07. Februar 2007 22

Medienkompetenz

Beim Spammailchecken habe ich einen Artikel überflogen. Dort heisst es:

Für Gewalt und Mobbing an den deutschen Schulen sind nach Ansicht vieler Eltern die Medien verantwortlich.
45 Prozent geben Fernsehen, Internet und Videospielen die Schuld, wie aus einer repräsentativen Umfrage hervorgeht, die von der Frauenzeitschrift „Für Sie“ veröffentlicht wurde.

Nun will ich nicht eine politische Arena betreten für die ich nicht kompetent bin. Aber als bibellesender Jesuslieber weiss ich eins ganz genau: Schuld ist nicht die böse Umwelt, erst einmal egal woran. Dass der Konsum fieser Horrorfilme und das dauernde Ballern von „extra brutalen  Shootern“ (so eine Produktbeschreibung) weder der seelischen Gesundheit noch dem inneren Frieden zuträglich ist, darüber müssen wir uns nicht unterhalten.
Aber Angebot und Nachfrage sind immer noch zweierlei. Nur weil es böse Filme gibt, schaut sie noch keiner. Das Stichwort heisst hier „Medienkompetenz„: statt die Medien zu verbieten, die zu seelischen Ungleichgewichten führen, sollten wir erst selber lernen, und dann unsere Kinder lehren, mit Medien umzugehen und uns nicht jeden Scheiss reinzuziehen.
Uns muss klar sein, dass alles, was wir uns geben uns auch prägt. Sicher nicht bei einem oberflächlichen Erstkontakt, aber wer sich mit ganzer Seele auf etwas einlässt wird davon nicht unbeeinflusst bleiben. Ein Freund von mir spricht vom BiBo-Prinzip: Bullshit in – Bullshit out. Man kann das auch biblisch ausdrücken: Du erntest, was Du säst.

Für mich selbst ist Medienkompetenz extrem wichtig. Ich achte sehr darauf, wie viel „Welt“ ich in mein Leben lasse. Durch Jesus bekommen diese Dinge noch mal eine ganz andere Dynamik und es ist noch wichtiger sich mit den guten Dingen Gottes zu füllen statt mit allem möglichen Junk, den uns die Welt serviert.

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21 Kommentare

  1. cool wieder von dir zu „lesen“! tut echt gut!
    gruz tobuk

  2. Ein Sozialarbeiterkollege von mir nannte es mal „schickst du Scheiße, kriegst du Scheiße“. 🙂

  3. amen brother, das predige ich seit jahren!!!!

  4. Ich freue mich sehr das du wieder etwas schreibst.
    Ich finde deine post´s immer sehr tiefgehend und man kann total schön dabei nachdenken.
    Nicht kitschig/nietlich/goldig schön.
    Eben schön…
    danke Stoch toll dich wieder zu lesen.

    (…) Aber als Bibellesender Jesuslieber weiss ich eins ganz genau:Schuld ist nicht die böse Umwelt,erst einmal egal woran.

    Na kelasse!! Ein supaa Satz 🙂

  5. Hallo
    Storch du hast natürlich recht, meine Eltern haben das genauso oder extremer gesehen so das ich ohne Fernseher aufgewachsen bin und meine Eltern auch grundsätzlich keine Filme ab 16 geguckt haben. Na ja mein Moto war dann natürlich ich gucke Filme nur wenn sie FsK ab 16 Jahren freigegeben sind. OK man muss bei Medien natürlich aufpassen was man sich reinzieht und ich lebe in dieser hinsicht auch schon „hinter dem Mond“ Bis dannN orbi

  6. Ich gebe Dir in sofern recht, als das Eltern zumindest einen Teil ihrer Schuld in dieser Sache den „Medien“ zuschieben, aber die behaviouristische Vorstellung des Gehirns als Blackbox ist mittlerweile doch als unterkomplex überholt.

    Was ich bei vielen Christen unverständlich finde, ist ein umfassendes Desinteresse an allem, das nicht dezidiert christlich ist. An Musik wird maximal noch U2 gehört, Theater kommt fast nie in Frage und Wissenschaft ist vielen grundsätzlich suspekt. Vielleicht würde eine Medienkompetenz aus der anderen Richtung auch nicht schaden…

  7. Jaja die Medien, gerade bei Videospielen sind Christen häufig leider mal wieder hinten dran und nicht vorne dabei. Ich hoffe das ändert sich.

