05. Januar 2007 11

pro Leid?

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16,33 nach der Elberfelder)
Neulich schrieb ich schon einmal über Jeanne Guyon. Etwas in mir liebt mystische Texte. Ich liebe es wenn Leute kenntnisreich über Gottes Gegenwart schreiben. Dennoch habe ich aufgehört das Buch zu lesen weil ich theologisch derzeit einen so starken Fokus habe, dass es mich stört Literatur aus einer anderen Richtung zu lesen. Mystiker haben oft eine sehr starke Leidensbejahung, so schreibt auch Frau Guyon, dass wir alles annehmen sollen, was uns im Leben passiert, als etwas, das von Gott kommt – das Gute und das Böse.
Ich sehe ein, dass es den Charakter absolut bessern kann, wenn man mit einer solchen Einstellung an das Leben herangeht. Die Dankbarkeit wächst, wenn man es einmal geschafft hat, Leid aus Gottes Hand anzunehmen. Es gibt unglaublich viel Literatur in diese Richtung und ich habe vor vielen AutorInnen grossen Respekt, es sind waren echte geistliche Männer und Frauen, die mir viel zu sagen haben.

Dennoch liegen sie theologisch falsch und ich weigere mich ihren Weg zuende zu gehen.
Es ist schlicht nicht wahr, dass alles, was uns im Leben widerfährt von Gott kommt. Jakobus schreibt, dass alles Gute und Vollkommene von Gott kommt (1,17). Dinge wie Krankheit, Armut, Elend, Leid, Scheidung, Tod etc. kommen nicht von Gott und es ist deshalb schlicht falsch sie als etwas anzunehmen was von ihm ist. Das Neue Testament offenbart uns in viel stärkerem Masse als das AT die Rolle Satans im Geschehen und es zeigt deutlich, dass uns vieles widerfährt, was vom Teufel ist, nicht von Gott. Ich empfinde es als wirklich schmerzhaft zu sehen und zu lesen dass Menschen Gott Dinge unterstellen, die von der anderen Seite kommen. Das ist Rufmord!
Jesus drückt es deutlich aus: in der Welt leiden wir unter Bedrängnis. Alle möglichen Arten von Leid bedrängen uns; aber Jesus hat die Welt überwunden und wir in ihm! Wir werden nicht bedrängt um negative Umstände aus „seiner guten und geliebten Hand anzunehmen“ sondern um sie zu überwinden. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. (1.Johannes 5,4)
Es ist gut an den Umständen (besser: in ihnen!) zu wachsen wenn wir es aus irgendeinem Grunde nicht schaffen sie zu überwinden. Dann sollte wenigstens unsere Seele sie überwinden indem wir unseren Glauben nicht unterkriegen lassen. Aber vorher wollen wir alles daran setzen nach Johannes 16,33 zu handeln und in die Überwindung Jesu einzutreten!

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11 Kommentare

  1. meine Erfahrung mit unangenehmen Dingen, die in jedem Leben passieren, ist die: Gott kann aus jedem Mist, noch Dünger machen. Nach den Zeiten von schweren Kämpfen und dem Ringen mit Gott, geh ich viel barmherziger mit meinen Weggefährten um.
    Eins ist mir inzwischen zur Sicherheit geworden, alles musste vorher am Thron Gottes vorbei. ER traut mir zu, dass ich die Kämpfe bestehe bzw. in der Lage bin sie zu überwinden. Meine Grenzen sind oft viel enger, als das was Gott mir zutraut.

  2. was wenn gott zum gegner wird?

    2. mose 4, 24
    Und als Mose unterwegs in der Herberge war, kam ihm der HERR entgegen und wollte ihn töten.

    Der Herr schickt Mode nach Ägypten und ein wenig später steht da, dass er ihn töten will. Wie kannst du also sagen, dass Krankheit nicht (nie) von Gott kommt? Immerhin wollte er Mose hier sogar töten. Ist in gewisser Weise viel schlimmer als eine Krankheit….

