6 Wer im Evangelium unterrichtet wird, lasse seinen Lehrer an allem teilhaben, was er besitzt. (Galater 6,6 nach der Einheitsübersetzung)

Als Paulus seine Briefe schrieb, gab es noch keine festen Kirchenstrukturen. Es gab immer mehr Gemeinden, und manche wurden von den Aposteln “zufällig” entdeckt (wie ja auch Paulus lange arbeiten konnte, ohne die Apostel zu kennen (Galater 1,13-24). Manche Gemeinden standen in einer Art lockeren Bundes zueinander, wie die Gemeinden in Galatien oder die sieben Gemeinden in Kleinasien (Offenbarung 1-3). Diese Gemeinden unterschieden sich hinsichtlich ihrer Struktur und Grösse total voneinander. Manche waren eher jüdisch geprägt, andere waren fast vollständig heidenchristlich. Es liegt nahe anzunehmen, dass es auch keine einheitliche Finanzstruktur gab. Möglicherweise gab es Gemeinden, in denen es hauptamtliche Mitarbeiter gab (wie die Apostel in Jerusalem – Apostelgeschichte 6) und andere, in denen das nicht so war.
In Apostelgeschichte 6,4 wurde schon das Prinzip eingeführt, dass die Leitung der Gemeinde für Lehre und Gebet zuständig sein sollte. Dazu ist es natürlich notwendig, dass es Finanzen gibt, mit denen diese Leute freigesetzt werden können. Paulus hat immer wieder darüber gelehrt, wie wichtig es ist, dass es Hauptamtliche in der Gemeinde gibt und dass gerade die Lehrer bezahlt werden sollten.
Die einzige Möglichkeit das zu tun, ist dass die Gemeindeleute ihre Lehrer an ihrem Besitz teilhaben lassen. Ich vermute, dass gerade in ländlichen Gemeinden diese Aufforderung sehr wörtlich genommen wurde und die Lehrer nicht in erster Linie Geld für ihren Dienst bekamen sondern Essen, Tiere oder ein Zimmer.

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11 Kommentare

  1. … was in ländlichen Regionen bis in die 60er Jahre auch in deutschen Freikirchen nicht selten war. Da bekam der Pastor neben seinem eher kümmerlichen Grundgehalt eben vor allem Obst, Kartoffeln, Fleisch – was eben so da war… da erhält die Aussage: hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt – eine ganz neue Dimension…;-). Nachteil: diese Pastoren sind heute Rentner und leben teilweise auf Armutsniveau.

  2. das wusste ich gar nicht. interessant, da müssten die entsprechenden bünde sich eigentlich was einfallen lassen um den leuten jetzt auch übr die runden zu helfen. das ist ja kein guter zustand.
    krass, aber an solche sachen denkt man nicht, wenn man jung ist…

    freut mich, dich mal wieder hier zu lesen. gottes segen!

  3. Wichtig zu erwähnen finde ich aber, dass es zu Galater 6,6 auch ein Gegengewicht gibt:

    Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch. (Mt 10,8b)

    Der eine Vers richtet sich in unserem Beispiel also an den Lehrer, der andere an den Schüler. Jeder soll für den Anderen sorgen und ihm das geben, was er braucht. Und es soll nicht jeder für seine eigenen Interessen sorgen. Das ist das jesusmäßige Prinzip.
    Wenn ein Lehrer darauf hinweisst, dass er von seinen Schülern versorgt werden soll, dann hinterlässt das bei mir immer einen fahlen Beigeschmack, weil sich die Frage stellt, ob er jetzt aus Eigennutz predigt, oder ob er es für Jesus tut. Letztlich sollte es so sein, dass die Schüler von sich aus auf die Idee kommen, ihrem Lehrer etwas zu geben. Dass das nicht immer so läuft, ist klar, das war auch schon bei den urchristlichen Gemeinden ein Problem.

