26. Juni 2008 6

Galater 5,22-26

22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
23 Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht.
24 Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
25 Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.
26 Wir wollen nicht prahlen, nicht miteinander streiten und einander nichts nachtragen. (Galater 5,22-26 nach der Einheitsübersetzung)

Galater 5,22 ist eine der Bibelstellen, die am häufigsten falsch zitiert werden. Immer wieder wird von den Früchten des Geistes gesprochen, weil Paulus hier mehrere Dinge aufzählt. Es ist aber eindeutig DIE Frucht des Geistes, die nur aus verschiedenen Teilen besteht.
Paulus schreibt hier über den Charakter, den ein konsequenter Wandel im Geist mit sich bringt. Ein Charakter umfasst immer verschiedene Teile und ist nicht nur durch eines ausgezeichnet. Deshalb würde es auch keinen Sinn ergeben, hier von Früchten zu reden, denn das Leben im Geist bringt einen Charakter hervor.

Das Phantastische ist, dass dieser Charakter eine Frucht ist. Anders als Werke macht es keine Mühe eine Frucht hervorzubringen. Jede Pflanze tut das, wenn sie normal wächst und gesund ist. Ebenso ist es mit dem Christuscharakter: wenn wir als Christen gesund leben und im Geist wandeln, wird er sich entwickeln. Es ist gar nicht nötig, sich auf den einen oder anderen Aspekt der Frucht des Geistes besonders zu konzentrieren und sich bemühen, diesen Teil hervorzubringen. Wir werden die ganze Frucht hervorbringen, wenn wir im Geist wandeln.

Über den Wandel im Geist und den Unterschied dazwischen, geistlich lebendig zu sein und geistlich zu leben haben wir schon gesprochen (Galater 5,16-18).

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4 Kommentare

  1. Die Frucht des Apfelbaums ist der Apfel, trotzdem hat ein Apfelbaum mehrere Früchte. Natürlich ist nicht Liebe die eine Frucht und Freude die andere Frucht, sondern alles zusammen ist die Frucht, so wie beim Apfel der Stiel, Samen, Fruchtfleisch, Gehäuse und Schale alles zum Apfel gehört.

    Bei konkreten Ausprägungen der Frucht ist es aber schon zulässig von „Früchten“ zu reden, denke ich. Der Plural taucht ja auch so an anderen Bibelstellen auf.

  2. Wie wär´s mit einer Himbeere? Himbeeren bestehen aus vielen kleinen Früchten, bilden aber zusammen eine Frucht.

    Geht ja darum, dass man nicht sagen kann: „ich bin halt mehr der „Friede“-Typ, Selbstbeherrschung ist einfach nicht so meins…“

  3. „Das Phantastische ist, dass dieser Charakter eine Frucht ist. Anders als Werke macht es keine Mühe eine Frucht hervorzubringen. Jede Pflanze tut das, wenn sie normal wächst und gesund ist. Ebenso ist es mit dem Christuscharakter: wenn wir als Christen gesund leben und im Geist wandeln, wird er sich entwickeln. Es ist gar nicht nötig, sich auf den einen oder anderen Aspekt der Frucht des Geistes besonders zu konzentrieren und sich bemühen, diesen Teil hervorzubringen.“

    Ja, sehr guter und wichtiger Gedanke! Immer wenn letzteres probiert wird, scheitert die betreffende Person. Wie viele Menschen und leider auch ne ganze Latte an Christen probieren sich aus sich heraus zu verändern. Aber glücklicherweise ist dies nicht möglich und vor allem nicht notwendig. Aber wir Deutsche mögens ja oft nicht so einfach… 😉
    Das Aufhören etwas aus sich selbst heraus zu tun, ist so ein entscheidender Schritt im geistigen Wachstum und derart einfach, dass es fast schon wieder kompliziert wirkt… Aber nur wirkt… 🙂

  4. @ philipp: eben weil der plural an anderen stellen auftaucht ist es wichtig, dass hier ein singular steht. da ist ja grammatisch nichts dran zu rütteln. „KARPOI“ als frucht zu übersetzen wäre schlichtweg falsch. korrekt wäre es dann zu sagen, dass die frucht so-und-so-viele teile hat.
    aber ich finde es echt faszinierend, dass gott einen charakter entwickelt und nicht nur einen teil verbessert.

2 Pingbacks

  1. […] Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns durch den Geist wandeln! – Galater 5,25 […]

  2. […] kann ich noch nicht gut beschreiben. Ich weiss aber, dass je mehr wir in dem leben und wandeln (Galater 5,25) was wir von Gott erfahren haben, umso unabhängiger werden wir von der sichtbaren Welt. Die […]

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