  3. sorry, sollte Mose heissen nicht „Mode“… hihi

  4. Gott kann aus jedem Mist Dünger machen? Wäre echt schön, wenn er bei mir anfangen würde.
    Gestern hatte ich das Gefühl, der Satan höchstpersönlich war bei mir zu Besuch… es war unglaublich. Er hieß Mathias und als er meine alten Bibeln sah, die neben dem Schrank im Schlafzimmer auf dem Boden liegen, stöhnte er und sagte, neben sowas setze er sich nicht, ob ich die verbrennen könnte oder wegtun. Ich fragte ihn, ob er mich veralbern will… scheinbar nicht, er warf eine Decke darüber. Ich schaute offenen Mundes zu über soviel Frechheit. Dann sah er sich diese Bibeln doch einmal an und musste sich danach (allen Ernstes!!!) die Hände waschen. Er redete allerhand übles Zeug gegen Glauben, Gott und die ungerechte Welt, ich hielt das tatsächlich eine Weile aus, alles in allem war dieser Abend jedoch grauenhaft und der Morgen ist nicht besser und ich fühle mich wie ein ausgespuckter Aprikosenkern.
    Solche Menschen finden immer den Weg zu mir, sie kommen mit allerhand Verletzungen und lästern Gott. Ich nehme jedesmal den Kampf auf, aber momentan finde ich das eine Zumutung, ich weiß nicht, was Gott mir damit sagen will, dass er mich vor solchen Dingen nicht schützt. (Ich wurde sogar als Hobby-Christ bezeichnet!)

  5. wir entscheiden, wie wir aus einer krise herauskommen, gestärkt oder geschwächt, die krise kommt sowieso…
    möchte hier nochmals und mit nachdruck allen die ein wirklich gutes buch zum thema lesen möchten, eins empfehlen, kostet auch nur 8,90 euro und gehört auf jeden büchertisch

    charles e. poole
    ist das leben fair
    brunnen verlag

  6. Man kann selbst entscheiden wie man aus einer Krise rauskommt?!

    Was wenn einen die Angst zerfrisst, Todessehnsucht mit jeder Minute wächst (die Angst, dass es jedoch beim fünften Mal wieder nicht klappen könnte, letztlich doch zurück hält), Selbstwert oder -vertrauen Fremdwörter sind, Vertrauen in irgendwelche anderen Menschen nicht existiert, die einzigen Menschen die man hat ein Vater der nur rumbrüllt und eine Mutter, die einem erzählt wenn du dein „Leben“ wirklich wegwerfen willst kann ich auch nichts dagegen tun, sind.

    Was heißt Entscheidungen treffen, was heißt es zu wollen?
    Tut mir leid, es muss mir irgendwann entfallen sein!

  7. ausser Zweifel ist Gott ein Gott der Liebe und will unsere Heilung und ein erfülltes Leben (Joh 3,16+Joh.10,10) aber das heisst nicht, dass es keine Leiden für Christen gibt. Im Gegenteil. Vor kurzem hat sich der Freund meiner Schwester bekehrt, der Moslem war. Er wollte seinem Vater an dem Tag davon erzählen, an dem er dann Selbstmord gemacht hat. Wieso? Wenn wir Gott wirklich nachfolgen wollen, dann sollen wir mit Christus gekreuzigt sein (Gal 2, 19). Wieso wollen wir immer so werden wie Jesus ausser, dass wir mit ihm leiden. Ich glaube ohne Leid werden wir nicht geformt werden können. Und in dieser Hinsicht ist Leiden sogar ein Geschenk (!!) (vgl.Phil.1,29)
    Aber mit Gott werden wir als Sieger da raus gehen und Satan steht dumm da!

