Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:
Wer ist es, der den Ratschluß verdunkelt mit Gerede ohne Einsicht? Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann: Ich will dich fragen, du belehre mich! Wo warst du, als ich die Erde gegründet? Sag es denn, wenn du Bescheid weißt. Wer setzte ihre Maße? Du weißt es ja. Wer hat die Meßschnur über ihr gespannt? (Hiob 38,1-5)

Im 38. Kapitel beginnt endlich Gottes Antwort, es ist der Moment, den Hiob in seinen Leiden über alles herbeigesehnt hat: Gott antwortet ihm. Manchmal ist es so, dass die erhoffte Antwort zunächst ausbleibt; dann lohnt es sich in jedem Fall dranzubleiben und weiter zu suchen, weiter zu hoffen und zu beten – Gott wird antworten.
Die Antwort an Hiob mag auf den ersten Blick sehr eigenwillig zu sein. Statt Hiob zu trösten und schnell wieder aufzubauen zeigt Gott ihm seine Grösse. Früher kamen mir diese Kapitel schon fast angeberisch vor: Gott stellt Hiob Fragen, die dieser nicht beantworten kann, die er auch gar nicht beantworten können kann. Alle Fragen zielen letzlich nur darauf ab Hiob Gottes Grösse zu zeigen.
Ich habe das selbst immer wieder erlebt, dass die Antwort auf ein Problem nicht zuerst in der Lösung bestanden hat sondern in einer Offenbarung von Gottes Grösse. Warum ist das so? Dass Gott es nötig hat anzugeben können wir wohl ausschliessen, das hat er nicht. Gottes Grösse leitet uns in den Lobpreis und Anbetung ist das heilendste für die Seele, was es überhaupt gibt. Da kommt nichts anderes dran. So ist es eigentlich kein Wunder das Hiobs Wiederherstellung mit einer Offenbarung anfing. Der Anfang der Gesundung ist es, den Schöpfer zu erkennen und anzubeten!

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3 Kommentare

  1. Morgeeeeeen,

    spontan gesehen ist Gottes Antwort einfach nur gemein. Der eine hockt im Leid und der, der was daran ändern könnte, an den die Fragen gehen antwortet mit: Ja, Du kleiner, doofer Wicht, was weißt denn DU schon?!

    So wird es empfunden, wenn man es liest.

    Wenn man es mal schafft, sich damit abzufinden, dass es keine Erklärungen für das WARUM gibt, kann man langsam beginnen Deine Erklärung nachzuvollziehen. Dass Gott mit seiner Größe antwortet. Aber nicht als Brutalogott ( wie es wirkt ), dann hätte er auch per Blitz dem Gemähre ein Ende setzen können. Sondern er redet mit Hiob. Allein das ist doch schon der Hammer… ( jeder Nichtchrist und manch Christ wird mir hier einen Vogel zeigen, als wäre es das mindeste, was man erwarten könne… )
    Ein Kommentator nannte Gott mal humorvoll, so als würde er mit einem Augenzwinkern antworten. So hatte ich das noch nie betrachtet. Wir haben keine Ahnung vom Tonfall. Es hört sich nach „Schimpfen“ an. Was aber wenn er sanft redet, wie ich mit meinem schmollenden Kind: “ Hey, Du… wer is hier die Mama und wer is das Kind? Wer von uns beiden ist 13 Jahre zur Schule gegangen, hä? Wessen job ist hier der Überblick?“ * anschuppf*

    Tatsache ist, dass Hiob „zufrieden“ ist mit der Antwort und dass es für uns schwer nachvollziehbar ist. So von oben herab und gemein kann es also nicht gewesen sein.

    Liebe Grüße
    TrüLo

  2. das problem ist, dass wir unseren gott nicht kennen. wenn wir ihn kennen würden kämen wir gar nicht auf den gedanken, dass er gemein ist oder so was. das kann gar nicht sein.
    dann scheint auch das problem zu sein, dass wenige wirklich ein alltägliches leben mit jesus führen. deshalb kennen viele das gar nicht, dass gottes grösse tröstet und anbetung (die ja mit einer offenbarung der grösse gottes beginnt!) heilt. wir sehen die sachen meist viel zu sehr auf der kopfebene und da macht es wirklich wenig sinn einfach nur die eigene grösse zu zeigen, das wäre dann wirklich angeberisch. aber gott kommuniziert auf vielen ebenen und die denkebene ist letztlich sogar oft eine der unwichtigeren.

  3. und wieder mal ein zitat:

    „Wenn Mein Vater seinen kleinen Finger rührt, dann zittert das ganze Universum. Es beeindruckt niemanden, der hier (d.i. im Himmel) wohnt, wenn du mit deinen Worten die Nationen erschütterst. Aber wenn der Geringste meiner Brüder Liebe zeigt, freut sich mein Vater von herzen. Wenn selbst die bescheidenste Kirchengemeinde zu meinem Vater singt und dabei echte Liebe im herzen hat, dann bringt er den ganzen Himmel zum Schweigen, um ihnen zuzuhören. Er Weiß, dass keiner dem Lobpreis widerstehen kann, der seine Herrlichkeit hier bestaunt, doch wenn Menschen die in solcher Dunkelheit und Schwierigkeit leben, mit ehrlichem herzen zu ihm singen, berührt es ihn mehr, als es die Anzahl der Himmelsbewohner zu bewirken vermag.
    Wie häufig haben schon die gebrochen gesungenen Melodien von der Erde den ganzen Himmel vor Freude zum weinen gebracht, weil sie miterlebten, wie sehr das meinen Vater berührte. Wie oft war er zu tränen gerührt, wenn ein paar heilige darum gerungen haben, ihre Anbetung für ihn zum Ausdruck zu bringen. Jedes Mal, wenn ich sehe, wie meine Geschwister Gott mit echtem Lobpreis anrühren, lässt das den Schmerz und das Leid, die ich am Kreuz erlitt, wie einen kleinen Aufwand erscheinen. Nichts bringt mehr Freude, als wenn ihr meinen Vater anbetet. Ich ging ans Kreuz, damit ihr ihn durch mich anbeten könnt. In dieser Art von Lobpreis seid ihr, der Vater und ich eins.“
    (aus: Rick Joyner, Der Ruf, Kapitel „Betet an im Geist“)

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