23. Januar 2006 24

schwerter zu pflugscharen

hier ist ein teil eines statements, das wir als JFI-Ä-Kreis zum thema „umgang mit Theologie“ rausgegeben haben. jesus freaks war nie eine bewegung der theologen und es war nie die gemeinsame doktrin, die uns geeint hat, sondern die liebe zu jesus und den menschen. dennoch gibt es zeiten, in denen die pluralität zu spannungen führt, was auch nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass wir das komplette evangelische (frei und landeskirchliche) spektrum abdecken. da wir derzeit mehr (teilweise hitzige) theologische diskussionen als je zuvor, haben wir am samstag ein handout mit unserer meinung zu theologischen strömungen im allgemeinen herausgegeben.
das handout ist zudem die antwort auf die bitte eine spezielle bewegung (wort und geist) zu beurteilen. wir haben nach gebet und gespräch entschieden, dass wir keine bücher gegen andere bewegungen schreiben und auch nicht jesus freaks pauschal in eine bestimmte richtung stellen. das miteinander vieler denk- und glaubensweisen ist immer unsere stärke gewesen und so soll es bleiben. wie ich samstag nach einer kurzen programmatischen predigt gehört habe, ist das postmodern. keine ahnung.

(…)
1. Korinther 3 (nach der Einheitsübersetzung):
1Vor euch, Brüder, konnte ich aber nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt, unmündige Kinder in Christus.
2 Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht;
3 denn ihr seid immer noch irdisch eingestellt. Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich, wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen?
4 Denn wenn einer sagt: Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, seid ihr da nicht Menschen?
5 Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Ihr seid durch sie zum Glauben gekommen. Sie sind also Diener, jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat:
6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen.
7 So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen läßt.
(…)
9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau.
(…)
21 Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch;
22 Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch;
23 ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott.

Eine Frage der Einstellung
Paulus kann zu den Korinthern nicht wie zu weisen und reifen Christen reden. Der Grund dafür ist, dass sie „irdisch“ eingestellt sind. Diese Einstellung äußert sich darin, dass sie Spaltungen in ihrer Mitte zulassen. Dass die Korinther Christen sind, ist absolut offensichtlich, aber zumindest in diesem Punkt leben sie nicht wie welche, die ihr Leben Christus unterordnet haben, sondern sie schauen auf Menschen.
Das ist auch eigentlich das ganze Problem.

Es geht bei den Spaltungen in der Gemeinde offensichtlich um Theologie, denn die beiden Streitparteien berufen sich auf zwei prominente Prediger: Paulus und Apollos. Mit diesen Leuten gibt es kein Problem, beide sind Diener Gottes, keiner von ihnen ist ein Irrlehrer oder Verführer. Beide tun einen guten Job an und in der Gemeinde und werden am Ende ihren Lohn empfangen.

Das Problem ist, dass die Angehörigen der Streitparteien eigentlich die Basis der Gemeinde vergessen haben: Es geht nicht um Menschen, sondern um Christus. Paulus macht das am Ende des Abschnitts sehr deutlich: Ihr gehört Christus.

Das Problem ist eines, das Gott im NT immer wieder mal anprangert: dass Menschen bereit sind, den Blick von Jesus weg auf besonders gesalbte, gesegnete Menschen zu lenken und beginnen, „sich eines Menschen zu rühmen“. Das ist eine falsche Einstellung. Wir sollten alles aus Gottes Hand nehmen, was er uns gibt, denn letztlich kommt es auf Christus an, nicht auf Menschen.
Das ist ein bemerkenswerter Punkt. Bei Spaltungen aufgrund von unterschiedlichen theologischen Sichtweisen liegt das Problem in der Haltung der Leute, die sich spalten. Nicht in den Lehren der Prediger und Lehrer. Natürlich gibt es auch Situationen, bei denen Irrlehre im Spiel ist, und da liegen die Dinge anders. Aber so, wie es in Korinth und auch in einigen Streitigkeiten bei den Jesus Freaks ist, liegt das Problem in der Aufnahme der Lehre, nicht in der Lehre selbst.