    Es ist besser seinen Kindern den Umgang mit neuen Medien beizubringen anstatt es ihnen zu verbieten.

    Empfehlung: http://www.jesus-games.blogspot.com

  8. Für Gewalt und Mobbing an den deutschen Schulen sind nach Ansicht vieler Eltern die Medien verantwortlich.
    45 Prozent geben Fernsehen, Internet und Videospielen die Schuld, wie aus einer repräsentativen Umfrage hervorgeht, die von der Frauenzeitschrift “Für Sie” veröffentlicht wurde.

    “ Für Gewalt und Mobbing sind nach Ansicht vieler Pädagogen die Eltern verantwortlich… “ könnte ich dieses Zitat ein wenig Selbstgerecht kontern. Und mich darauf besinnen, dass immer aber auch wirklich immer irgendeiner Schuld ist, nur ich ich nicht…

  9. @andichrist:
    apropos medienkompetenz und weil bei Deinem blog keine kommentare mehr möglich sind:

    in den links ist zumindest ein ‚index.php‘, wenn nicht gar auch ein ‚archives‘ zu viel.
    da das gleiche ist auch beim [2005er …] ’support‘-blog der fall ist, denke ich, dass mybloger.de mist gebaut hat.

    vielleicht ein guter anlass zu jesusfreak.de zu wechseln? 😉

    @storch:
    sorry, aber ich kann ihm ja keine kommentare auf seinem blog hinterlassen …

  10. Hi,

    ich bin Lydias Mitbewohnerin und studiere Lehramt.
    Medienpädagogik, „Medienkindheiten“ usw. sind ein großer Themenbereich im Studium – nicht ohne Grund.

    Gerade gestern habe ich eine Aufsatz korrigiert, indem ein 12-jähriger Schüler im Detaill erklärt, wie er in einer Cyber-Welt seine Mutter umbringt…
    und nicht nur das. In der Schule bekommt man echt den ganzen dreckigen Input und die Auswirkungen der ganzen Sünde zu spürgen.

    Ich fand deinen Blogeintrag echt interessant, weil Medienkompetenz unter christlichen Gesichtspunkten betrachtet echt Anstoß zum Nachdenken gibt!

    Jule

  11. …schreib gerade über genau das Thema meine Diplomarbeit. Wenn Du weiterführende Literatur haben willst, kannst Du Dich ja bei mir melden.
    Das ganze ist irre wichtig, gerade heute. Aber schwer zu vermitteln, auch mit konstruktivistischen Methoden. Denn die neuen Medien spielen ja auch oft mit den Trieben von Menschen. Und Triebe waren schon immer schwer mit Erziehung in den Griff zu bekommen.

  12. „Ich achte sehr darauf, wie viel “Welt” ich in mein Leben lasse. Durch Jesus bekommen diese Dinge noch mal eine ganz andere Dynamik und es ist noch wichtiger sich mit den guten Dingen Gottes zu füllen statt mit allem möglichen Junk, den uns die Welt serviert. “

    Ich zweifle derzeit mehr und mehr daran das sich „Christsein“ und „Welt“ so sehr trennen lässt, wenigstens in der Praxis.
    Wir sind zwar nicht von der Welt, aber sowas von in der Welt!
    Klar gibts sache da kann man ganz klar sagen, das ist die böse Welt, und das ist Jesusmäßig! aber es gibt eben noch Grauzonen.
    Zu allem übel (zum Thema Jesusmäßiges „kategorisieren“) gibt es noch Dinge die „neutral“ sind, d.h. potentiale haben, zur welt zu gehören, oder zu Jesus. Z.B. vielleicht unser körper.
    Das sind gedanken die ich mir derzeit mach.
    In diesem Komplex bin ich mir nicht sicher ob Gewaltspiele, unabhängig von einzelnen statistiken,
    – vielleicht neutrale sind, die manchmal richtig gut sein können (ärger abreagieren) manchmal richtig schlecht sein können,
    – vielleicht grauzonen sind (dinge die nicht richtig gut aber auch nicht richtig schlecht sind)
    – oder wirklich schlecht sind. Und das auch noch allgemeingültig.

