12. Juni 2008 4

Galater 5,1-4

1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und laßt euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!
2 Hört, was ich, Paulus, euch sage: Wenn ihr euch beschneiden laßt, wird Christus euch nichts nützen.
3 Ich versichere noch einmal jedem, der sich beschneiden läßt: Er ist verpflichtet, das ganze Gesetz zu halten.
4 Wenn ihr also durch das Gesetz gerecht werden wollt, dann habt ihr mit Christus nichts mehr zu tun; ihr seid aus der Gnade herausgefallen. (Galater 5,1-4 nach der Einheitsübersetzung)

Paulus hatte die Gemeinden schon davor gewarnt, dass es Leute gibt, für die Religion ein Geschäft ist und die bereit sind, den guten Glauben der Christen zu ihrem eigenen Vorteil aus zu nutzen (Galater 4,16-18). Es gehören allerdings zwei zu einer Verführung, wenn man sich wehrt, kann einen niemand unter ein Joch zwingen.
Bisher konnte man im Galaterbrief leicht den Eindruck gewinnen, dass es eine Art Schicksal ist, zurückzufallen. Ständig zerren Traditionen, Religion und Verführer an einem und irgendwann gibt man halt nach. Solche Gedanken sind auch in unserer Gesellschaft schwer modern. Man sucht immer nach einem der Schuld daran ist, dass man so ist wie man eben ist: die Eltern, die Lehrer, die Gene, irgendwen findet man immer.
Paulus war kein Mann von Diplomatie, er sagte die Wahrheit so wie ist: wenn wir fest bleiben und uns nicht verführen lassen, dann wird niemand uns von der Stelle weg bewegen auf der wir stehen. Wer im Glauben fest stehen und sich weiter entwickeln will, der muss lernen, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen.
Jeder Gläubige muss wissen, dass Christus uns zur Freiheit berufen hat. Es geht nicht an, dass wir erneut unter Gesetzlichkeit und Unfreiheit geraten, das ist schlicht nicht jesusmäßig.
Was kann man dagegen tun? Einen Tipp hatte Paulus schon gegeben: such Dir gute Vorbilder (Galater 4,16-18). Ein anderer guter Rat ist es, sich die Konsequenzen bewusst zu machen. Wer sich beschneiden lässt, also wieder unter das Gesetz des Mose zurückkehrt, dem wird Christus nichts nutzen. Oft bekommt eine Anfechtung erst dadurch Kraft dass wir glauben, wir könnten auf zwei Hochzeiten tanzen. Ein bisschen Christus und ein bisschen Gesetz, aber das geht nicht. Es ist ganz oder gar nicht, Mischformen gibt es nicht. Man bekommt nicht etwas dazu, wenn man das Gesetz noch zusätzlich mit befolgt, man verliert Christus ganz und geht wieder dahin zurück, wo man hergekommen ist. Das bedeutet es, aus der Gnade zu fallen: wieder selbst für die eigene Gerechtigkeit sorgen zu müssen.
Niemand, der mal so gelebt und das versucht hat wird dahin zurück wollen.

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3 Kommentare

  1. Ich habe heute morgen inbrünstig gebetet, daß der HERR mich doch bitte beschneiden möge. Bin ich jetzt aus der Gnade gefallen?
    Ps. Ich wollte aber keine Beschneidung am Schniedel, sondern am Herzen. ;-))

  2. für die am schniedel betet man auch nicht. da gibt es effektivere möglichkeiten dran zu kommen. 🙂

    so wie ich dich kenne bist du schon am herzen beschnitten. aber davon kann man nicht zu viel bekommen. ich habe dich neulich bei ustream im chat gesehen. aber meine nachrichten kamen nicht durch (man muss wohl angemeldet sein, war ich aber nicht). dafür hast du ja andere zum chatten gehabt.

  3. »Was kann man dagegen tun?…« Noch ein Tipp: Die Bibel lesen, statt sie im Regal / auf dem Tisch / unter dem Bett liegen zu lassen. Je besser wir Jesus auch dadurch kennen lernen, desto weniger werden wir anfällig für den Rückfall in Gesetzlichkeiten.

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