22. Dezember 2006 4

Gottes Willen erkennen

Würde man mal auszählen über welche Bibelstellen ich am meisten blogge, würde vermutlich Römer 12,2 auf einem Spitzenplatz landen: Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. (nach der Einheitsübersetzung).
Die Stelle nimmt einen grossen Platz in meiner Theologie ein und dennoch war da etwas am zweiten Teil des Verses, das ich nie kapiert habe. Wieso muss ich mein Denken erneuern um den Willen Gottes zu erkennen? Kenne ich denn Gottes Willen nicht?
Nein, ich kenne ihn nicht. Oder besser: ich kenne ihn nicht komplett. Nachdem ich mein Denken in einem Thema systematisch zwei Jahre am Wort erneuert habe stelle ich fest, dass ich Gottes Willen zumindest in dem Bereich wirklich erkannt habe. Ich weiss, was Gott will. Früher wusste ich es nicht. Es war schwammig: „Gott will Gutes.“ Die einzige Sache die ich wirklich wusste, war, dass Gott nicht will, das ein Mensch verloren geht; mehr wusste ich nicht.

Ich stelle zunehmend fest, dass es eine absolute Wahrheit ist, dass ein unveränderter, fleischlicher Verstand die Dinge Gottes nicht zu erkennen vermag. Unser „gesunder Menschenverstand“ erkennt nicht was in Gottes Augen gut ist, dafür braucht es etwas anderes. Wir brauchen „Christi Sinn“ (1.Korinther 2,16), sein Denken, seine Einstellung, seine Art zu denken, um das Gute Gottes zu erkennen. Jeder Christ ist aufgefordert sein Denken am Wort zu erneuern um fähig zu werden den Willen Gottes zu erkennen.

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4 Kommentare

  1. Ich denke auch, dass das Denken eine weit größere Rolle spielt als viele Denken.
    Hab mal gehört, dass der Ruf von Johannes dem Täufer „Tut Buße“ eigtl. „Erneuert euer Denken“ heißt.
    Und eigentlich steht doch genau drin, was zu tun ist.
    Weiß nicht, ob das stimmt, aber jemand hat mal gesagt: „Wer nicht berufen ist zu bleiben, ist berufen zu gehen!“ (Missionsauftrag).
    Ich denke Berufung hat viel mit Träumen (Gottes) zu tun und mit dem „Herr hier bin ich, sende mich!“

  2. stimmt schon. „busse“ oder „umkehr“ ist grch. „metanoia“ – umdenken.

  3. Das mit dem Denken ist immer so eine Sache. Ich bin der Meinung, man muss Glaube und Denken unterscheiden, aber man darf sie nicht trennen. Ansonsten würde ich dir in deinen Ausführungen schon sehr zustimmen.

    Viele verwechseln aber oft „Gottes Wille“ mit „mein Geschmack“ und „mein Denken“. Deswegen ist Unterscheidung schon sehr wichtig, damit man eine Irrelehre nicht plötzlich als Gottes Willen deklariert.

  4. schon wieder busse! 🙂 mit rückwärtsgang? *bisschen aufzieh*
    schöne feiertage, storch!

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