25. März 2006 11
Sprachverschlag
Es ist ausserordentlich schwer, über die Dinge des Geistes zu reden. Oft erkennt man etwas von Gott, was über-intellektuell ist, so dass man es zwar ergriffen hat aber nicht begriffen. Dann ist es schwer, das, was man ergriffen hat weiterzusagen.
Jesus hat auch aus diesem Grund immer wieder in Gleichnissen geredet, weil es nötig war den Zuhörern Gottes Reich auf eine Weise zu erklären, die sie verstanden. Dazu musste er es in Bilder verpacken.
Wenn man mystische oder prophetische Texte liest, stösst man immer darauf, dass es den Autoren die Sprache verschlagen hat. Sie konnten nur annäherungsweise über das reden, was sie erfahren und erlebt hatten. Über Bruder Lorenz heisst es: …wenn er jedoch das, was er geschrieben habe, mit dem vergleichen wolle, was er innerlich erfahren habe, komme es ihm alles so gering vor und so weit entfernt von seinen hohen Gedanken und Erfahrungen von der Herrlichkeit Gottes, dass er es manchmal sofort wieder zerreisse, zumal er es ja nur geschrieben habe, um seiner inneren Fülle Luft zu machen und ihr ein wenig Erleichterung zu geben.(Bruder Lorenz: Allzeit in Gottes Gegenwart, Metzingen 1993, Seite 30)
Die Sprachlosigkeit ist ein Risiko das jeder eingeht, der auf dem inneren Weg unterwegs ist. Du bist nicht allein…
10 Kommentare
Ein Pingback
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[…] Bruder Lorenz beschäftigen sich auch die Posts „Nachjagen – Hebräer 12,14“ und „Sprachverschlag“ Allzeit in Gottes Gegenwart[Bruder Laurentius, Gerhard Tersteegen] Tags: Heilung, Mystik, […]
das Jan schrieb am
25. März 2006 um 11:19.
haso schrieb am
25. März 2006 um 13:36freut mich, dass jetzt auch „bruder lorenz“ zur schnittmenge unserer interessen zu gehören scheint.
die gegenüberstellung von „ergriffen“ und „begriffen“ gefällt mir. auch ich bedaure (um nicht zu sagen leide), wenn das begreifen dem ergreifen hinterherhinkt. dinge (noch) nicht kommunizieren zu können, die mir viel bedeuten, ist schade.
aber besser so, als jene fromme phrasendrescherei, die alles mögliche „begriffen“ hat, aber weniges wirklich „ergriffen“. lieber selbst die last der sprachlosigkeit tragen, als anderen die last „rechtgläubiger“ geschwätzigkeit aufzubürden. von daher ist sprachverschlag doch etwas gutes.
storch schrieb am
25. März 2006 um 13:42wohl wahr haso!
storch schrieb am
25. März 2006 um 13:44wohl wahr haso!
bruder lorenz habe ich durch. hat mir gefallen, da ist in der nächsten zeit mit noch einigen posts zu rechnen.
kerstin schrieb am
25. März 2006 um 18:34hallo schnabeltier,
ich hab vielleicht ein buch für dich. ich hab mir von dem titel viel erhofft (wasted on jesus) und die ersten seiten waren ja auch ganz okay, aber dann wurds mir zu blöd. ich weiß auch nicht warum ich denk, dass DU vielleicht was damit anfangen könntest… vielleicht weil du immer mal wieder was von mystikern erzählst und jim goll das in dem buch auch tut. vielleicht findest du das genauso kacke wie ich, aber ich dachte, bevor es hier verschimmelt, frag ich dich mal, ob ich es dir schicken soll. 😉 nicht dass ich meinen müll loswerden will. aber es muss ja leute geben, die auf sowas können. *g*
storch schrieb am
25. März 2006 um 20:17@kerstin: gerne, ich lese alles…
schick mir bitte eine mail: storch at kultshockk.de. dann schick ich dir meine adresse
kerstin schrieb am
26. März 2006 um 23:07mail ist gleich raus. 🙂
kassian schrieb am
27. März 2006 um 08:51neben das „nicht drüber sprechen können“ von menschen mit tiefer gotteserfahrung („mystiker“) tritt als „zwilling“ ein überbordenes „zuviel“ des sprechens. – gar nichts sagen zu können und viel zu viel zu sagen entsprechen sich, weil bei beidem am ende nur eine (nicht im negativen sinne) nullinformation rüberkommt.
kerstin schrieb am
29. März 2006 um 16:37kam meine mail bei dir an? bei mir nämlich noch keine von dir. 😉
storch schrieb am
31. März 2006 um 00:04nein, kam nicht an. habe keine mail von einer kerstin!