15. Januar 2006 15
komm nicht um!
manchmal fragt man sich ja schon: „wann kommt ein geistlicher durchbruch?“ (ich übersetze: wann tut gott endlich seinen job, giesst seinen geist aus und schenkt erweckung?). tja, immer wenn es mir mal so geht, bekomme ich dieselbe antwort:
mein volk kommt um aus mangel an erkenntnis. (hosea 4,6 nach der elberfelder) es geht nicht darum, dass gott noch irgendetwas machen müsste oder uns etwas vorenthielte. es geht darum zu verstehen und zu leben, was wir schon haben. ich habe neulich schon mal darüber geschrieben, aber es ist ein wichtiges thema, das wiederholung verträgt.
gott hat seinen teil schon getan: jesus ist gestorben, der geist ausgegossen, die bibel geschrieben. das, was fehlt ist, dass wir erkennen und verstehen, wer wir in jesus sind und was jesus für uns getan hat. das problem ist nicht gott, wir sind das problem.
was mich einen moment lang gewundert hat, ist dass diese stelle im AT steht. „erkenntnis“ verbinden wir automatisch immer mehr mit dem NT. dennoch macht es auch hier sinn, denn das wohlergehen des ganzen volkes und des einzelnen hatte immer damit zu tun, dass gottes gesetz befolgt wurde. der bund sah segen vor, wenn das volk in den geboten wandelte und so war es wichtig, zu wissen, zu erkennen, was gottes gebote sagten.
im NT hat sich nichts an der bedeutung der erkenntnis geändert, es geht nur darum, dass wir etwas anderes erkennen. während sich gott im AT in erster linie durch das gesetz offenbarte, hat er sich im NT in erster linie in jesus offenbart. deshalb geht es bei uns darum, jesus zu erkennen.
was das umkommen angeht, so hat sich auch nichts geändert: wir kommen um aus mangel an erkenntnis. aber dagegen gibt es ein mittel. nichts ist wichtiger, als so zu leben und eine geistliche disziplin aufzubauen, dass wir permanent erkenntnis gottes bekommen. die kommt immer auf dieselbe weise: gottes geist schliesst uns gottes wort auf. ein regelmässiger umgang mit gott, ein ringen mit dem wort, verändert uns indem es erkenntnis bringt. (auch darüber habe ich gepostet).
bleibt zu hoffen, dass uns jesajas prophezeiung in erfüllung geht: “ …denn das land wird voll von erkenntnis des HERRN sein, wie von wassern, die das meer bedecken. “ (jesaja 11,9 elberfelder. ähnlich: hosea 2,14)
13 Kommentare
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[…] – aber richtig! Veröffentlicht in November 1, 2008 von lehrfundament Die Kommentare zu “Komm nicht um!” haben es deutlich gemacht: Ihr denkt, dass ich den ganzen Tag Bibel lese. Der Verdacht liegt auch […]
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[…] kommentare zu “komm nicht um!” haben es deutlich gemacht: ihr denkt, dass ich den ganzen tag bibel lese. der verdacht liegt […]
das Jan schrieb am
15. Januar 2006 um 13:37Achja, Storch die wandelnde Litfaßsäule für „Lest mehr Bibel!“… eine wichtige Sache. Vielleicht sollte ich diese Thematik auch mal aufgreifen und in meinem Tagebuch Strategien erarbeiten, wie man sich selbst zum Bibellesen zwingen kann, für meine lesefaulen, strukur- und bocklosen Mitleidenden. Wie Banane diese Trägheit ist, fällt einem natürlich immer nur auf, in dem Moment, wo sie bereits überwunden ist und man sich einmal glückselig im Wort Gottes verliert ODER wenn man vom Enthusiasmus anderer daran erinnert wird. Noch provokanter könnte man sagen: „Lies, Christ oder stirb!“
haso schrieb am
16. Januar 2006 um 10:45jein.
ja: völlig richtig, dass du dich gegen eine erweckungsromantik stellst, die weniger der heiligen schrift als dem märchen vom schlaraffenland entspricht (die tauben = die bekehrten fliegen uns nur so in den mund = in die gemeinden, und sie sind schon gebraten = schon geistlich durchgestyled …). das kann man vergessen. ebenso die erwartung, dass eines tages die zeichen und wunder nur so vom himmel plumpsen, ohne vorbereitung. da gibt´s nur eins: ran ans wort. träumer, schwärmer und romantiker bleiben auf dem trockenen sitzen, wenn sie nicht menschen der schrift werden.
