25. August 2007 9

neues Aussehen

So, hier nun der schon erwartete obligatorische Blogeintrag. Warum ist es eigentlich Usus im Internet, dass man sagt, dass man ein neues Design hat? Sehen Leser so etwas nicht, weil sie so inhaltsorientiert sind? Das wäre ja schon schön…

Jedenfalls musste ich mal ein paar Sachen machen, namentlich ein Profil, eine Support- und Medienseite reinsetzen und da bietet es sich ja an, auch mal das Design zu ändern. Gelegentlich schraube ich auch sehr gern an Grafiken rum, da staubt das gute alte Photoshop nicht ganz ein. Der „neue“ Blog ist auf jeden Fall viel flexibler und kann umfassender genutzt werden als der „alte“. Das ist gut so, ich habe noch viel vor im Leben.
An dieser Stelle ein Lob an WordPress: die Software ist echt gut, man kann nahezu alles damit machen was man will, selbst wenn man so wenig code-Ahnung hat wie ich.

Ich habe bei dieser Neuerung auch den Namen geändert; aus der „Schöhnheit des Komplexe“ wurde die „Schönheit des Simplexen“, ein Wort von Alan Hirsch, das ich bei HaSo aufgeschnappt habe. Hirsch schreibt:

I would give all that I own for simplicity the other side of complexity I believe this refers to those truths that have somehow honored the complex situation in which we exist and have yet to offer a simple solution/insight that seems to just somehow unlock the meaning of things. Often these ’simplex truths’ recognize paradox and mystery as part of the equation. I think these are the deepest truths of our lives.

Das war immer mein Anliegen. Es ging nie um Komplexität sondern darum, die Komplexität nutzbar zu machen. Ich mag es nicht, wenn Komplexität in der Form reduziert wird, dass man sie nicht mehr anerkennt. Ich mag aber auch diese neuen Trend nicht, bei dem niemand mehr Antworten hat weil alles komplex und unübersehbar geworden ist. Ich liebe die Simplexität: einfache Antworten in einer komplexen Welt. Meiner Ansicht nach ist das der Weg Jesu, er hatte den Mut einfache Antworten zu geben, auch wenn er wusste (was er sicher tat), dass diese Antworten seinen Jüngern im „real life“ einige Nüsse zum Knacken aufgeben.
In meiner Theologie gibt es immer beides: die einfache Wahrheit die, systemtheoretisch gesagt, der Umgebungskomplexität gegenübersteht und eben die Demut zu wissen, dass die Welt etwas grösser ist als der eben geschriebene Satz.

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9 Kommentare

  1. ich begrüße die neue schönheit der schönheit des simplexen. ja, wordpress ist cool. ich benutze es jetzt sogar, um normale webseiten zu basteln.
    auf ein neues design muss man hinweisen, weil viele die texte nur in ihren feedreader bekommen. da entdeckt man das design erst dann, wenn man kommentieren oder etwas nachschauen will.
    über der form habe ich heute das inhaltliche nicht übersehen. in der liebe zur simplexität sind wir uns einig. schön deine letzte formulierung. interessanterweise war das kürzlich auch bei mir thema: gewissheit und demut zu verbinden.

  2. das ist auch ein thema, das mich als gemeindebauer sehr interessiert. oft sagen leute: „ihr seid total straight, aber auch barmherzig“, das nehme ich als grosses kompliment. es zeigt, dass es möglich ist, die wahrheit zu sagen (und mehr noch: zu leben!) und dabei noch menschen die freiheit zu lassen anders zu handeln, nämlich nach der massgabe dessen was gott IHNEN gezeigt hat, oder eben (noch) nicht gezeigt hat.
    ich denke, dass ein grosses probelm in den gemeinden ist, dass wir den heiligen geist spielen und versuchen menschen zu etwas zu bewegen, wovon sie eigentlich noch nicht überführt sind.

  3. ich muß mich jetzt mal outen: wahrscheinlich bin ich die total hohle nuss hier, aber mein englisch ist nicht so gut, daß ich die angeführten zitate verstehe. mir ging es schon ganz häufig so, daß ich nur die hälfte oder nix verstehe bzw. manche eintrage nicht mehr lese, sobald ich etwas englisches erblicke.

    gäbe es irgendwie die möglichkeit das englische zu übersetzten? ist nur ne frage, vielleicht bin ich ja die einzige der es so geht und werde wohl damit leben müssen.
    wobei mich dieser blog echt bereichert.
    vielen dank dafür!

  4. hey bianca,
    willkommen auf meinem bescheidenen blog. tut mir leid mit den zitaten, ich weiss wie das ist. mich nervt es auch immer wenn luhmann wieder seitenweise französiche zitate hat und ich jedes mal nur „baguette“ verstehe. ich versuche, mich zu bessern und immer noch eine übersetzung dazu zu schreiben. meistens bin ich einfach zu faul dazu, sorry. äh, entschuldigung 😉

  5. Hey! Das Neonfliederfarben ist ja weg 😀

  6. Hey Storch,
    mir gefällt die neue Optik!
    Dein Blog ist Hammer.

    Liebe Grüße und Segen,
    Muck

  7. hach! wenn es sogar den künstlern gefällt, dann ich ist ja alles gut. über das angebliche neon-fliederfarbene gab es hier ja schon genug diskussionen, da sage ich nichts mehr zu…

  8. Hey, ich merke es tatsächlich erst jetzt! Habe den Beitrag bisher „überlesen“ und wenn man 99% im Feedreader liest verpasst man tatsächlich die neue Optik… – aber gefällt!

  9. Irgendwie fand ich deinen alten Titel „Schönheit des Komplexen“ ansprechender. Vielleicht, weil ich mit „simplex“ nichts verbinde außer , dass da jemandem eine Wortneuschöpfung gefallen hat, aber eher weil Gottes Wege aus meiner Sicht eben verschlungen, vielschichtig, beziehungsreich und schwer zu durchschauen sind.
    Allerdings kommt hier auch Occams Rasiermesser ins Spiel: Wenn Jesus sagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben sei, dann hat er diese mit komplexest möglichem Inhalt gefüllt.

    Aber zugleich hat Gott diese Komplexität in Jesus erfahrbar gemacht, diese Gedanken die zigmal höher sind, als unsere Gedanken, in seinem Sohn uns geoffenbart, aber damit ist die Komplexität nur hinter der liebevollsten Fassade versteckt. Er ist die Wahrheit, aber wir können sie nicht ganz begreifen. Müssen wir auch nicht, auch nur ein Bruchteil ist genug für uns (wenn wir uns nach mehr ausstrecken), er geht auf unsere Bedürfnisse ein, und dazu gehört unser begrenztes Fassungsvermögen.
    Auch in unser Herz kann Jesus passen: weil er sich klein macht, nicht weil es groß genug wäre (meines zumindest).
    Und von Paradoxien bin ich kein Anhänger, da bin ich zu sehr von formaler Logik geprägt.

    Aber dein Inhalt ist das, was dein Blog ausmacht, nicht der Titel. Und ja, gut aussehen tut es auch.

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