Deutschland ist Exportweltmeister. Das ist allgemein bekannt, wird ja im Radio immer und immer wieder wiederholt. Meiner Ansicht nach hält Deutschland aber noch einen Weltmeistertitel: in der Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Da werden wir uns den Platz auf dem Treppchen zwar möglicherweise mit den anderen Industrienationen teilen müssen, aber was schadet es, wenn es auf dem ersten Platz kuschelig ist?
Ihr alle kennt das: wenn man sich die Welt als ein Dorf mit hundert Leuten vorstellt, dann ist jeder, der diesen Blog liest eine der reichsten beiden Personen im Dorf, weil er einen Computer besitzt. Zumindest so ähnlich ist es. Letzten Endes kommt dabei eines heraus: in Deutschland geboren zu sein ist mehr wert als ein Sechser im Lotto; herzlichen Glückwunsch, Du gehörst zu den reichsten 2% oder 5% der Welt.
Dennoch sind wir nicht zufrieden oder dankbar. Im Gegenteil, ein guter Teil unseres Gebetslebens als westliche Christen dreht sich darum, dass es uns noch besser geht und wenn das Auto kaputt geht ist das ein Grund für eine Glaubenskrise.

Ich schreibe das nicht um jemanden rund zu machen. Natürlich nicht, denn das widerspricht meinem Wesen zutiefst. Ich habe nur gestern beim Beten vor dem Schlafen darüner nachgedacht, wie relativ der Segen ist, den wir von Gott erbitten. Für einen Christen in manchen asiatischen Ländern mag sich Gottes Segen darin zeigen, dass er mehr als eine Schüssel Reis hat. Für Anhänger des Wohlstandsevangelium geht es darum vom reichsten Prozent der Weltbevölkerung ins reichste Promille zu kommen. Ehrlich gesagt finde ich, dass das nicht immer so passt. Gott gibt uns Segen für andere, nicht damit wir raffen und raffen. Ich liebe ja die Glaubensbewegung, empfehle Hagin und Kenyon, aber hier läuft was falsch. Wir haben den Segen nicht um uns als Bewohner der Industrienationen weiter von der restlichen (sic!) Weltbevölkerung abzugrenzen sondern um zu geben.

Vielleicht sollten wir mal bei Gelegenheit mal aufhören Gott um Segen zu bitten und statt dessen von dem Segen, den wir haben abgeben. Vielleicht ist es mit unserem Denken nicht mehr zum Besten bestellt und unser Problem ist gar nicht, dass wir zu wenig haben sondern dass wir zu sehr am haben hängen. Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren, wer es aber um Christi Willen verliert, der wird es finden!

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19 Kommentare

  1. in vielem hast du recht. einer pauschalaussage widerspreche ich: „Für Anhänger des Wohlstandsevangelium geht es darum vom reichsten Prozent der Weltbevölkerung ins reichste Promille zu kommen.“ wirklich? ich habe solche kaum kennengelernt. die anhänger des wohlstandsevangeliums, die ich kennengelernt habe, sind meist entweder hartz-iv-empfänger, die endlich mit gottes hilfe aus dem schneider kommen wollen, oder leute, die gerne sehr viel mehr geben würden und in ihrer nächstenliebe oder ihren möglichkeiten, das reich gottes finanziell zu fördern, ständig an ihre grenzen stoßen. vermutlich gibt es auch viele solche, wie du sie beschreibst, aber ich treffe sie nicht so häufig.

  2. da stehen die dinge bei meinen einschlägigen bekanntschaften wohl anders. aber ein hartziv-empfänger der gott für schuldenfreiheit glauben will ist für mich auch kein wohlstandsprediger. jemand dem ein wichtiges resultat des glaubens eine gefüllte brieftasche und ein dickes auto ist, schon.

  3. nachtrag:
    einer pauschalaussage sollte man nie zustimmen.

    auch dieser nicht, denn joh 3,16 ist auch eine….

