Wie immer liegen Stärken und Schwächen nahe beieinander. Je nachdem aus welchem Blickwinkel betrachtet halte ich es für meine grösste Stärke „intellektuell“ zu sein. Es hilft mir durch Leben zu kommen, Dinge zu analysieren und zu verstehen und es ist generell gut seinen Kopf gebrauchen zu können. Auf der anderen Seite halte ich es für meine grösste Schwäche, „intellektuell“ zu sein. Es schliesst mich von manchem intuitivem in Gottes Reich aus, macht es mir schwer „einfach nur“ zu vertrauen und zu glauben. An den unangebrachtesten Stellen analysiere ich und behalte Glaubensdinge die für Anwendung im Herzen bestimmt sind viel zu lange im Kopf.

Ohne zu übertreiben ist das „Leben aus dem Glauben“, das woran ich am längsten im Gebet und Meditation arbeite.
Ich weiss, dass es „Wissen“ gibt, das direkt am Kopf vorbei geht. Es dringt ins Herz ein sobald man es aufnimmt und man kann es oft nicht erklären, man „weiss“ einfach etwas, ohne es im intellektuellen Sinne zu wissen. Gotteserfahrungen und Kenntnisse Gottes sind meistens an solches unintellektuelles oder überintellektuelles Wissen gebunden. Ich finde mich immer wieder (aber viel zu selten) an einem Punkt, den Bill Johnson folgendermassen beschreibt:

„I’ll never forget when God first began to open up the Scriptures to me. As I read, my heart leaptwithin me over the richness of what I was reading. Yet Icouldn´t have taught on that particular passage if my life depended on it. My spirit was doing the learning and my mind would have to wait.” (Dreaming with God, 57-58)… “God must violate our logic to invite us away from the deception of relying on our own reasoning” (59).

Je mehr ich den Heiligen Geist und das Wort kennenlerne, umso mehr ich die starke Unterströmung wahr, die unter den Worten der Bibel hergeht. Sie will den wegreissen, der bereit ist die Sicherheiten des Verstandes loszulassen. Der oft antizipierte Unterschied zwischen griechischem und hebräischen Denken, dem ich immer misstrauisch gegenüberstand, zieht mich immer mehr in seinen Bann. Es ist wahr, die Bibel ist ein besonderes Buch, dass sich aus einer westlichen Weltsicht mit einer rationalistischen Herangehensweise nicht „verstehen“ lässt.

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7 Kommentare

  1. danke für diese gedanken.

  2. As I read, my heart leapt within me over the richness of what I was reading.

    Der Satz haut grad voll rein bei mir.

    Der oft antizipierte Unterschied zwischen griechischem und hebräischen Denken, dem ich immer misstrauisch gegenüberstand, zieht mich immer mehr in seinen Bann.

    Oh ja, das ist auch ein spannendes Thema – da warten auch noch einige angefangene Bücher in meinem Regal…
    z.b. Das hebräische Denken im Vergleich mit dem griechischen (von Thorleif Boman)
    oder auch
    Gott sucht den Menschen. Eine Philosophie des Judentums (von Abraham Joshua Heschel)

    Was liest du zu dem Thema?

  3. Verbrauchertip : Den neuen Stern kaufen und den Artikel über das Bauchgefühl lesen. Hat mich fasziniert, was da steht, auch wenn es Sternüblich total unchristlich ist, aber irgendwie schreiben die da auf einer weltlichen Art über was, was du da oben blogst. Die nennen es halt anders und wie alle Wissenschaft erzählen die nix, was eh nicht schon in der Bibel steht.

  4. @ vs: ich lese nichts darüber. bin an anderen themen dran.

    @ andi: danke für den tipp. so ich dran denke kaufe ich mir mal einen.

  5. Hört sich an, als würde Dir das Basteln von Systemen doch manchmal auf den Senkel gehen 😉
    Interlektuell meint ja, belesen zu sein und lesen ist toll, macht ja den Kopf schön voll. Aber man sollte doch eher aus einem vollen Herzen als aus einem vollen Kopf leben, oder? Sonst würde es ja heißen, wenn du im Kopf glaubst und mit dem Mund bekennst.
    LG

  6. ich muss manchmal die nüchterne Entscheidung treffen, indem ich mir sage, dass das was in der Bibel steht wahr ist. Gott „denkt“ einfach anders als ich, eben übernatürlich und es ist superspannend, wenn diese Verstandesentscheidung im Herzen als Gewissheit aufgeht, weil sie der Geist lebendig macht. Das macht die Bibel immer wieder aufs Neue inpirierend.

  7. Wie oft entdecke ich bei mir selbst das mein Gebet allein aus Kopf und Verstand kommt.
    Man hat ja gelernt, richtig zu beten.
    Ich bin dem Heiligen Geist sehr dankbar, das Er die Herausforderung „Teupy“ nicht zu den Akten legt, sondern mich immer wieder erinnert:
    Das war jetzt richtig mein Lieber, aber der Datentransfer zum Himmel läuft über Dein Herz. Bete mit Deinem Herzen!

    Die Tage hat der Sohn (ca 9 Jahre alt) von unserem Gemeindeleiter mit mir am Telefon für eine Krebskranke Frau gebetet.
    „Vater ich weiß das Du das tun kannst, Du machst, das sie wieder gesund wird!“ …

    zurück zu dem, wo es begann und unser Herz noch reden durfte…

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