Irgendwann habe ich mal gehört, dass die Jesus Freaks „Rosinenpicker“ wären, die sich von allem immer nur das Beste heraussuchen würden. Das war zwar negativ gemeint, ist es aber nicht. Im Grunde ist es eine Haltung, die Paulus uns als Christen nahelegt: alles gehört uns. Ohne Ausnahme, und wir sollten nicht so dumm sein, das eine gegen das andere auszuspielen, sondern alles dankbar annehmen, was uns Gott zu unserem Wachstum schenkt. Egal, ob es Helmut Bauer oder Hartwig Henkel ist oder Röhrnbach oder Vineyard.

Spaltung kommt nicht dadurch, dass man durch einen Prediger besonders gesegnet ist, sondern dadurch, dass man diesen Segen absolut setzt und gegen andere ausspielt. Es ist nichts Falsches dabei, mehr von Apollos als Prediger zu halten als von Paulus, irdisch wird es da, wo ein Fanclub gegründet wird.

Einheit kann nicht daher kommen, dass wir alle exakt dasselbe glauben, auf dieselbe Weise beten, bei denselben Liedern weinen und denselben Predigten lachen.
Einheit kommt aus einer geistlichen Haltung den Dingen gegenüber. Gemeinde kann nur eins sein im Hinwachsen aller Leute zu Jesus. Das bedeutet, dass es auf die Richtung unseres Lebens und unserer Gemeinde ankommt. Wer uns aktuell hilft, weiterzukommen und zu wachsen, ist zweitrangig. Paulus? Apollos? Helmut? Reinhard? Latte, Hauptsache, es geht nach vorne.
Hier liegt die Basis für eine gute biblische Pluralität. Natürlich betont Gott immer wieder mal in der einen oder anderen Gemeinde oder auch der gesamten Bewegung einseitig einzelne Wahrheitsaspekte besonders. Das darf aber nicht zu einem Ausspielen dieser Aspekte gegenüber anderen führen. Gott geht mit uns individuelle Wege. Die Hauptsache ist, dass wir zusammen auf dem Weg bleiben und unserem Ziel immer wieder ein Stück näher kommen.

Schwerter zu Pflugscharen
Beim WilloFreak 2005 gab es ein prophetisches Wort, das unsere Ausrichtung sehr schön beschreibt:

„Ich habe mich gefragt, warum ihr keine feste Lehrmeinung rausgebt und was das wohl bedeutet. Und dann hat Gott angefangen, darüber mit mir zu reden…

Zuerst hat Gott mir eine Pfeilspitze gezeigt und gesagt, dass diese Spitze das Ergebnis fester Lehrmeinungen wäre. Dann sah ich einen Spatenspitze, die war ebenfalls sehr scharf, aber halt richtig breit, und das war das Bild für die Bewegung (JFI), so mit dem breiten Spektrum an vorstehenden Lehrmeinungen. Gott hat ganz doll betont, dass es in eurer (Ä-Kreis) Entscheidung liegt, die Bewegung auch zu formen und ihr das Bild zu geben, für das ihr euch entscheidet!
Ich habe dann versucht, von Gott noch mehr über diese Bilder zu erfahren, weil es mich verwunderte, dass es so unterschiedliche Geräte waren. Also eine Kriegswaffe und ein Gerät für den Ackerbau, habe aber nur noch die Geräte im „Einsatz“ gesehen, also wie der Speer hoch durch die Luft flog, und wie der Spaten in die Erde reingestampft wurde, und voll mit Erde und Schlamm wieder raus kam.“

Bei der Interpretation dieses Eindrucks hatten wir keine Mühe. Sehr klar kommt heraus, dass Gott uns Jesus Freaks vor die Wahl stellt, ob wir uns in eine denominationelle punktgenaue Nische begeben oder Paulus folgend der gesamten Bandbreite geistlicher Erkenntnis gerecht werden wollen. Interessant ist die Unterschiedlichkeit der Geräte, eine Kriegswaffe und ein Werkzeug. Ein Spaten bewegt weitaus mehr Material als ein Speer. Theologie kann zur Waffe werden, aber sie kann auch eine Gesellschaft flächendeckend umwälzen.
Die Jesus Freaks haben den Ruf, Fischer zu sein und keine Theologen. Mit breiten Netzen werden wir Menschen auf unterschiedlichsten Erfahrungs- und Erkenntnisstufen antreffen. Allein die Vielfalt an Zugängen zu Gott, die wir selbst repräsentieren, lässt erahnen, wie viel (oder besser wie wenig) Stückwerk an Erkenntnis jeder Einzelne von uns beanspruchen kann.
Die Theologie, auf die es uns ankommt und auf deren Basis JFI steht, ist unser Glaubensbekenntnis. Daneben lassen wir eine grosse Breite an Schriftverständnis zu. Wir glauben, dass Gott unsere Bewegung prägen will, aber nicht durch Ausgrenzung theologischer Ansichten, sondern dadurch, dass immer wieder Aspekte seines Wortes gepredigt werden, die uns wichtig sind. So ist es sicher möglich, bei den Jesus Freaks anzufangen und nicht an Geistesgaben zu glauben, aber es wird nicht lange dauern, bis Gott seinen Geist offenbart. Oder man kann denken, dass Frauen nicht predigen dürfen, aber diese Ansicht wird schnell verschwinden, wenn man in Gottes Strom ist.