  4. für einen hartz-iv-empfänger ist schuldenfreiheit und die möglichkeit, durch einen job soviel zu verdienen, dass die familie anständig lebt und man noch abgeben kann, wohlstand. damit einer gott dafür glauben kann, muss er überzeugt sein, dass gott diesen wohlstand will. dazu braucht er ein wohlstandsevangelium. will gott diesen wohlstand? wenn ja, dann müssen wir ein wohlstandsevangelium predigen, auch wenn fleischliche christen es missbrauchen. und wir müssen eine gesunde wohlstandsethik predigen, wie du es in deinem heutigen post getan hast.

  5. storch langsam maxt mir angst…
    auch auch jetzt schlicht ein Amen dazu, lieber Stroch!
    🙂

  6. @haso: es gibt hier wohl verschiedene interpretationen vom wohlstandseveanglium. storch meint, glaub ich, eher die sorte, fast calvinistisch, die meint, dass wohlstand gottes besonderen segen ausdrückt. ich glaub nicht, dass es gott vor allem um unseren wohlstand geht. warum auch? erwiesenermaßen macht er uns auch nicht unbedingt glücklicher oder gläubiger. er will das was uns gut tut (matt.6,8). die frage war doch, ob wir überhaupt für uns was erbitten dürfen, bevor wir nicht anfangen zu teilen.

  7. Ohne irgendwie hochnäsig oder arogant zu klingen….
    Möchte ich doch gerne hinzufügen:
    „Ein jeder gebe was er kann“ !!
    Meine Interpretation,sei dies nun „subjektiv“ oder „objektiv“ gesehen bedeutet in Bezug auf den 10.ten:
    Wenn ich für JFI eine Pizza backen tue.Der Teig fachgerecht „gewirkt“ wird.
    Ein Zopf in adäquater Weiße gepflochten und mit Sesam,Mohn,Kümmel,Hagelsalz verziert wird gehört der 10.Teil Gott.
    Wenn ich Gott um Inspiration bitte….
    Sei dies in verbaler oder nonverbaler Form !
    Sei es im gesprochenen Wort,oder in stiller Zt. ….
    Ok,anders:
    Wenn der Pawlow´sche Hund etwas zu fressen will !??
    Er aber keinen Bock mehr auf´s klassische Konditionieren hat,
    wird der Hund somit verhungern!?
    Nein,man wird ihm neue Leckereien geben wollen.
    Wenn der Hund also Bock auf eine Bockwurst hat.
    Der Hund sie schon sieht und riecht.
    Sein Speichelfluss bis in´s Unermäßliche vortgeschritten ist….
    Nun,dann bekommt er doch die Wurst,oder?
    Ich glaube ein liebender Herr,
    Oder ein liebendes Herrchen/Frauchen wird doch sicherlich nach der Hundeschule in Sachen Pädagogik insoweit fortgeschritten sein,das der Hund also Bock auf die Bockwurst bekommt.
    Inwieweit der Hund nun aber einschätzen kann das ein Teil der Wurst für Gott ist,wird die Sache nich einfacher machen….
    Und so wird alles ein wenig komplexer.
    Gibt der Hund (sein Herr) ein Teil der Wurst,der Pizza,der Frikadellen u.s.w.
    aber an Gott (also seinen 10.ten),
    wird Gott ihn dann nicht belohnen!?
    Auch wenn der Hund vielleicht nur Bock auf die Wurst (und gar nicht)….auf Pizza,Leberkäse,Frikadellen,Prallinen,Blätterteig und Plunder oder sonstige Leckereien der Küchen aus aller Welt hat,wird er doch immer noch Bock auf eine Bockwurst haben.
    JP+Nora Koch (JF-Japan) mögen z.B.die Japanische Küche….
    Inwieweit diese der Hund mag??
    Ich weiß es nicht.
    Eines jedoch weiß ich:
    Gott ist mein Versorger !
    Die Lieder die ich schreibe sind an ihn gerichtet.
    Der Hörer soll Lust auf eine Pizza haben.
    Lust auf frisches Brot (aus deutschen Landen)…
    Lust auf Baguetté….
    Lust auf Humer o.Krabbencocktail….
    Gott ist der Versorger !

