4 Krankheiten, die von psychischen Problemen kommen
In der Medizin spricht man von psychosomatischen Krankheiten, wenn ein körperliches Leiden eigentlich keine organische Ursache hat. Es gibt viele solcher Krankheiten die ihren Ursprung in der Seele und nicht im Körper haben.
Manche Seelsorger erleben körperliche Heilungen obwohl sie nicht dafür gebetet haben. Die Heilung tritt ganz einfach ein wenn seelische Blockaden beiseite geräumt wurden. Solche Krankheiten können medizinisch oft nicht behandelt werden. Besonders drastische Beispiele treten in jedem Krieg auf, wenn Frontsoldaten ihr Leben lang neurologisch bedingt zittern oder teilweise blind sind.
In solchen Fällen, die gar nicht so selten sind, kann es sein, dass man mit innerer Heilung weiter kommt als mit einfachem Heilungsgebet.
Charles Kraft beschreibt in einem seiner Bücher über innere Heilung und Befreiung, die Heilung einer Frau von Brustkrebs. Sie trafen sich kurz vor der Operation und kam bei den Gesprächen und Gebeten schnell auf einen jahrelangen sexuellen Missbrauch während der Kindheit. Da in dieser leidvollen Phase die Brüste am meisten betroffen waren verfluchte sie ihre Brüste. Als der Fluch gebrochen wurde verschwand der Krebs von selber und sie musste nicht mehr operiert werden.

Ich bin selber kein Seelsorger und deswegen auch nicht tief in der Theorie drin. Aber was ich im Gemeindealltag sehe, ist dass viele Menschen traumatisiert sind und schwere Schäden an ihrer Seele haben. Da ich von einem ganzheitlichen Heilungsansatz ausgehe finde ich es sehr wichtig, dass Menschen mit pyschischen Problemen geholfen wird und wir nicht nur einfach Handauflegung und Salbung mit Öl anbieten sondern auch profunde Seelsorge. An diesem Punkt unterscheide ich mich von einigen Ansätzen der Glaubenslehre die gelegentlich gelehrt werden. Ich glaube auch an die völlige (auch seelische) Heilung des Menschen durch den Opfertod Jesu, denke aber, dass Seelsorge – auch in der Form langfristiger Begleitung – vielen Menschen hilft. Nicht jeder schafft es, einfach die Wahrheiten aus dem Wort durch Meditation und Proklamation anzunehmen, bei manchen ist ein längerer Prozess geistlicher Gespräche und Psychologie unerlässlich.

Ein wichtiger Punkt bei vielen Heilungen, gerade wenn auch seelische Gründe für eine Kranheit vorliegen, ist Vergebung. Das Evangelium ist deutlich in seiner Aussage, dass Unvergebenheit dazu führen kann, dass jemandes Segenshahn wie zugedreht ist. Wenn das passiert, sollten wir den Heilungssuchenden in einen Vergebungsprozess hineinführen um ihn dafür offen zu machen die Heilung zu empfangen.
Ein Zitat das ich immer gerne bringe, von dem ich aber den Urheber nicht weiss ist: „Unvergebenheit ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere stirbt“. Über Vergebung gibt es einfach ein paar falsche Vorstellungen. Gerade wenn es um den seelsorgerlichen Aspekt geht hat Vergebung nichts damit zu tun, dass man demjenigen der einem etwas angetan hat Recht gibt. Niemand hat das „Recht“ einen andere Menschen zu verletzen oder ihm gar schwerwiegenden Schaden zuzufügen. Vergebung hat erst einmal damit zu tun selber aus dem Gefängnis zu treten und den Kreis schlechter Gedanken, die einem nur selber schaden zu verlassen.

Auf diesem Blog gibt es vermutlich noch Einträge zu dem Thema, vielleicht einfach mal nach suchen.

