung sehr fein!

  7. Oh dieser Eintrag beruhigt mich sehr. Ich hatte schon fast befürchtet, dass du deinen Ausgewogenheitspfad verlassen könntest… Bin sehr gespannt auf deine Gedanken. Liebe Grüße !

  8. @ sam: klar, ich bin da. wir haben einen stand (kultshopp) am markt der möglichkeiten. komm einfach mal da vorbei, die leute wissen wenigstens wie ich erreichbar bin wenn ich nicht da bin. dann machen wir was aus.

    @ thomas: ich finde das einen guten gedanken. heilung sollte nicht das oberste ziel sein. dennoch ist es auch wichtig, sie zu begehren. darauf komme ich später noch, kann aber dauern, die reihe wird wirklich lang.

    @ akki: nächstenliebe hat doch in erster linie das ziel gottes liebe erfahrbar zu machen. und ich bin sicher, dass gottes liebe ihn dazu drängt menschen zu heilen. im prinzip hat sie ihn ja schon gedrängt sich selbst hinzugeben und durch den heiligen geist in dieser welt präsent zu bleiben. also wäre heilung für mich eine möglichkeit, diese leibe weiter zu geben.

    @ aufwiegler: keine sorge mein freund, dauerhaft verlasse ich die ausgewogenheit nicht. es gibt nur immer wieder mal abstecher in die radikalität, aber das muss ja auch irgendwie so sein.:-)

  9. Mmh… Kann ich im Großen und Ganzen auch so sehen. Danke für diese interessanten Gedanken.
    In Bezug auf die fanatische Theologie, ist es hier nicht meist so, dass vieles falsch interpretiert wird? Dass sich Leute von außerhalb einmal etwas anhören und daraus ihre Meinung bilden? Wenn einmal gesagt wird, dass mangelnder Glaube Gottes Wirken im Wege stehen KANN, ist dies ja nicht gleich falsch. Sicher ist es die Gefahr, dass es falsch verstanden werden kann. Aber leider passiert dies häufig, wenn klar Aussagen gemacht werden.
    Aber du hast schon Recht, es ist sicher falsch, fehlende Heilung auf einen Grund zu schieben.
    Habe mich auf meinem Blog übrigens ebenfalls mit einem hiermit zusammenhängenden Thema beschäftigt.

  10. Eine interessante Theorie zum Thema Heilung die Du da beschreibst. Das Thema Ausgewogenheit kenn ich ganz gut, auch wenn ich andere Worte benutze. Dennoch gehören die beiden anderen Seiten zum Leben wohl auch dazu.

  11. hallo geistheiler,

    herzlich willkommen auf meinem blog! ich war gerade mal auf deiner seite, ist zwar ein komplett unterschiedlicher ansatz, aber ich vermute, dass wir teilweise ähnliche erfahrungen machen.

    was versteht ihr eigentlich unter „christusbewusstsein“? ich habe den ausdruck schon ein paar mal gehört, aber ihr seid ja keine christen in dem sinne, oder?

  12. Hallo storch,

    Wenn man das Christusbewusstsein so einfach erklären könnte, dann hätt ich schon ein Buch drüber geschrieben. So bringe ich die Menschen in die Erfahrung dieses Bewusstseins hinein. Es ist eine bestimmte Form von geistiger Energie. Eine art Tor oder Pforte durch die wir in die Erfahrung des ALL-EINS-SEIN treten können.

    Nach den Überlieferungen soll Christus ja gesagt haben, dass er der Weg sei. Das war für die damalige Zeit ziemlich anmassend. Wenn er sich aber schon damals seines Geistes (Wir nennen es das Höhere Selbst) bewusst war dann hat er erkannt, dass er (sein Geist) ein Tor zu diesem Punkt der Einheitserfahrung ist.

  13. ich gehe mal davon aus, dass jesus das wirklich gesagt hat, johannes 14,6 denn die bibel ist gottes wort. die frage ist einfach ob es anmassend oder schlicht die wahrheit ist. ich sage: es ist die wahrheit. er IST der einzige weg zu gott. halleluja!

  14. Sehr geiler Satz:“Ich habe in den vergangenen Jahren so viel über Heilung im Speziellen und das Übernatürliche im Allgemeinen gelernt, dass ich es für hochgradig wahrscheinlich halte, dass ich weiter viel lernen werde.“

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