Die Prophetie enthält aber nicht nur eine Erklärung, sondern auch eine Aufforderung: bitte benutze Deine Erkenntnis nicht als Waffe gegen andere. Es reicht, zu predigen und zu beten.

In diesem Sinne: Schwerter zu Pflugscharen (micha 4,3), damit wir gemeinsam Gottes Acker bebauen können!

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19 Kommentare

  1. Hey Storch,
    ich freue mich, das nochmal hier zu lesen…

  2. hey storch,
    ist “umgang mit Theologie” ein handout und kann man das irgendwo bekommen?
    olli

  3. @ olli:
    nein, derzeit nicht. die originalfassung geht aber in dieser woche an die gemeindeleiter raus.
    irgendwann kommt dann noch was über news and dates.

  4. das habe ich gleich zweimal gelesen und mich beim zweiten mal noch mehr gefreut. da möchte sogar ich sagen: „dassis geil“, obwohl mein zustimmungswortschatz sonst etwas anders lautet.

    ihr habt das total gut auf den punkt gebracht, wie man sich den segen aus jeder ecke holen kann, wo segen ist, auch wenn man noch nicht in allen fällen die sachen theologisch vollständig harmonisieren kann. und eurer erwartung (+ erfahrung), dass überzeugungen sich nicht durch streitgespräche, sondern im gemeinsamen leben verändern, kann man auch nur zustimmen.

    als jemand, der von röhrnbach bis toronto rosinen gepickt hat (und jetzt gerade neue weinberge kennenlernt), wünsche ich euch flächendeckende auswirkungen dieses spirits.

  5. Ich liebe es, wenn du Sachen so auf den Punkt bringst.
    Gibt wenige, die das so können.
    Und es trifft oft den Kern, und hier speziell auch den ursprünglichen Spirit hinter Jesus Freaks. Ich hatte eine Zeitlang die Befürchtung, es würde ein Traum bleiben und in der Praxis nicht lange haltbar sein. Das sich Jesus Freaks nicht über ein Papier definieren, oder um eine Lehrmeinung sammeln, das Pluralität in dem Sinne möglich ist, weil es eben auch Vielfalt bedeutet. Und trotzdem merkt man bei jeder Jesus Freaks Gruppe bei der ich bis jetzt war, egal wie unterschiedlich ihre Theologie auch sein mag: Hier bin ich zu Hause! Hier ist etwas spezielles von der Vielfalt vom Reich Gottes, was mir entspricht.

  6. hachja… sehr geil! dankeschön storch 🙂

  7. ..jaja.. man braucht kein schwert um leute umzudolchen.. ein Klappspaten reicht..

    ich muss mich manchma zemlich zusammenreißen..
    es liegt daran, dass ich gerne diskutiere..
    ..manchmal einfach um des Diskutierens willen..
    Und ich hab nen „Hang zur Provokation“
    und da besteht die gefahr, dass es „Kollateralschäden“ gibt..

    (dass z.B. 2 ganz bestimmte Leute bei uns nicht mehr gesehen waren, seit ich einmal predigte, dabei etwas provokantes sagte, sie dann in die Predigt hineinriefen und hinterher entrüstet den GoDi-Raum verliesen.. ja, das gibt mir immer noch zu denken.. Es war ein Mißverständnis.. und die beiden waren nicht gerade die „einfache Sorte“.. na ja, was solls.. Christen warn sie eigentlich.. sie fallen wegen meiner Predigt also nicht vom Heil ab..

