…er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens… (Hebräer 1,3)
Diesmal habe ich ausnahmsweise aus der Einheitsübersetzung zitiert. Die Elberfelder schreibt „Abdruck“ und das klang mir zu sehr nach Kartoffeldruck oder dem Abdruck eines Schlüssels in Hartgummi. Das griechische Wort ist Charakter, von dem wir unser deutsches Wort „Charakter“ entlehnt haben. Es bedeutet eine genaue Wiedergabe, an exact represesentation.
Diese genaue Wiedergabe des Wesens Gottes (also das, was wir nunmehr in heutigem Deutsch als seinen Charakter bezeichnen würden) geht so weit, dass Jesus und Gott tatsächlich eins sind. Sie sind nicht wesensverschieden sondern wesentlich (nicht: im Wesentlichen!) eins – womit wir wieder bei der Trinität wären, die uns scheinbar im Hebräerbrief geradezu nachläuft. In Johannes 10,30 bringt es Jesus auf diese einfache Formel: Ich und der Vater sind eins. Die beiden gleichen sich wie ein Ei dem anderen und treten stets in Personalunion auf.

Was bedeutet das für uns?
Eine Menge. Wenn Jesus das Abbild des Charakter Gottes ist, dann können wir Gott am Besten durch ihn kennenlernen. Gott hat sich auch anders offenbart, aber alle diese Offenbarungen – in der Natur, im Gesetz, in den Propheten – waren so missverständlich, dass Jesus mit einem göttlichen Auftrag hier erschienen ist: „erlöse die Menschen und zeige allen, wie Gott wirklich ist“. Wenn wir wirklich wissen wollen, wer Gott ist, dann schauen wir nicht ins AT, sondern ins NT. Gott zeigt sich in Jesus von einer Seite, die manchen Juden überrascht haben wird, die für uns aber hochgradig beruhigend ist: alles liebender Vater, als treuer Versorger, als gnädiger Gott.
Vielleicht bekommst Du manches in der Bibel schlecht zusammen. Macht nichts, wenn Du nur eines weisst: das vollkommene Abbild des Charakter Gottes ist in Jesus Christus zu finden. Wer ihn kennt, der kennt gleichfalls auch den Vater!

 

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4 Kommentare

  1. Schön! Das hat mir gerade sehr geholfen, weil ich diesbezüglich ein paar Fragen hatte.
    Gott mit dir, Storch!
    Markus

  2. Danke für den Text!
    Jesus ist wirklich das Zentrum aller Offenbarung von Gott. Und die ganze Bibel kann nur verstanden werden, wenn wir erkennen, dass sie über sich hinaus auf Jesus hinweist.

    Jesus:“Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet.“ (Johannes 5,39-40)

  3. hallo tino,
    willkommen hier! ich sehe, du hast ja gleich einige kommentare geschrieben. werd die tage mal bei dir vorbeisurfen.

    du hast recht, die bibel ist nur von ihrem mittelpunkt, jesus, her zu verstehen. oder wie kenneth hagin es so schön sagte: „the written word reveals the living word“. das stimmt meiner ansicht nach 100%ig. deshalb verstehen auch viele die bibel nicht oder verstehen sie so schlecht, weil sie wie die pharisäer, etwas von den schriften erwarten was diese nicht geben können.

  4. danke für den willkommensgruß 🙂

    ich hab dich aufm freakstock ein paar mal im vorbeilaufen gesehn, aber das blog hier hab ich erst danach entdeckt.
    mach weiter so!

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