5 Heilung durch Ärzte
Unser Ziel ist Heilung und nicht Heilung durch eine bestimmte Methode. Bei manchen Gläubigen sind Ärzte zu Unrecht verschrien. Es ist meiner Ansicht nach absolut in Ordnung und kein Zeichen des Unglaubens wenn man bei einer Krankheit zum Arzt geht.
Es ist bestimmt kein Zufall dass das Evangelium mit den meisten Details über Heilungen ausgerechnet von einem Arzt, Lukas, geschrieben wurde. Als in den frühen 60ern des ersten Jahrhunderts der Kolosserbrief geschrieben wurde (übrigens vor dem Lukasevangelium) war Lukas für Paulus der „geliebte Arzt“, als er einige Jahre später sein Evangelium und die Apostelgeschichte schrieb, war er es immer noch. Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass Lukas nach seiner Bekehrung aufhörte zu praktizieren.
Eine anti-Haltung der Medizin gegenüber ist sicherlich nicht angebracht und man sollte nur dann aufhören zum Arzt zu gehen wenn man ein entsprechendes Wort vom Herrn hat (und sich da entsprechend sicher ist!). Dieser Bereich ist ganz bestimmt nicht für besondere Glaubensakrobatik geeingnet und es hat der Sache des Glaubens schon viel Schaden zugefügt wenn Menschen, die nicht in einem entsprechenden Glauben standen nicht zum Arzt gingen und an den Folgen starben. Wir dürfen nicht vergessen, dass es etwas gibt, das wie Glauben aussieht, aber nicht dieselben Resultate hat:


Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie über trockenes Land, während die Ägypter, als sie es versuchten, verschlungen wurden. (Hebräer 11,29)

In der Heilungsliteratur findet man vergleichsweise wenige Hinweise darauf, dass Prediger es verboten haben zum Arzt zu gehen. Ich erinnere mich gerade an eine einzige Predigt von Smith Wigglesworth in der er sich in diese Richtung geäussert hat und das war es dann auch schon. Ich schliesse nicht aus, dass es Prediger gab und gibt, die so geredet haben, aber diese müssen als Ausnahmen gelten. John G. Lake ging selbst nie zum Arzt und auch seine Familie nicht, aber er äusserte sich nicht gegen Ärzte. Viele andere Heilungsprediger gingen zum Arzt und schickten auch Leute zu Ärzten. Von Kenneth Hagin weiss man von mindestens einem Fall in dem er einen prophetischen Eindruck für eine Person hatte sofort zu Arzt zu gehen. Wir sollten also vorsichtig damit sein Leuten die an göttliche Heilung glauben in diesem Bereich gefährliche Unausgewogenheiten zu unterstellen.

Inkonsistenzen
Es ist nur dann inkonsistent als heilungsgläubiger Christ zum Arzt zu gehen wenn man davon ausgeht, dass Heilung immer von Gott direkt und nie durch menschliche Hilfe wie Ärzte kommen darf. Da es aber ein biblisches Prinzip ist, dass Gott durch Menschen wirkt und auch Menschen, die gar nichts mit ihm zu tun haben dennoch dazu beitragen können, dass sein Wille geschieht, wird kaum jemand sagen, dass Heilung nur direkt von Gott kommen kann. Im Prinzip ist die Welt so aufgebaut, dass wir alles von Gott bekommen und erwarten können. Es gibt biblische Belege für Versorgung in allen Bereichen. Es ist aber nicht Gottes Stil uns immer direkt zu versorgen. Vielleicht liegt es aber auch an der Art unserer Beziehung zu ihm, dass wir seine Versorgung nicht immer direkt erleben – genau kann ich das nicht sagen.
Jedenfalls ist es normal, dass Gott Menschen dazwischenschaltet um uns zu segnen. Während er jeden durch Raben versorgen könnte wie Elia (1.Könige 17) versorgt er doch meistens durch Arbeit oder Liebesgaben von Geschwistern. Während der Heilige Geist unser Lehrer ist (1.Johannes 2) beruft und befähigt Gott dennoch Lehrer um uns in unserer geistlichen Entwicklung zu helfen.

Ich bin völlig davon überzeugt, dass jeder Christ zu jedem Zeitpunkt Gottes Heilungskraft erleben kann – allein durch Gebet und Glauben. Dennoch hat Gott Hilfen eingesetzt für die, bei denen das (ohne Angabe von Gründen) nicht klappt. Im Übernatürlichen gibt es Hilfe durch Christen mit den Gaben der Heilungen, im Natürlichen gibt es Hilfe durch Ärzte. Beides sollte nicht abgelehnt werden denn Gottes Ziel mit uns ist, dass es uns gut geht!

