11. Dezember 2005 1

der pflug

ich hatte vor einiger zeit über den dummen bauern geblogt, heute gibt es einen zweiten teil dazu.

für mich ist das gleichnis vom vierfachen acker das interessanteste gleichnis, das jesus überhaupt gebracht hat. es erklärt besser als alles andere, die dynamiken und voraussetzungen geistlichen wachstums. dabei hatte ich mich immer am schwersten mit dem zweiten boden getan:
Bei dem aber auf das Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur ein Mensch des Augenblicks; und wenn Bedrängnis entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nimmt er sogleich Anstoß. (matthäus 13,20-21 nach der elberfelder übersetzung)
ich konnte zwar verstehen, dass es menschen gibt, die das wort mit freuden aufnehmen und dann doch nicht umsetzen. das hatte ich bei mir selber oft genug erlebt. wie oft habe ich begeistert angefangen und dann ganz stark nachgelassen? aber ich habe nich verstanden, was es mit der bedrängnis auf sich hat und wieso man dann anstoss nimmt am wort.

den schlüssel zum verständnis hat mir dann eine predigt von john wimber gegeben (blogeintrag): in israel wird erst gesät und dann gepflügt, bei uns ist es umgekehrt. meine erfahrung ist, dass immer wenn gott etwas herausragendes in meinem leben machen will und den samen seines wortes sät, wird es in diesem bereich schlimmer als je zuvor. und diese erfahrung mache nicht nur ich, die ist allgemein. wenn gott anfängt über finanzielle versorgung zu reden, kommen sicherlich rechnungen ohne ende. wenn gott anfängt, über heilung zu sprechen, wird es schlimmer als je zuvor usw.
hier entsteht ein nicht geringer frustpunkt, den es zu überwinden gilt. die natürliche menschliche reaktion ist es, anstoss zu nehmen am wort und sich davon abzuwenden. das passiert ständig. menschen hören auf an übernatürliches zu glauben, oder an liebe oder generell an gott. der mechanismus dabei ist einfach: wer nichts erwartet wird nicht enttäuscht. so stirbt der same des wortes.

wenn das wort aufgehen soll, müssen wir es gerade in dieser phase des wachstums besonders beschützen. wir müssen an dem festhalten, was gott uns sagt, auch wenn alles anders auszusehen scheint. die gefahr ist gross, die bibel während des pflügens der eigenen erfahrung anzupassen, aber so wird niemals eine ernte kommen. die ernte kommt, wenn wir festhalten während der pflug durch unser leben geht.

Be Sociable, Share!

Ein Kommentar

  1. hi storch.
    finde die gedanken die du hier laut denkst echt gut. ich suche in letzter zeit oft nach den richtigen worten, um menschen in meiner umgebung, die gerade in dieser ’schlimmeren‘ phase stecken, etwas mitgeben zu können.
    das ist mir eher schlecht als recht gelungen.
    ab heute hab ich ein passendes wortbild zur verfügung.
    danke dafür
    segen
    reno

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>