Bibeltext: Lukas 18,1-8: einfach mal selber nachschlagen 🙂

Die Geschichten, die Jesus erzählte, klingen für uns oft ganz schön komisch. Vergleicht Jesus hier etwa Gott mit einem ungerechten Richter? Auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil: er sagt, dass Gott nicht wie der ungerechte Richter ist. Aber ich habe trotzdem schon oft Leute sagen hören, dass Gott genauso drauf ist: wir müssen ständig beten und ihm in den Ohren liegen bis er endlich mal antwortet.
Viele Christen stellen sich Gott wie einen überarbeiteten Beamten vor. Sein Schreibtisch quillt über und ständig kommen neue Anfragen in seinen Posteingang. Engel karren Schubkarrenweise Briefe an, dabei hat Gott schon die letzten Jahre nicht abarbeiten können. Der Zustand der Welt wird immer kritischer und Gott verliert den Überblick. Gelegentlich kommt die Putzfrau und schmeißt schon einmal die Anfragen der Leute weg die in der Zwischenzeit gestorben sind – die haben sich von selbst erledigt.
Dagegen ist der Postausgang sehr übersichtlich. Hin und wieder bekommt ein Anliegen einen „genehmigt!“-Stempel und das Gebet wird erhört. Aber oft kommt das nicht vor – oder erlebst Du viele Gebetserhörungen?

Jesus sagte genau das Gegenteil. Gott ist weder ungerecht noch überlastet sondern er erhört die Gebete seiner Leute, die Tag und Nacht zu ihm schreien, schnell.
Das ist komisch, Lukas fängt ja damit an, dass Jesus ihnen eine Geschichte darüber erzählte, dass sie nicht aufhören sollten zu beten. Und dann heißt es, dass Gott Gebete schnell erhört. Wieso soll man dann überhaupt viel beten?

Hier haben viele Christen in Deutschland einen Knoten im Kopf. Sie brauchen immer einen Grund zum beten. Sie beten nur, um etwas von Gott zu bekommen. Deshalb „lehrt Not auch beten“, wie man so sagt.
Für Jesus war beten etwas anderes. Beten hieß einfach Zeit mit seinem Vater im Himmel zu verbringen. Man braucht keinen besonderen Grund um mit Gott zu reden, wenn man ihn liebt. Beten hat einfach was mit der Beziehung zu Gott zu tun.

Ich bete seit ich Christ geworden bin jeden Tag, die meiste Zeit seit ich mit Jesus lebe habe ich jeden Tag etwa eine Stunde gebetet. Dabei stelle ich immer wieder das gleiche fest: ich erlebe mehr mit Gott, wenn ich nicht für die Sachen bete, die mir wichtig sind, sondern für welche, die Gott wichtig sind. Also stelle ich in jeder Gebetszeit die Frage: „Vater, was möchtest Du tun? Wofür soll ich heute beten?“
Am Anfang kommt vielleicht keine Antwort weil man sich erst einmal daran gewöhnen muss, Gottes Stimme zu hören. Aber mit der Zeit wird es immer einfacher und Gebet wird zu einem Gespräch mit Gott.
Mit der Zeit verändern sich die Gebete. Man betet weniger für gute Noten, große Autos und Erfolg im Beruf sondern weiß immer mehr, was Gott tun will. Dann nehmen auch die erhörten Gebete zu, denn wir sind ständig online mit Gott und beten für das, was er will. Warum sollte er ein Gebet nicht erhören, in dem jemand für das betet, was ER will?

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Ein Kommentar

  1. Mal ganz ehrlich,
    ich verstehe es wirklich
    am besten in der Volxbibel!
    Einen schönen Sonntag!
    Björne 🙂

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