aber: das zusammenspiel von wort und geist ist vielseitiger. das ziel ist ja nicht einfach: mehr bibellesen. das ziel ist: gott besser erkennen. und dazu dienen wort und geist. meist miteinander und ineinander. aber manchmal stellt gott mehr die wortseite in den vordergrund, manchmal mehr die geistseite.
ich bin in den letzten jahren nicht nur wortdesglaubensbewegt worden, sondern auch (und eigentlich noch mehr) torontogesegnet. meine beobachtung: viele, viele bleiben trotz intensiver beschäftigung mit der schrift weitgehend im bibelwissen stecken und dringen nicht zur erkenntnis gottes vor. wenn dann der geist fällt, wird lebendig, was vorher nur gewusst war. eine stunde auf dem teppich bringt dann mehr erkenntnis des herrn, als vorher 100 stunden mit bibleworks.
fazit: sowohl als auch. den chronos mit dem wort füllen, auf den kairos des geistes warten.
aber so gut kenne ich dich inzwischen, storch, dass ich behaupte, das lebst du auch so. und von daher dann doch ein ja zu deiner heutigen message.
Markus schrieb am
16. Januar 2006 um 12:19@ haso: stimme dir zu und kann diese wortverkopftheit bestätigen. kenne aber ebenso die geistkurzsichtigkeit. :o) deswegen auch von der ‚anderen seite der medaille‘ her eine bestätigung: wir brauchen beides!
storch schrieb am
17. Januar 2006 um 15:09natürlich habt ihr recht. ich meine kein stumpfes bibellesen (werde ich demnächst mal was drüber posten, ist schon länger geplant). wer mit dem kopp bibel liest, den wird es nictht verändern.
worum es mir geht ist, dass erkenntnis aber auch nicht ohne kommt, zumindest meistens nicht (manchmal ist gott einfach gnädiger als wir schlau und er spricht nötigensfalls durch einen esel zu uns). es geht also darum, das wort so aufzunehmen, dass es erkenntnis bringt. „erkenntnis“ ist ohnehin eines der häufigsten wörter in diesem blog… damit das wort lebendig wird ist gebet und lobpreis etc. definitiv wichtig.
lustigerweise bin ich genau den umgekehrten weg gegangen, den haso gegangen ist. als ich mich bekehrt habe, kam der torontosegen, was wir gar nicht wussten, ich habe erst jahre(?) später mitgekriegt, dass das ein weltweites phänomen war und dachte, es wäre das normale jesus-leben… wir haben zusammengesessen und vor dem essen gebetet als wir auf einmal alle umgefallen sind und im heiligen geist das ganze wochenende gebetet, gelacht und prophezeit hatten. seltsamerweise wussten wir alle gar nicht, dass es so was gibt, wir hatten einfach nur RICHTIG bock auf gott. so ging es dann eine weile, ein paar wochen voller heilig-geist-breitheit, wunder und vorbereiteter werke. dann war alles vorbei.
die nächsten jahre habe ich damit zugebracht, zu glauben ohne zu sehen. und jetzt bin ich dankbar für alle phänomene aber ich weiss auch, dass der glaube nich aus dem schauen kommt sondern aus dem wort. und ich weiss auch, dass der glaube, je stärker er wird, dann wieder sichtbare resultate zeitigt.
storch schrieb am
17. Januar 2006 um 18:00kann sein. bin aber nicht sicher. ich predige schon seit monaten über das thema und habe es auch im gebet gehört. hatte neulich mit paddy drüber gesprochen, habe es in deinem blog gelesen – eigentlich kommt es von überall her. scheint einfach „dran“ zu sein.
Micha/JF Chemnitz schrieb am
17. Januar 2006 um 17:45da hat dich wohl ein Eintrag meines Blogs inspiriert?
sonntag ohne bibel..