    Meine Lieder sind für ihn.

    Und der 10.Teil gehört Gott.
    thanx Storch und der Bewegung !!!!

    Ich glaube der Hund wird es verstehen….

    Björn,wwps2

    P.S.Liebe Grüße an Morpheus von Obadja !

  8. haso,
    ich habe nie, werde nie und würde nie etwas gegen die bemühungen der armen und ärmsten, mit gottes hilfe, aus ihrer misere zu kommen schreiben. manchmal schreibe ich gegen den mittelstand der glaubt das gute verdient zu haben und mehr des guten will ohne es zu teilen – besonders habe ich da den frommen im sinn, denn die frommen sollten es besser wissen! ganz bestimmt schreibe ich gegen eine priesterkaste die mit perfiden selbstbereicherungsmethoden und schlechter theologie die gläubigen unter ihrer obhut zum besten hält.
    in kurzform heisst das: stimmt, freddi, wir meinten andere.

    björn,
    sorry, bin wohl nicht der hund von dem du schriebst… aber eines verstehe ich: nicht der zehnte gehört gott sondern ICH. mit ALLEM was ich habe, dem ganzen besitz, können und inspiration. lob und dank, dass ich manchmal 90% behalten darf!
    sollte ich morpheus sehen, und daran denken, grüsse ich ihn vielleicht.

  9. vergessen:
    bernhard, so gehts nicht weiter. wenigstens hast du meinen namen falsch geschrieben so dass ich dagegen widerspruch einlegen könnte.

  10. storch, ich kenn dich gut genug, um zu wissen, dass du nicht „gegen“ die „bemühungen“ der armen schreibst. ich denke nur, das kritische bild des „wohlstandsevangelisten“ hält uns davon ab, offensiv genug zu betonen, dass es einen wohlstand gibt, den gott will – und der auch dringend gebraucht wird, damit kohle ins reich gottes und zu den menschen kommt. ja, wir meinen sicher andere, und die, die ich meine, wären dir vermutlich auch sympathisch. ich habe wohl nur reflexartig reagiert, weil mir immer wieder auffällt, dass wir den begriff „wohlstandsevangelist“ meist mit den schwarzen schafen assoziieren. ich wollte daran erinnert haben, dass es genug weiße schafe gibt, die an wohlstand glauben und gleichzeitig entdeckt haben, dass geben mehr bock macht als nehmen (apostelgeschichte 20,35).

  11. Die Sache mit dem Hund läßt mir keine Ruhe !!!!

    Nun,es ist so:

    Sei es im Haus,oder sei es im Garten….

    Ich besitze leider keinen Hund.

    Auch ist es so:

    Wenn ich Sonntags bei den Jesus-Freaks-Gießen bin….
    mir mal wieder die richtige Portion „Inspiration“

    von:

    Thomas Eifert u.waiting for steve ect.hole….

    In Marburg dem Fabse lausche….

    Auf dem Hessenfressen Becks (Alkoholfrei) vom T.Messerschmidt hingestellt bekomme….

    Am Willow-Freak mit dem Richy (Ricky) Nachts im Matsch sitze….

    Bei den Jesus-Freaks-Bremen (wieder mit Becks) mit dem Strassenhauskreis umherziehe….

    Frag ich mich doch:

    Bin ich auf den Hund gekommen!!???

    Nein,ich glaube der Hund kam auf mich.

    Ein echter Hund der Jesus-Freaks (einer wie Morpheus) mag die Herausforderung nicht….