  4. jau, das sehe ich auch so. man sollte nur darauf hinweisen, wenn es muss. wichtiger gedanke.

  5. jau, das sehe ich auch so. man sollte nur darauf hinweisen, wenn es muss.

    Leute, deutlicher geht es nicht mehr. Kümmert euch mal um euren Lehrer Storch. 😛

  6. hehehe, s. „support“ 😉

  7. wobei es natürlich auch noch das „zeltmacher“ modell gibt was ja auch von paulus zumindest zeitweise gelebt wurde, also auch bewusst kein geld anzunehmen und selber n büschen nebenbei zu arbeitm…. aber das muss man glaube ich bei jedem dienst/amt usw. sehen, also der leiter selber und die gemeinde auch… vor allem gilt ja auch so der schnack, dass der pastor vom schnitt her nicht krass über oder unter der gemeinde liegen sollte… also wenn auffem gemeindeparkplatz nur dicke schlitten stehen und ein alter rostiger polo und der gehört dann dem pastor, dann stimmt was nicht… und umgekehrt natürlich acuh….

  8. haha, das ist schon mal anders als das JF-modell nach dem jeder einen rostigen fiesta fahren sollte – und auch anders als nach dem glaubensgemeindemodell nach dem jeder einen neuen ferrari haben sollte.

    zeltmacher sollte jeder mal sein, im ernst. aber ist halt auch eine sache von gemeindegrösse – man leitet eine 100-mann-gemeinde nicht in zwei stunden freizeit täglich.

  9. nee, das ist klar, das denk ich auch… aber ne 100mann/frau gemeinde sollte eigentlich auch dann die kapazitäten haben ihren pastor bzw die pastorin zu versorgen, selbst wenn da studenten oder leute ohne arbeit mit am start sind…

    jeder n zwanni im monat oder so und dann sind das 2000 brutto was auf jeden fall mehr ist, als heutzutage manche firma in der finanzbranche oder die post z.b. zahlt… (ich weiss wovon ich rede, die post wollte fürn kundencenter job mit wochenend- und nachtarbeit ca 1400 brutto zahlen… das ist schon echt nicht mehr schön)

    zum thema noch… philipper 4

    Dank für die Gabe der Gemeinde
    10 Ich bin aber hocherfreut in dem Herrn, dass ihr wieder eifrig geworden seid, für mich zu sorgen; ihr wart zwar immer darauf bedacht, aber die Zeit hat’s nicht zugelassen. 11 Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie’s mir auch geht. 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden;13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. 14 Doch ihr habt wohl daran getan, dass ihr euch meiner Bedrängnis angenommen habt. 15 Denn ihr Philipper wisst, dass am Anfang meiner Predigt des Evangeliums, als ich auszog aus Mazedonien, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein. 16 Denn auch nach Thessalonich habt ihr etwas gesandt für meinen Bedarf, einmal und danach noch einmal. 17 Nicht, dass ich das Geschenk suche, sondern ich suche die Frucht, damit sie euch reichlich angerechnet wird. 18 Ich habe aber alles erhalten und habe Überfluss. Ich habe in Fülle, nachdem ich durch Epaphroditus empfangen habe, was von euch gekommen ist: ein lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott gefällig. 19 Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. 20 Gott aber, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

  10. etwas offtopic, aber wieso hast du eigentlich deinen blog nicht mehr, bender? und: schade, dass du am letzten WE nicht mit warst. k erzählte, dass du einen anderen wichtigen termin hattest.

  11. hehe.. ich hab einfach zu viel am rechner rumgehangen… les zwar gerne irgendwie doch in einigen anderen blogs, aber denk auch dass ich mehr im realen leben sein möchte 🙂 … und muss nach wie vor aufpassen nicht zu viel vor der kiste zu sitzen…
    ja, wäre gern mitgekommen nach remscheid aber hatte noch n bewerbungsgespräch und das war zeitlich zu knapp… aber ich komm bestimmt mal wieder rum hehe….

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