01. April 2006 4

Himmel – Hiob 19,25-27

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Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust. (Hiob 19,25 -27)

Hiob 19, 25 ist zurecht einer der bekanntesten Verse im ganzen Hiobbuch. Er ist ein Lichtblick in Hiobs sonst so trostlosen Lebensabschnitt. Wenn man das Buch in seiner ganzen Intensität an sich heranlässt, ist es zugleich ein sehr sonderbarer Vers: die Wandlung kommt sehr plötzlich, mitten in einer Zurechtweisung seiner Freunde bekommt Hiob auf einmal so etwas wie einen „Glaubensschub“, gerade war er noch voller Selbstmitleid und klagt sein vielleicht größtes Leid, den Verlust seiner Ehre und dass seine Familie sich von ihm abgewandt hat, da erinnert er sich auf einmal an seinen Erlöser.
In einem Roman wäre das eine Wendung, die unnatürlich scheint. Niemand würde dem Helden einen solchen Umschwung zutrauen. Bei Hiob erscheint es mir dennoch vollkommen authentisch. Ich habe es selbst zu oft erlebt, um daran zweifeln zu können. Wahrscheinlich kennst Du es auch, wenn Du mit Jesus lebst: von einem auf den anderen Moment kann man von tiefster Depression ans Licht kommen oder mitten aus Hoffnungslosigkeit und Selbsmitleid zur Stärke kommen. Mir geht es oft so, dass gerade in meinen schwächsten Momenten etwas in mir aufsteht und ich mich an meinen Gott erinnere und anfange, mich aufzulehnen. Früher dachte ich mir oft, dass es Jesus als der Löwe von Juda ist, der da aufsteht und mir Kraft zum Widerstand gegen die momentanen Umstände gibt.

Noch etwas ist an der Stelle bemerkenswert: es ist eine der ganz wenigen Stellen im AT in denen Jenseitshoffnung durchblickt. Das Buch Hiob ist der Offenbarung des AT wahrlich weit voraus. Für Hiob ist es auf einmal klar, dass er Gott sehen wird, aber erst nach dem Tod, ohne Haut, Knochen und Fleisch. Ich habe mich beim Lesen des AT oft gefragt, ob Israel damals an ein Leben nach dem Tod geglaubt hat. Die Segnungen Gottes sind meistenteils diesseitig gewesen und scheinbar wurde alles, was man von Gott haben konnte, auf ein Leben im Hier und Jetzt verlegt. Vielleicht frage ich wirklich mal einen Rabbi nach den Vorstellungen der Juden von einem Leben nach dem Tod.
Jendenfalls zeigt diese Stelle davon, dass Hiob irgendwo in den Tiefen seines geschundenen Herzens damit rechnete, Gott nach seinem physischen Ableben zu begegnen.

Ich möchte Dir Mut machen, wenn Du diesen Post liest und es Dir gerade schlecht geht. Auch wenn Du den Glauben scheinbar verloren hast und Hoffnung auf Veränderung nur eine Erinnerung ist, irgendwo in Dir brennt noch immer die Flamme des Heilands. Irgendetwas in Dir weiss, dass Dein Erlöser lebt und Du ihm begegnen wirst.

Mir fallen gerade die letzten Worte Faye Tuckers, kurz vor ihrer Hinrichtung ein: „I´m gonna see Jesus.“

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Cielo – Job 19, 25-27

„Yo se que mi Redentor vive, y al fin se levantará sobre el polvo. U después de deshecha mi piel, en mi carne he de ver a Dios. Al cual veré por mí mismo, y mis ojos lo verán, y no otro, aunque mi corazón desfallece dentro de mí.“ (Job 19, 25-27)

Job 19, 25 es uno de los versículos más conocidos en todo el libro de Job, y con razón. Es un rayo de esperanza en este período de la vida tan desolador de Job. Si te abres hacia este libro con toda su intensidad es un versículo muy estraño: el cambio llega tan pronto, en medio de una exhortación de parte de sus amigos, Job recibe una especie de „empujón de fe“. Acaba de estar lleno de autocompasión y lamenta su sufrimiento quizás más grande, la pérdida de su honor y que su familia se había apartado de él, y de pronto se acuerda de su redentor.

En una novela sería una vuelta poco probable. Ninguno pensaría que el héroe fuera capaz de tal giro. Sin embargo a mí me parece totalmente auténtico lo que pasa con Job. Lo he vivido demasiadas veces ya como para dudar la posibilidad. Probablemente lo conoces tú tambien, si es que vives con Jesús: de un momento al otro puedes venir de una depresión profunda a la luz o de una falta de esperanza o autocampasión puedes volver a la fuerza. A mí me pasa muchas veces que en mis momentos más débiles algo en mí se levanta y me hace pensar en Dios, y yo empiezo a resistir. En algun tiempo me imaginaba muchas veces que era Jesús como el león de Judá quien se levantaba y me daba fuerzas para la resistencia en contra de las circunstancias de momento.

Hay otra cosa notable en este texto: es uno de los pocos textos en el Antiguo Testamento donde se puede ver algo de la esperanza para el más allá. El libro de Job es muy avanzada en cuánto a la revelación en el Antiguo Testamento. De pronto es muy evidente para Job que el verá a Dios, pero recien después de la muerte, sin piel, sin huesos, sin carne. Cuando leía en el Antiguo Testamento me he preguntado muchas veces, si Israel creyó en una vida después de la muerte en aquel entonces. Las bendiciones de Dios eran mayormente de éste mundo y aparentemente todo lo que esperaban de Dios estaba en el aquí y ahora. Quizás preguntaré a un Rabí algun día de las ideas de los judíos de una vida después de la muerte…

De todos modos, éste texto muestra que Job contaba – en el profundo de su corazón sufrido – con encontrarse con Dios después de su muerte física.

Quiero animarte si es que estás leyendo este post y lo estás pasando mal. Aún si parece que hayas perdido tu fe y que la esperanza de un cambio no es nada más que un recuerdo, en algun lugar tuyo sigue existiendo la llama del Redentor. Algo en tí sí sabe que tu Redentor vive y que te vas a encontrar con Él.

Estoy recordando las últimas palabras de Faye Tucker que dijo poco antes de su ejecución: „I’m gonna see Jesus…“
[translated by lupita]

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4 Kommentare

  1. … denn Er, der in euch ist, ist grösser als jener, der in der Welt ist ( 1.Joh. 4,9 )

  2. Danke für deine Hiob-Serie, immer wenn ich Zeit habe verfolge ich sie mit Spannung.

    mir fällt dabei „devils‘ waitin'“ von black rebel motorcycle club ein – ein lied über einen killer, der ver- und beurteilt wird („the say i might die i maybe cold
    I may have no jesus I may have no soul“). die hoffnungslosigkeit („they say i’m the killer and thy will be done and the doors won’t be open when i finally become“) wird am ende durch ein gospel aufgelöst: „pray our lord is gonna meet us there, we know our lord is gonna meet us there…“

  3. hi konomu,
    schön, dass dir die serie gefällt. mir macht es auch selber viel spass, das buch mal wieder sehr intensiv zu lesen. habe hier gerade noch eine ausgabe von herders „geist der ebräischen poesie“ (schönes altes buch, ausgabe von 1828), das mir hoffentlich hilft, die sprachgestalt noch mehr zu erfassen. (war ein tipp von haso).
    wie auch immer, dir noch einen schönen tag!

  4. hi storch, ich sitze gerade bloglesend im wlan-cafe und bin erfreut, dass herder den weg zu dir gefunden hat. wenn du ihn dir reingezogen hast, würde mich interessieren, was er dir gebracht hat.

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