    Er ist ein braver Hund,Einer der es gelernt hat in früher Jugend zu gehorchen und lieb und freundlich zu den Menschen zu sein.

    Ja,ich gehöre Gott….

    Genau dies möchte ich in meinem Lobpreis herüberbringen.

    ***jesus-rocks***

    Halleluja,Amen

  12. hätte mich auch gewundert wenn wir da wesentliche unterschiede sähen, haso. vielleicht ist mein ansatz derzeit ein anderer. ich habe auch immer mehr das positive gesehen und gesagt. im moment ist es so, dass ich mich seit langem intensiv mit glaubenslehre auseinandersetze und denke, dass die jungs auf einige punkte gekommen sind, die extrem wichtig sind und die es in dieser punktuellen konzentration vorher nicht gab.
    allerdings haben sie dann teilweise ihre eigene lehre diskreditiert. ich denke, dass es dran ist, da aufzuräumen und das gute vom schlechten zu trennen so dass es menschen, die nicht so differenzieren wie haso leicht gemacht wird, das gute vom schlechten zu trennen. eine echte bewegung gottes wird da nicht angenommen weil sie zu schräg ist… wenn klar wird, dass wohlastandsevangelium was anderes ist als „aus glauben zu leben“, könnte sich was ändern.
    ich sitz da ja selbst zwischen den stühlen. ich glaube vieles, wenn nicht das meiste aus der richtung, sehe aber das extrem das gelehrt wird nicht als richtig an. auch wenn ich an versorgung, heilung usw. glaube, komme ich nicht unbedingt bei einer theologia gloriae heraus.

  13. Das ulkige ist, daß ich merke, das „Wohlstandsevangelium“ doch irgendwie in meinem Leben wiederzufinden. Insbesondere die Zeilen „Sorgt Euch nicht!“ sind mir in Fleisch und Blut übergegangen und gerade das viel diskutierte „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und es wird Euch ALLES andere ZUFALLEN“ kann ich aus eigener Erfahrung total unterschreiben. Da heisst jetzt nicht direkt, wie mein Kumpel Sonnabend das mal provokant übertrieben hat, daß man sofort aufhören muss zu arbeiten, wenn man Christ ist, aber es heisst, daß ich mir keine großen Gedanken zu dem Thema mache, wo jetzt nun eigentlich und wie die Kohle, das Essen usw. herkommt. Ich erzähle gerne auch insbesondere Nichtchristen [*arg – das Wort*] davon, wie ich versorgt und umsorgt werde. Und auf eine gewisse Art und Weise ist das für mich ganz persönlich schon ein Stück „Gottesbeweis“. Klar gibt es auch noch andere Teile [ die reine Tatsache z.B., daß ich immer noch lebe 😉 ] und selbstverständlich lässt sowas ja nie den Umkehrschluß zu: daß wer als Christ verhungert, nicht genug geglaubt hat. Atheisten mögen da immer mit dem Vorwurf der Schönfärberei kommen. Scheiß der „Hund“ drauf! – höhöhö 😀

  14. wohlstandsevangelium ist nicht, dass der herr uns versorgt sondern dass wir an ein recht an überversorgung glauben.

  15. find den beitrag gut.

    btw.
    @björn, wie findet man in marburg die jesusfreaks?

  16. bin zwar nicht björn, aber frag mal hier: fabse(at)jesusfreaks(punkt)de

  17. Niemals aufhören um Segen zu bitten, aber auch niemals vergessen, zu bitten, ein Segen zu sein!!! Und dies dann auch tun!!! Da fällt mir ein: Vielen Dank für Deine Predigt auf dem Freakstock, sie war sehr unangenehm, man musste sich viel hinterfragen…

  18. das ist ja mal ein kompliment: „Vielen Dank für Deine Predigt auf dem Freakstock, sie war sehr unangenehm, man musste sich viel hinterfragen…“ aber genau so ist es, oder sollte es sein. von daher danke ich dir für das feedback.

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