    ..
    passiert.)

  8. (anderes Unterthema, deshalb neuer Kommentar..)

    ..denomination hin oder her.. Dogmatismus hin oder her..
    ein wenig theologisches Grundgerüst schadet nicht..
    „wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein“ (Theo-Lehman-Spruch, soweit ich weiß) .. eigentlich hasse ich Situationsethiker diesen Spruch.. aber ein bißchen Wahrheit hat er .. na ja.. ich bin halt auch offen für solche Sprüche 😉

    Die Frage ist sicherlich.. was sind unsere unverrückbaren Werte.. die „articula fundamentalis“?
    (Extrembeispiel 1: (Synkretismus) Als JFs werden wir wohl kaum die Bibel durch den Koran oder durch buddhistische Schriften etc.. ersetzt haben wollen..
    Extrembeispiel 2: (HG) Kein JF würde wohl die „Berliner Erklärung“ unterschreiben wollen/können (wobei ich mir hierbei nicht ganz sicher bin.. ich halte es für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.. und ich mag nicht die Geschwister verteufeln, die das Ding 1909 oder wann auch immer verfasst hatten)
    Die meisten JF würden sicherlich allerdings die „Chikagoer Erklärungen“ (z.B. zur Irrtumslosigkeit der Schrift) unterschreiben können..
    vielleicht wäre das mal eine At Fundament.. bzw. Diskussionsgrundlage..

  9. Bei der Chicagoer erklärung gehts ja schon los, zumindest für mich…

  10. hi micha,
    genau, und deshalb haben wir ein glaubensbekenntnis, werte und ein paar punkte, wie wir sind (sieben, um genau zu sein). die sind der kürzung zum opfer gefallen, steht aber alles in der version, die den gemeindeleitern zugeht (zugegangen ist?) und im „uns über wir“.
    das ist die basis, da steht die einstellung zur bibel usw. drin.

    chicagoer erklärung müsste man mal lesen, ich habe von ihr gehört, aber nie einen wortlaut gesehen.
    im prinzip glaube ich auch — aber das ist wirklich ein anderes thema!

  11. Soweit ich weiss, geht doch die Chicagoer Erklärung von der Verbalinspiration aus. Das würde ich selbst als Jesus Freak niemals unterzeichnen!

    Aber das „Uns über wir“ ist sehr gut und auch sehr wichtig. Denn jede Bewegung braucht irgendwelche Grundwerte, selbst wenn aus allen Ecken das segensreichste zusammen geholt wird.

  12. sehr coole gedanken! von allen. :o)
    interessanter weise läßt sich das auch gerade im großen kontext feststellen: da wo menschen die bibel als „lebensbuch“ sehen und nicht (vordergründig) als dogmatik, ist auf einmal echte einheit möglich. konkret meine ich, dass z.b. bei den communitären gemeinschaften (egal ob kathol. od. evangel.) eine echte nähe zu finden ist und coole ökumenische fortschritte rauskommen. ökumenisch meine ich hier grundsätzlich positiv. ein (ausgelutschtes) beispiel wäre wohl hier taize.
    die dogmatiker der beiden kirchen dagegen verhalten sich mehr und mehr wie rosinenkacker (um mal beim thema zu bleiben). oft sind diese unterschiede aber nur auf missstände begründet.
    @ sam k.: nicht dass ich die chicagoer erklärung hiermit verteidigen möchte, aber deine pauschale ablehnung der verbalinspiration (selbst als jf NIE) scheint mir auf so nem missverständniss zu beruhen. verbalinspiration heisst nicht: gott hat wort für wort den autoren diktiert! das kann man zurecht ablehnen. man kann auch die verbalinsp. ablehnen. aber man kann sie – auch als jesus freak, auch als theologe – mit guten gewissen glauben. aber da wird micha sicher gleich noch was genaueres schreiben. :o)