Ich sehe die Inkonsistenz eher auf der Seite derer die Krankheit als etwas sehen, das von Gott kommt. Ich kann es nicht nachvollziehen, aber es gibt ja diese theologische Ansicht. Wenn Gott wirklich Menschen krank macht um ihnen etwas zu zeigen und sie etwas zu lehren, warum gehen sie dann zum Arzt um die Kranhkeit loszuwerden? Heisst das nicht, sich aus dem Willen Gottes zu entfernen? Wenn ich diese Theologie vertreten würde, dann würde ich mich bestimmt nicht bemühen durch medizinische Intervention den Willen Gottes zu verlassen und im Ungehorsam zu leben!

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10 Kommentare

  1. …finde sehr gut, dass du die Ärzte nicht plattmachst, obwohl viele davon echt zu Dealern der Pharma-Industrie pervertiert sind !
    Einer meiner Besten ist Seelenklempner in Berlin, der kommt immer her um aufzutanken – was der so erlebt…meine Fresse…und dann noch Wiederstand + Anfeindung von den Kollegen, denn wenn einer engagiert ist, fallen die Ignoranten ja erst unangenehm auf…

  2. Off-topic: Schönes neues Gesicht, das Du Deinem Blog verpaßt hast!

  3. nicht nur ein neues Gesicht, auch ein neuer Name…mal gucken, was das Simplexe so bringt 😉

  4. Richtig schön der neue Blog! 🙂
    Besonders gut finde ich „Profil“ und „Support“!
    So kann man schonmal mehr erfahren von dem Menschen hinter den Blogeinträgen.Da ich z.Zt.nicht viel Kohle habe und die Laufenenden Kosten immer teurer werden,werde ich wohl nur einen kleinen Betrag spenden können.Aber ich glaube auch kleine Beträge von ein paar Euro sind von dir willkommen,oder??

    *world wide pizza is in your land*

    der Björn

  5. hey leute, der obligatorische „neues design“-eintrag kommt erst morgen. trotzdem schon mal danke für die netten worte.

    @björn: sicher, sicher. wie gesagt; geld ist nicht mein hauptinteresse. ich will nur nicht immer meine kontonummer sagen müssen wenn einer fragt. schon weil ich die nicht auswendig weiss.

  6. danke, storch!!!
    unglaublich, wie gott durch dich wirkt und spricht!!

    GS,
    rs

  7. danke, rs,

    @ bento:
    wieso sollte ich ärzte plattmachen? wir arbeiten ja eigentlich an derselben sache. eine bekannte von mir hat eine nette vision, sie träumt von einem „gesundheitshaus“, als gegenstück zu einem „krankenhaus“, in dem ärzte, therapeuten, prediger, gesundbeter u.a. sich gemeinsam nach körper, seele, geist um das wohl des kranken bemühen. das ist nicht 100%ig meine vision, aber ich finde den gedanken super und würde gerne mein scherflein zum gelingen beitragen!

  8. Danke für diesen ausgewogenen Beitrag bzw. deine ausgewogenen Beiträge zum Thema Krankheit! Ich werde gerade zum Arzt ausgebildet – dieses verschulte System mag ich nicht Studium nennen – und bin Christ. 🙂

  9. hey ralf,
    das ist interessant, dass du arzt wirst. ich lerne immer mehr christen im gesundheitswesen kennen und werde hoffentlich bald die möglichkeit haben in einer arztpraxis für kranke zu beten. ich bete, dass beide ansätze für heilung immer mehr zusammen kommen.
    wie sehen deine erfahrungen aus wegen medizin und glauben?

  10. hallo storch –
    klar, plattmachen war zu hart aber es gibt ja auch genug berechtigte kritik an der schulmedizin und den „halbgöttern in weiss“…
    also von der Vision, da hab ich schon gehört, dass sowas praktiziert wird – glaube es war in österreich oder schweiz – da hab ich mal einen faszinierenden bericht gesehen…hab auch irgendwo den namen aufgeschrieben, mal sehn ob ich das noch finde.

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