18. Mai 2005 3

BlogLobster

ich sitze hier gerade am schreibtisch und huste, habe schon wieder eine erkältung. mist das. na egal, shit happens…

habe gestern mit meiner frau alex über „überkommunikation“ geredet. ich kommuniziere auf etwa 1000 unterschiedlichen wegen: telefon, email, skype, icq (schon lange nihct mehr), chat, bücher, handouts, predigten, direkt, … und jetzt noch blog. vielleicht sollte ich auch wieder zettel am kühlschrank anbringen um weiterhin eine volksgruppe zu erreichen, die nicht in vergessenheit geraten darf: meine frau. die frage ist: kann man zuviel kommunizieren? seit tagen scanne ich einige blogs, die meisten einträge sind einfach nur infotainment, trotzdem lese ich sie.
es ist schon seltsam, aber je komplexer die welt wird um so mehr kommunikationswege braucht man scheinbar. die einen lesen ja immer noch keine emails, oder beantworten sie zumindest nicht. mit anderen kann man nicht telefonieren (mit mir z.b.). scheinbar brauchenwir tatsächlich all diese kommunikation. im grunde war das einer der gründe für mich, einen blog einzurichten. in manchen bereichen ist blog *das* kommunikationsmittel.
wo wir gerade davin reden: was ist eigentlich aus daggis blog geworden? unter http://daggi.blogspot.com/ kommt irgendwer anderes.

man müsste mal ausrechnen, wie viel zeit am tag man mit kommunikation verbringt. das ergebnis steht natürlich fest: kommunikation ist ein wesentlicher hauptbestandteil unseres lebens. schliesslich sagen wir, dass gott den menschen zur gemeinschaft geschaffen hat und die geht ohne kommunikation nicht vonstatten.
die grundfrage die noch zu beantworten wäre ist, ob sich nur unsere kommunikationsmöglichkeiten verbessert haben oder auch unsere kommunikationsfähigkeiten? kommunizieren wir einfach mehr oder auch besser? jemand hat einmal gesagt, dass die welt nur ein problem hat: ein kommunikationsproblem. ich gehe davon aus, dass das weitegehend stimmt.

das bringt mich zu einer viel interessanteren frage: während sich die kommunikationsmöglichkeiten der menschen untereinander weiterentwickelt haben, reden wir immer noch auf die selbe weise mit gott und er mit uns. klar, es gibt menschen, die gott gebete schreiben und bestimmt auch welche, die sie bloggen. aber im grossen und ganzen, hat sich da nicht viel verändert. liegt das vielleicht daran, dass gebet direkter ist als alle möglichkeiten zwischenmenschlicher beziehungen? wenn ja, dann ist auch klar, warum es vielen so schwerfällt zu beten: es liegt nicht an den mangelnden möglichkeiten sondern wieder an der unfähigkeit tief un bedeutend zu kommunizieren.

jedenfalls wäre es interessant herauszufinden ob das viele kommunizieren uns glücklicher macht. ob wir uns verstanden fühlen usw.
beim lesen dieses eintrages empfehle ich von den B52´s das lied „rock lobster“ zu hören und dazu „blog lobster“ zu summen.

gruss und segen,

storch

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CD im Player:
– saviour machine, legend III,I

Bücher neben dem Sessel:

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3 Kommentare

  1. Hmm, uups. Ist wirklich eigenartig die Sache mit Daggi’s Blog. Ihre alten Nachrichten kann man über bestimmte Links noch lesen. Sobald man aber einfach auf den Blog gehen will, kommt der Blog eines männlichen Briten. Komisch.

  2. Meine subjektive Antwort auf deine Frage: Nein, mehr Kommunikation macht nicht glücklich, es ist haschen nach dem Wind. Ich fühle mich an manchen Tagen wie ein Bartenwal der das ganze Meer durch seinen Körper fließen lässt nur um an ein wenig Plankton zu kommen. Den ganzen Tag damit verbracht zu telefonieren, zu chatten, mailen zu sprechen nur um diesem vergangen Gefühl der Geborgenheit nachzurennen, welches ich als Kind hatte, wenn ich mich an meine Eltern angeschmiegt habe. Und Morgen fühle ich mich wieder im Element zuhause, als kleine Pumpe im weltweiten Kommunikationsnetz.
    Ja Nein, ich mein JEIN.

  3. Echt interessantes Thema, vor allem vor dem Hintergrund der Weblob-Schwemme 😉

    http://trallalla.twoday.net/

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