  13. Ich schon wieder mit meinem:“Ist es wirklich so?“ Werden unterschiedliche Auffassungen und Erfahrungen wirklich respektiert? Kann man bei den Freaks wirklich von einer ökumenischen Bewegung reden? Ich denke an die recht unfruchtbare Debatte über die Kindstaufe, die ich mit Dir und mit Tobias geführt habe.
    Ich denke daran, dass man in Freakkreisen mittlerweile als „im Abfall begriffen“ tituliert wird, wenn man das Wort Pseudographien in Verbindung mit dem Hebräerbrief benutzt ;-). Ich lese Bücher von Boff, Küng, Biser, Rahner, Sölle, Theißen, Luther, Teresa v. Avila, Johannes vom Kreuz, Augustinus, Bernhard von Clairvaux und bin, wenigstens in Köln, damit wohl allein auf weiter Flur. Schade, man kann von denen echt was lernen. Und es fehlt bei den Freaks an allen Ecken und Enden an Lehre. Ich befürchte, dass die Freaks in ein paar Jahren eine stinknormale Freikirche sein werden, die einmal im Jahr ein Festival organisiert.
    Bitte Storch, tu mir den gefallen und widerspreche mir. 😉
    Sabine

  14. Das, was du gesagt hast, ist der Grund, wieso ich Jesus Freak bin. Ich krieg mittlerweile die Krise, wenn versucht wird, auf K(r)ampf Leuten eine Theologie aufgedrückt wird. Der Post ist sehr toll! 😀
    *begeistert*
    sofx

  15. yo… kann das gesagte unterstützen… klar wirds sachen geben wo sich die meisten einig sind und sachen die vielleicht bei 10 freak gruppen auch 10 verschiedene meinungen mit sich bringen.. und sicher gibts sachen die so klar in der bibel stehen dass man da eigentlich nicht so viel dran ruminterpretieren kann… aber tendenziell definiere ich freaks auch nicht über ne spezielle theologie sondern eher über ne lebenseinstellung und ein stück weit auch über äusserlichkeiten wie godis, musik, sprache, locations, auch wenn die sehr unterschiedlich sein können… und sicher noch spezielle zielgruppen …

  16. erstmal ein paar Links bzw. Materialien..
    Chicago-Erklärungen:
    (PDF)
    Irrtumslosigkeit der Schrift
    Hermeneutik
    Anwendung der Bibel

    gefunden auf http://www.bucer.de ,
    nämlich hier.

  17. witzig.. Chicago-Erklärung verwirft sich selbst..
    „Artikel II
    Wir bekennen, daß die Bibel die oberste geschriebene Norm ist,
    durch die Gott das Gewissen bindet, und daß die Autorität der Kirche
    derjenigen der Bibel untergeordnet ist.
    Wir verwerfen die Auffassung, daß kirchliche Bekenntnisse,
    Konzilien oder Erklärungen eine der Bibel ebenbürtige oder gar
    höhere Autorität hätten.“

    so.
    Nochn Link von selber Seite.
    Chicago-Erklärung Gesamtwerk (deutsch)(PDF)

  18. @ ine:
    da sprichst du von zwei verschiedenen dingen. der bandbreite der bewegung steht das profil der ortsgemeinde gegenüber. die ortsgemeinde geniesst bei JFI sehr viel theologische freiheit, die von JFI geschützt wird. aber sie braucht ein profil, dass sie sich selbst gibt. in bezug auf unsere taufdiskussion bedeutet das, dass wir in RS keinesfalls die KT anerkennen werden und ich diesen standpunkt gegen jeden verteidigen würde. in bezug auf JFI will ich aber die freiheit, dass jede gemeinde selbst entscheidet. wir haben einige gemeinden, die KT anerkennen und ich setze mich für dieses recht ein.

    JFI ist auch sicher keine „ökumenische“ bewegung. ökumene ist etwas künstliches, JFI ist gewachsen. alles gewachsenene hat eine eigenen identität, die ungeschriebene grenzen definiert. das merkt man auch bei uns. die ökumene kann ja nur den kleinsten gemeinsamen nenner suchen, das tun wir nicht. wir stehen eher vor der aufgabe, eine bandbreite in unsere idetität zu integrieren.

    ein teil dieser identität ist es, dass wir eine protestantische bewegung sind – im weitesten sinne. sicherlich gibt es viele, die katholische theologie lesen und in manchen richtungen auch katholische spiritualität entdecken, aber das gros hält sich eher zur evangelischen allianz als zur interkirchlichen ökumene. ehrlich gesagt, empfinde ich da sehr ähnlich und das zeigt sich auch im bibelverständnis – besonders in der haltung zu apokryphen usw.

    ich will über das thema „profil der ortsgemeinde vs breite der bewegung“ heute noch posten und schreibe von daher nicht alles in diese antwort.