Micha/JF Chemnitz schrieb am
17. Januar 2006 um 17:47..huppps.. hab ich wohl was verkehrt gemacht mitm html..
hier der fehlende rest.. kannst ja in meinem vorangegangen Kommentar editieren und diesen zweiten kommentar dann löschen..)
.. merkt doch sowieso keiner!
Micha/JF Chemnitz schrieb am
17. Januar 2006 um 18:38wie kann man die Leute dazu ermuntern, sich mehr mit Gottes Wort auseinanderzusetzen?
(Dass die Bewegung „verkopft“ wird, befürchte ich im Moment ganz und gar nicht..)
Die meisten, die ich kenne, ziehen sich nur „geistliches Junbk Food“ rein.. nur Fertigmahlzeiten und so nen Kram..
aber kaum jemand liest genügend Bibel bzw. hat sie überhaupt schon mal gelesen.
zeit für Kampagnen..
z.B. könnt man ja bei „sonntag ohne Bibel“ mitmachen.. 7.Mai ist Aktionstag..
aber was noch?
kreative Ideen gesucht..
Micha/JF Chemnitz schrieb am
17. Januar 2006 um 18:43(vergessen zu erklären was ich mit geistl. Junkfood meine.. : Predigten, Bücher zu bibl Themen.. Konferenzen .. Seminare …usw.. sekundärsachen halt.. Junkfood im Vergleich zum direkten Bibellesen. Das Zeugs ist zwar auch wichtig.. aber es ersetzt das Bibellesen nicht.. man kann ja nicht immer nur vorverdaute Nahrung aufnehmen..)
hebräer 5: (GuNa)
11Hierüber muss ich nun einiges sagen. Das ist nicht leicht, zumal ihr stumpf geworden seid und Mühe habt, zuzuhören und mitzudenken. 12Ihr solltet inzwischen längst andere unterrichten können; stattdessen habt ihr wieder jemand nötig, der euch ganz von vorne das ABC der Botschaft Gottes erklärt. Ihr braucht wieder Milch statt fester Nahrung. 13Wer Milch braucht, ist ein kleines Kind, das die Sprache der Erwachsenen noch nicht versteht. 14Erwachsene aber brauchen feste Nahrung – solche Leute nämlich, die durch beharrliche Übung ihr Wahrnehmungsvermögen geschärft haben, um Gut und Böse zu unterscheiden.
Wiebke schrieb am
17. Januar 2006 um 20:19Der Hebräer text ist ganz schön krass…. hat mich eben getroffen.
der Vers14. Das heißt doch auch daß wenn man nur Milch und Brei ißt wird man krank und wenn das Warnehmungvermögen geschwächjt ist… man sich nicht mehr traut zu sagen das ist gut und das ist böse…. dann ist man hilflos wie ein kleines Kind auch wenn man schonmal groß war.
Ich wollte eigendlich blos sagen daß das stimmt das Wir das Problem sind (und nicht Gott) wenn die Erweckung nicht kommt. Nen Vers den ich auswendig weiß ist: 2Chr 7,14 if my people, who are called by my name, will humble themselves and pray and seek my face and turn from their wicked ways, then will I hear from heaven and will forgive their sin and will heal their land. (falsche Sprache ich weiß.)
Ein Volk, daß sich bei seinem Namen nennt sind die Christen ja auch und das Land heilen das wär ja so eine Erweckung. Das erschrekende an dem Vers ist das wir so oft so weit weg sind von Gott… obwohl wir ihm doch am nächsten sein sollten, (their wicked ways). Das tolle daran ist a) das Gott das Land heilen kann und auch bereit dazu ist, und b) daß wir entscheiden dürfen ob wir Gottes Nähe wirklich wollen oder nicht.
storch schrieb am
17. Januar 2006 um 21:16hi wiebke,
das freut mich. aber welchen hebräertex meinst du? ich hatte doch gar keinen zitiert.
alles liebe und segen nach DA,
storch
storch schrieb am
17. Januar 2006 um 22:10ah okay. sorry, den hatte ich nicht aufm schirm. jetzt zitieren und beantworten sich schon die kommentare gegenseitig. vielleicht such ich mal nach einem plugin, das kommentafe wie ein forum organisiert…
Micha/JF Chemnitz schrieb am
17. Januar 2006 um 22:05..vielleicht den aus meinem kommentar?
😉