Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? (Markus 8,36 nach der Lutherübersetzung)
Ich finde den Vers schon sprachlich reizvoll. Drei Konjunktive ohne „würde“ hintereinander, drei verschiedene Umlaute, das rockt, so was gibt es kein zweites Mal in der Bibel. Aber Freitag beim 24-7 Gottesdienst ist mir der Vers die ganze Zeit im Kopf herumgegeistert und ich habe ihn zum ersten Mal in einem ganz anderen Licht gesehen als sonst.
Bisher dachte ich immer automatisch an Bill Gates, wenn ich den Vers gelesen habe. In meiner Vorstellung hat er sich mit reichen Menschen verknüpft die über Leichen gehen um das zu erreichen, was sie eben erreichen wollen und am Ende ihres Lebens äusserlich reich sind, aber innerlich verkümmert:“(Keine Ahnung, ob das bei Mr. Gates der Fall ist, aber er ist eben reich, steinreich. Was man so liest, hat er weitreichende soziale Interessen und entsprechendes Engagement, vielleicht hat er keinen Schaden an seiner Seele genommen, ist ja auch nur ein Beispiel)“:. Freitag war es zum ersten Mal so, dass Jesus darüber etwas zu mir gesagt hat und mir klar wurde, dass man sich so sehr in Gottes Reich investieren kann, dass man Schaden nimmt. Auch wir wollen „die Welt gewinnen“, wenn auch anders als die Reichen und Mächtigen. Auch wir Christen, gerade als initiative Leute und Leiter, investieren viel Zeit in Visionen und sind bereit einen hohen Preis zu zahlen. Wie oft bleibt dabei das eigene Leben auf der Strecke?
Das darf nicht passieren. In meinen Predigerseminaren zitiere ich immer einen Satz von Magnus Malm, der mir in diesem Zusammenhang wichtig ist: Die Hauptaufgabe eines leitenden Christen kann niemals sein, Gottes Wort zu predigen. Sie besteht darin, auf Gottes Wort zu hören.:“(Magnus Malm : Gott braucht keine Helden, Seite 122)“:

Ich wollte das nur noch einmal jedem ins Gedächtnis rufen, der mehr für Gott tut, als Gott in sich wirken zu lassen. Effektive, nachhaltige und langfristige geistliche Arbeit kann nur aus der Beziehung mit Jesus entstehen. Es ist wichtiger selbst zu beten, selber zu meditieren, anzubeten usw. als anderen zu dienen. Der Dienst kommt von selbst wenn wir in der Beziehung stark sind.
Noch einer von Spurgeon: wer gross sein will auf der Kanzel muss zuerst einmal gross auf seinen Knien sein.

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4 Kommentare

  1. danke für deine worte storch. „nicht schaden nehmen an der seele!“ leider passiert das trotzdem manchmal. auch christen. und die seele eines christen ist so empfindlich, das der schaden auch viel mehr weh macht. und genau darum ist der satz von magnus malm „auf Gottes Wort zu hören“ das beste rezept um „schaden“ zu begrenzen oder das herz für jesus wieder weich zu machen.

    ich wünsche dir eine gesegnete woche und gottes wort, dass zu dir ins herz dringt!

  2. hm.. jau. dat is einleuchtend, auf der anderen seite auch schwierig. es is wohl mal wieder ein pferd mit zwei seiten… 😉 ich sag immer, einen burn out, kriegt man nich, weil man zuviel macht, sondern wenn man dinge aus eigener kraft macht… aber das sagst du hier ja eigentlich auch

  3. Den Gedanken, dass auch wir auf unsere Art versuchen die Welt zu gewinnen finde ich sehr wertvoll. Das sollte man sich in der „revision de vie“ doch ab und an vor Augen halten und das Leben von diesem Gesichtspunkt aus hinterfragen.

  4. Hallo,
    ein schöner Satz, über den es sich immer wieder nachzudenken lohnt und der zugleich Kraft gibt, wenn der Frust und Ärger überhand zu nehmen scheinen.

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  1. […] Hier ist noch ein weiterer Blogeintrag dazu. Tags: Markus, Markus 8, Nachfolge […]

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