    Damit wollte ich dich, Storch, jetzt gar nicht so kritisieren, nur nochmal erinnern, das diese Trennung gar nicht so einfach geht. Am Schluss des Beitrags kam das nur so rüber.

  13. markus, ich weiss genau was du meinst, aber wir gehen da unterschiedlich dran. dein ansatz scheint viel intellektueller zu sein als mein pneumatischer. mich interessiert es überhaupt nicht irgendwas zu kategorisieren, ich schaue, was mein geist „mag“ und was nicht. „welt“ ist, was christus in mir kleinhält – und davon halte ich mich fern.

  14. „markus, ich weiss genau was du meinst“

    *g*, gut, hatte Sorge das es zu wirr wäre 😉

    Ja, die Sachen „im Geist“ zu prüfen, sind auch der grund warum ich mich nicht z.b. für „Sex vor der Ehe“ aussprechen kann. (um mal dieses Fass aufzumachen)
    An Vernunft-Argumenten fehlts mir da immer noch.
    Was ich mittlerweile aber (Gott sei dank) weniger schlimm finde.

    ok, zurück zum Thema.

  15. lustich, da geht es mir genau anders rum. ich halte svde für unvernünftig, bin aber überrascht, wie wenig es sich manchmal geistlich auswirkt. (natürlich gibt es auch andere fälle, in denen es sich geistlich katastrophal auswirkt, das hängt oft von den umständen ab).

  16. kann man „geistliches auswirken“ von „anderem auswirken“ trennen, wenn ja, wie?
    ich glaube wir können und sollen das nicht wirklich trennen. oder was wären in dem oben genannten fall geistliche, was andere auswirkungen?

  17. och menno,fast ´nen monat nix gepostet hier.
    es gab mal ´ne zt.da gab´es jeden morgen was vom storch zu lesen.
    naja,macht ja nix.
    wollte nur mal sagen dat ich mich über einen neuen post freu´n würde.
    du schreibst nämlich immer so schlaue-intelligente dinge zum viiiiiel nachdenken.
    das finde ich schööön.. 🙂

  18. ich muss da grad auch mal was sagen… storch, bitte veröffentlich hier was!!!! es fehlt einem doch die morgentliche blogger andacht. sogar meine mitbewohner vermissen deine beiträge…

  19. Hallo Storch, ich kann mich den anderen nur anschließen, schreib doch bitte wieder was.
    Was toll ist, ist das Deine liebe Frau jetzt auch einen Blog hat, ich hoffe, das sie auch wieder mal was schreibt, das wäre echt schön.
    Grüße aus Nürnberg

  20. Was mich zum Thema „Umgang mit dem Einfluss der Welt“ echt bestürzt hat, ist Jesu Aussage: „Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht.“ (Markus 7,15)

    Das heißt ja, dass es immer darauf ankommt, wie ich Umwelteinflüsse innerlich verarbeite. Also könnte ich z.B. jede Menge Ballerspiele machen, solange das nicht dazu führt, dass ich echte Leute abballern will.

    Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass jeder selbst für seine Medienkompetenz bzw. die seiner Kinder verantwortlich ist. Aber wann in der Geschichte der Menschheit hat es denn mal geklappt, dass wir uns in einem kritischen Bereich von alleine verantwortungsbewusst verhalten hätten? Seit Jahrzehnten ist bekannt, wie hochgradig ungesund das Rauchen ist, und trotzdem müssen jetzt Gesetze erlassen werden, die das Rauchen in der Öffentlichkeit so einschränken, dass Passivraucher besser geschützt werden. In dem Bereich kann man auch nicht auf die „Gesundheitskompetenz“ oder den Gemeinsinn der Leute setzen. Wenn die Mitglieder einer Gesellschaft sich nicht von selbst verantwortungsbewusst verhalten, dann muss eben der Staat durch Gesetze eingreifen.

  21. „Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.“

    Groucho Marx

    Hab ich grad gefunden, auf http://www.zitate-online.de/autor/marx-groucho/
    es gibt wirklichnette blogs…………..

Ein Trackback

  1. Strammer Max sagt:

    Mobbing …

    Gestern kam meine Tochter weinend aus dem Kindergarten nach Hause. Die anderen Kinder hatten sie wegen Ihrer neuen Brille gehänselt. Nun mag man sagen, dass das im Kindergarten mehr oder weniger normal sei, allerdings bin ich der Meinung, dass hier da…

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