19. August 2007 5

Der Segen ist heute I

Letzten Dienstag hatten wir im Kultshockk ein Treffen mit Claudi, die früher bei den Jesus Freaks Nürnberg war und jetzt in Mosambik bei Iris Ministries arbeitet. Es war ein schöner Abend mit Lobpreis und Berichten über viele Wunder, Bewahrungen, Heilungen, einer Essensvermehrungen und allem anderen, was man sich so vorstellen kann.
Gegen unsere übliche Art haben wir ein Opfer eingesammelt für Claudi, also einfach eine Dose hingestellt und gesagt, dass wir etwas sammeln. Am Ende haben wir mit knapp fünfzig Leuten sechshundert (!) Euro zusammengelegt, was natürlich erheblich mehr ist, als wir sonst als Gemeinde gegeben hätten. Das Geld reicht aus um eine Gemeinde zu gründen, mit 1000,– im Monat kann man ein ganzes Team finanzieren, das in den Busch geht und monatlich zwei Gemeinden gründet. Ich muss sagen, dass es mich sehr gefreut hat, dass so viel zusammengekommen ist – ich kann mich an genug Gottesdienste erinnern in denen ich war und in denen auch eine Kollekte rumging und am Ende hatte man mit dreihundert Leuten 58,20 zusammengelegt. So was fand ich immer ein bisschen peinlich.
Bisher haben wir es als Gemeinde immer so gemacht, dass wir keine Kollekten oder Opfer einsammeln, was ich auch eigentlich sehr gut finde weil es kulturell schon eine komische Sache ist, so etwas zu machen. Auf der anderen Seite glaube ich aber auch immer mehr, dass im Geben ein Segen liegt. Dabei ist es egal, was man gibt. Es ist immer etwas komisch, wenn das Prinzip auf einmal nur auf den finanziellen Bereich beschränkt gepredigt wird. Alles was wir geben kommt zu uns zurück. Im Reich Gottes ist das Prinzip von Saat und Ernte ein sehr wichtiges Prinzip und es vermehrt sich nichts, was nicht zuvor gesät wurde. So ist es eigentlich eine gute Sache, Leuten die Möglichkeit zu geben in etwas Gutes hineinzusäen.

In diesem Zusammenhang denke ich in letzter Zeit immer wieder mal an ein Wort Jesu:

Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
42 Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiß nicht um seinen Lohn kommen. (Matthäus 10,40-42)

Es ist offensichtlich, dass Jesus sich mit seinen Gesandten identifiziert. Wenn es schon Segen mit sich bringt einen Propheten zu unterstützen und Leuten Wasser zu geben, was muss es dann bewirken in Erweckung zu investieren? Ich vermute, dass Gott das ehrt.

Ein grosses Problem, das wir oft mit solchen Stellen haben ist, dass wir alles was mit Segen zu tun hat auf den Himmel verlegen. Wenn Jesus darüber redet, dass wir einen Lohn empfangen sollen für etwas, das wir hier auf dieser Erde, in diesem Leben machen, dann kommen wir oft auf den Gedanken, dass er vom Himmel redet. Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, woher dieses Denken kommt, aber es stellt sich nicht selten zwischen uns und einen Segen, den wir hier hätten haben können.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der Jesus vor 2000 Jahren predigen hörte dachte, dass er in dieser oder ähnlichen Stellen vom Himmel reden würde. Im Grunde ist der Gedanke echt abwegig, gerade für ein Publikum das aus der Denke des Alten Testaments kam und für das Segen immer eine materielle, rein diesseitige Komponente hatte. Wenn Jesus immer nur darüber gesprochen hätte, dass im Himmel alles gut wird, dann wären seine Predigten recht gehaltlos gewesen. Natürlich wird im Himmel alles gut! Natürlich gibt es da keine Probleme und alles ist super. Wer es nicht glaubt sollte das Ende der Offenbarung lesen.
Aber darüber muss man nicht reden, das ist ohnehin klar.
Ich glaube, dass wenn Jesus über Lohn und Segen gesprochen hat, er diese Welt meinte und sagen wollte, dass wir gewissen Prinzipien folgen können und sollten um in diesem Leben das meiste mit unserem Gott zu erleben.

[Fortsetzung folgt]

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5 Kommentare

  1. Das ist krass und wahr, was du schreibst! Doch was bedeutet „…kulturell eine komische Sache..“??
    Es ist sehr bedeutend, dass wir Gottes Sache auch mit unserer Kohle unterstützen – es ist ein Teil unserer Anbetung!! Ausserdem sind die „Besitzverhältnisse“ für uns ja so: IHM gehört alles und ich sollte nur das beanspruchen, was ich wirklich brauche (..nich wir sind die „Gebenden“!!) und wenn man liest, wie das nach Pfingsten so ablief, da sollten wir uns doch alle was schämen… das ist ein ganz krasser Prüfstein unseres Vertrauens!!

  2. ja, schon. aber das muss man ja nicht über kollekten machen. wir haben jedenfalls nie welche eingesammelt und sind immer noch sehr vorsichtig damit – gerade im gottesdienst. warum? weil tatsächlich die meisten nicht-christen denken, dass es der kirche nur ums geld geht. und da wir diese leute erreichen möchten, wollen wir nicht noch hürden aufbauen indem wir vorurteile bestätigen.

  3. ok – das macht Sinn !

  4. So abwegig kommt mir der Lohn im Himmel nicht vor. Im Gegenteil, das ist es ja, was Jesus dem reichen Jüngling verspricht, er werde einen Schatz im Himmel haben. An anderer Stelle wird der Schatz im Himmel erwähnt, den Diebe nicht angraben können.
    Was sich etwas mit dem folgenden beißt, dass, wer Haus, Frau (!), Eltern, Kinder verlasse, schon in dieser Zeit ein Vielfaches erhalten werde.
    Aber ein einfaches „der Segen ist ganz sicher hier und heute“ lese ich daraus nicht. Nur, dass „Gott vergelts“ keine hohle Phrase ist.

    Ich hänge anderthalb Monate mit Lesen zurück, mal schauen, ob ich überhaupt dazu komme, aktuelle Kommentare zu schreiben …

  5. hallo ha-jo,
    willkommen hier und mach dir keine sorge wegen des hinterherhinkens. man kann ja auch noch mal über ein paar alte sache reden. 🙂

    du hast natürlich recht – es gibt beides. mancher lohn wird erst im himmel sein, wobei ich mir beim besten willen nicht vorstellen kann, wie das aussehen wird… ich mag nur diese vertröstungen nicht. glaube sollte auch hier scchon zu ergebnissen im leben führen.

    segen dir!

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