…er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit… (Hebräer 1,3)
Inhaltlich gehören die beiden Aussagen aus Hebräer 1,3 eigentlich zusammen: Jesus ist der Abglanz der Herrlichkeit Gottes und das Abbild seines Wesens. Dass ich beide Offenbarungen Christi trenne liegt daran, dass hier ein wunderbar philosophisches Bild gezeichnet wird.
Der Abglanz verhält sich zur Herrlichkeit wie der Sonnenstrahl zur Sonne. Er ist keine Widerspigelung, wie etwa der Mond die Strahlen der Sonne reflektiert, sondern etwas eigenes, hervorgebrachtes, dass dennoch nicht getrennt sein kann. Man kann beide nicht trennen, ohne Herrlichlichkeit gibt es keinen Abglanz, ohne Glanz keine Herrlichkeit. Beides können wir gedanklich auseinanderklamüsern, obwohl schon das eine ware Herkulesaufgabe wäre. Aber im Grunde gehören beide zusammen und könnten in der Realität nicht getrennt werden.

Wenn es im letzten Post unter anderem um die Trinität ging, so geht es hier darum, dass die Trinität eine Einheit des Unterschiedlichen ist. Man kann, zumindest theoretisch, zwischen Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist unterscheiden. Aber es ist eine Unterscheidung wie zwischen der Sonne und ihren Strahlen.
King James übersetzt Hebräer 1,3 als brightness of his glory, der Abglanz der Herrlichkeit ist hell – so hell, dass er in den Augen wehtut. Den vielleicht deutlichsten Hinweis, den die Jünger auf die Göttlichkeit Jesu erhalten haben bekamen sie durch diesen Glanz. Als Jesus auf dem Berg der Verklärung vor den Augen von Petrus und Johannes verwandelt wurde, strahlten er und seine Kleider in einem Weiss, das heller als die Sonne war. Ab dem Moment konnte es eigentlich keinen Zweifel mehr daran geben, dass dieser Mann wahrlich Gott selbst war.

Wir sollten Jesus als den verherrlichten Gottessohn sehen. Nicht nur als das Lamm Gottes, das geschlachtet wurde für unsere Sünden sondern als den, in dem sich Gottes Plan erfüllt hat. Nirgends strahlt uns das Licht Gottes heller als in diesem Abglanz!

 

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Ein Kommentar

  1. Amen! Er der Christus hat sich erwiesen durch die Schmach und gewiesen auf die Herrlichkeit. Ich mag beide Vereinseitigungen nicht: des Lied das der Paulus vom Christus singt, dass er der Herrliche ist, aber auch der Entäußerte… Beides! Das ist der Gott, vor dem ich mein Knie beuge! Nicht der Heiler, nicht der Wundertäter, nicht der Lehrer – sondern der Entherrlichte und der Verherrlichte in einer Person: Jesus von Nazaret, der Christus Gottes.

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