  19. zu den Chicagoer Erklärungen..

    vor allem bekannt ist jene zur Irtumslosigkeit der Schrift.
    Die anderen beiden sind auch ganbz interessant.

    Stellenwert:
    mindestens ne interessante Diskussionsgrundlage.

5 Pingbacks

  1. […] Aber was soll ich machen? Er schreibt halt immer wieder wichtige Sachen. So gestern und heute. Das Thema “Einheit trotz unterschiedlicher Lehrauffassungen” ist nicht mehr ganz neu (2000 Jahre oder so). Und trotzdem ist das Thema immer wieder neu. Bewährte Denkmuster sind noch nicht republikweit mit den neuen Trends des Heiligen Geistes versöhnt. Neuentdeckungen von freimachenden Wahrheiten setzen den Missionseifer der ersten Liebe in Gang. Da müssen wir unsere Einheit davor schützen, durch gegenseitiges Bedrängen den Eindruck des Nicht-Vorhanden-Seins zu erwecken. Doch die totale Beliebigkeit ist auch nicht das Schwarze in der Zielscheibe. Was tun? […]

  2. […] eigentlich hatte ich nur vor, die stellungnahme zu posten, aber natürlich stellt sich das thema komplexer dar, als man in einem post schreiben könnte. die möglichkeit der pluralität muss geschützt werden. zum einen durch ein paradoxes nicht tolerieren der intoleranz, zum anderen aber auch (und das ist wichtiger!) dadurch, dass pluralität auf einer wertebasis steht. darum ging es im zweiten post. die wertebasis der jesus freaks ist natürlich grösser als ein glaubensbekenntnis, aber ich will nicht alles posten, was uns ausmacht. wenn es euch interessiert, lest es bitte auf unserer website nach. ich muss gestehen, dass ich etwas geschmunzelt habe, als ich das glaubensbekenntnis mal wieder gelesen habe. es ist definitiv das bekenntnis einer fischerbewegung, nicht einer theologischen vereinigung. da ist auf bundesebene nur das allernötigste geregelt und der rest bleibt frei. – wenn er frei bleibt, genau darum geht es in diesem post. […]

  3. […] Das ist eine interessante Beobachtung. Es ist die Beobachtung, die Bibelkritiker auch an der Bibel machen: “sie widerspricht sich”, sagen sie und: “deshalb kann sie nicht wahr sein.” Falsch! Sie muss sich, vordergründig widersprechen um für die Menschen für die sie geschrieben ist wahr zu sein. Warum? Weil die Menschen, die Gottes Wort hören unterschiedlich sind und in ihren unterschiedlichen Umständen verschiedene Wahrheitsaspekte brauchen. Ein Christ dem sie in China die Schienbeine mit dem Vorschlaghammer brechen wird anderen Zuspruch von Gott nötig haben als ein Glaubensbewegter, der zweifelt weil er keinen Bentley fährt. Es gibt eine Zeit für Frieden und eine für Auseinandersetzung. So erklärt es sich, dass es in derselben Bibel mal heisst “Schwerter zu Pflugscharen!” (Micha 4,3) und “Pflugscharen zu Schwertern!” (Joel 4,3). Es sind keine Widersprüche sondern Ansprachen desselben Gottes an Menschen in unterschiedlichen Situationen. Ebenso wie Pastoren zu bestimmten Zeiten unterschiedliche Aspekte betonen, betont Gott in unserem Leben durch sein Wort unterschiedliche Wahrheiten wie wir es gerade nötig haben. […]

  4. […] Und wieder einmal ein sehr interessanter Eintrag im Blog von Storch. Allerdings frage ich mich, ob es bei den Jesus Freaks wirklich diese Breite an theologischen Denkweisen gibt oder ob nicht die Jesus Freaks selber eine Lehrmeinung sind. […]

  5. […] und eine für Auseinandersetzung. So erklärt es sich, dass es in derselben Bibel mal heisst “Schwerter zu Pflugscharen” (Micha 4,3) und “Pflugscharen zu Schwertern!” (Joel 4,3). Es sind keine Widersprüche […]

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