24. Januar 2008 5

Markus 9,42-48

Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.
Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer.
Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. (Markus 9,42-48 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 18,6-9 | Lukas 17,1-2

Als Jesus das sagte, hatte er noch das Kind auf den Armen, über das er in Markus 9,38-41 gesprochen hatte. Gott kümmert sich um Kinder und es ist eine grosse Sünde, ihnen Schlechtes bei zu bringen und zum Bösen zu verführen. Das bezieht sich nicht nur auf Kinder im eigentlichen sondern auch im übertragenen Sinne, es ist immer eine schlimme Sache, wenn Menschen zum Bösen verführt werden. Natürlich hat jeder von uns einen freien Willen und kann selber entscheiden, was er tut, aber wir sollen und auch gegenseitig zu Gutem anstacheln und nicht zu Bösem. Jeder hat schon die Erfahrung gemacht, dass es schwer ist moralisch sauber zu leben, wenn alle anderen anders leben wollen. Verführung ist eine grosse Macht und entsprechend eine grosse Gefahr. Wir sollen uns nicht verführen lassen aber natürlich noch weniger selber Verführer sein.

Die Einstellung, die Christen gegenüber der Sünde haben sollte radikal negativ sein. Alles ist besser als zu sündigen. Jesus benutzt deutliche Worte um das klar zu machen: es wäre besser verstümmelt in den Himmel zu kommen als an einem Stück in die Hölle geworfen zu werden.
Diese Aufforderungen sind natürlich nicht wörtlich gemeint. In der Bergpredigt (Matthäus 5-7) machte Jesus sehr klar, dass Sünde im Kopf beginnt und nicht da, wo jemand eine Sünde begeht. Deswegen würde es auch nichts nutzen, sich eine Hand abzuhacken oder ein Auge zu entfernen. Die Versuchung wäre immer noch da und es hätte nichts genutzt sich zu verstümmeln.
Worum es hier geht ist, der Sünde radikal entgegen zu stehen. Es kann sein, dass wir Bereiche aus unserem Leben entfernen oder unsere Prioritäten überdenken müssen wenn wir mit Jesus leben. Das ist nicht immer einfach, aber der Preis lohnt den Aufwand.
Manchmal wird das Evangelium weicher verkündet als es eigentlich ist. Jesus war radikal und vieles was er sagte, war anstössig. Gott hat einen Herrschaftsanspruch an unser ganzes Leben. Wenn wir ihm unser Leben gegeben haben, dann ist es sein Leben und er bestimmt, was wir sagen und denken. Ich habe in meinem Leben viele solcher “Amputationen” erlebt. Ganz am Anfang war es für mich wichtig, meine Punkrockplatten und -T-Shirts weg zu schmeissen. Später musste ich meinen Freundeskreis wechseln um von Drogen frei zu werden. Das alles hat mit Nachfolge zu tun und ist der Preis den wir zahlen müssen. Es tut weh in dem Moment, aber es zahlt sich auf lange Sicht aus.

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3 Kommentare

  1. ..beachte hierbei auch: wir sollen es selber tun! nat. ist das umfeld hilfreich oder eben nicht, aber es ist unsere aufgabe, niemand kann das für uns erledigen – wir haben aber diese kompetenz in der nachfolge, es ist gottes geist, der uns dazu antreibt und befähigt…

  2. …aber das hattest du ja eigentl schon gesagt 🙂

  3. hurra! 😉 :mrgreen:

    (ich wollte nur mal den mr.green testen, schauen, ob der klappt)

2 Pingbacks

  1. […] Lehre “Jesus + X” bringt. In solchen Fällen versteht Gott wohl auch keinen Spass mehr (Markus 9,42). Es ist wahr, dass Lehrer strenger beurteit werden (Jakobus 3,1), das ist auch logisch, da sie die […]

  2. […] Lehre “Jesus + X” bringt. In solchen Fällen versteht Gott wohl auch keinen Spass mehr (Markus 9,42). Es ist wahr, dass Lehrer strenger beurteit werden (Jakobus 3,1), das ist auch logisch, da sie die […]

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