  8. Ich versteh kein Wort!

    Ist ja auch egal…ich hab keine Ahnung von Christsein oder Glauben, meine Mutter geht seit ich klein bin in die Kirche, mein Vater hat sich taufen lassen und ist angeblich gläubig. Es hat noch nie jemand zu hause über Glauben gesprochen, früher war ich auch in der Gemeinde ich weiss viel, hab jedoch noch nie etwas davon verstanden…

  9. Sorry,wenn ich mich hiermit wiedermal in die Nesseln setze…

    Aber:(In Bezug auf Johannes 16,33 nach der Elberfelder),

    sowie du schreibst im post:

    (Jakobus schreibt,dass alles Gute und Vollkommene von Gott kommt (1,17).
    Dinge wie Krankheit,Armut,Elend,Leid,Scheidung,Tod ect.kommen nicht von Gott. und es ist schlicht falsch sie als etwas anzunehmen was von ihm ist.

    Wenn ich im Golfclub – Dillenburg bei meinem Weizenbier sitze denke ich mir doch,hey nimmt Gott dies Bällchen an?

    Ich wuenschte er würde es wieder tun und zulassen.

    Jesus sollte ueberall präsent sein…

    Ich bin mir bewußt das ich einigen Leuten Stress verursachte und ich gelegentlich anecke.

    Dies tut mir leid und ich möchte mich dafür entschuldigen.

    Ich will Jesus mein „ganzes“ Leben geben und ihm radikal nachfolgen und immer am Ball sein.

    Werder-Bremen ist übrigens auf Platz 1 i.d.Fussball-Bundesliga.

    Jesus ich bete darum und glaube dat du noch viel mit mir vorhast.

    Lass´rock´n…

    world wide pizza in your land…

    und Storch ist dabei!??

    ***jesus-rocks***

    Björn

  10. @ tobuk:
    als ich vor jahren angefangen habe „am wort zu dienen“ habe ich mit einer alten schreibmaschine handouts getippt. damals hatte ich noch keinen computer. irgendwann habe ich dann mal über „moeses vollmächtiges gebet“ gepredigt, ein vertipper, der noch heute für lacher sorgt….

    @ all:
    es ist doch so: wir haben nicht besonders viel einfluss auf die umstände in die wir geraten. zumindest nicht auf alle. einige kann ich sicher beeinflussen, aber in welche familie ich geboren werde usw. sicher nicht.
    aber das ist es nicht, was unser leben zum guten oder schlechten wendet. es kommt wesentlich darauf an, was wir aus unseren umständen machen. das kann sich auf die zeit beziehen in der wir in einer situation sind oder auf die zeit danach. manches an umständen kann ich in der situation sehr wohl beeinflussen und verändern. gerade in der autorität gottes geht da einige, das haben nur wenige christen verstanden.
    manchmal kann man aber auch nur später dafür sorge tragen dass z.b. eine schlechte erfahrung einem nicht das ganze leben zerstört. z.b. durch vergebung und innere heilung und auch da ist gott der absolute spezialist.
    da wir krisen nicht immer vermeide können, sollten wir lernen mit ihnen umzugehen!

  11. @ Jenny
    Hi Jenny,
    ich kann glaube ich einigermaßen nachempfinden was du empfindest.
    Ich denke, dass es ein Schlag in das Gesicht von Menschen ist, wenn man ihnen sagt, dass man sich für Leid persönlich entscheidet. (Aber ich bin dagegen, dass man Menschen für solche Ausagen quält.)
    Die größte Stärke des Menschen ist es, die Dinge persönlich zu nehmen. Wir sind als Gemeinschaft geschaffen, füreinander vverantwortlich. Kein System und kein Staat wird das jemals aus der Welt rausbekommen.
    Ich weiß, dass man von ganz unten rausgeholt werden kann. Ich weiß, dass es auch anders laufen kann. Aber ich weiß dass Gott dich liebt, dass dein Leid nicht sein Leid ist sondern umgedreht.
    Was willst du schon groß tun? Sieht so aus, als ob du nichts zu verlieren hättest, wenn du zusammenbrichst und dich Gott ganz hingibst.
    Die Helden der heutigen Welt sind die, die sich neu in Beziehungen geben. Wir müssen den Menschen vertrauen, aber wir dürfen Gott vertrauen.
    Leider kann ich dir für nichts garantieren, aber ich kann für dich glauben.
    andy
    @storch: Ich hoffe ich schieße keinen Bock, aber könntest du der Jenny das schicken und von mir grüßen =;-)

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