30. September 2005 2

baden

die letzten tage (wochen? wochen!) waren ganz schön anstrengend. viel unterwegs gewesen, schwierige gespräche und viele termine gehabt. ich mag das, aber manchmal ist es auch hart. habe dann gestern mal einen tag blau gemacht, zumindest den grössten teil und eine interessante beobachtung gemacht:
als ich mich um 11:30 mit niklas luhmann (soziale systeme) und hedwig courths-mahler (griseldis) in die badewanne gelegt habe hatte ich ein schlechtes gewissen. schon seltsam, aber es kam mir völlig dekadent und irgendwie falsch vor an einem freien tag nichts zu tun. wieso ist das so? eigentlich ist „nichts“ ja die beste beschäftigung an freien tagen. dafür hat man sie ja. ich habe jedenfalls beschlossen, nicht auf das gefühl zu hören und einfach weiter nach einer zeile von heinz erhardt zu handeln:

„schön ist es mal nichts zu tun und dann vom nichts-tun auszuruh´n!“

courths-mahler ist ganz schön krass. ihr groschenroman (genauer: 2DM) „griseldis“ lag in der pension rum in der wir jfi-ä-kreistreffen gemacht haben (zwischen reiseführern und dem „bunten buch der flugzeugkatastrophen, das sprotte studiert hat). ich habe mir das machwerk mal geliehen um es zuende zu lesen. noch nie einen kitschroman gelesen. aber jeder sollte mal ein buch gelesen haben, was auf folgende worte endet:

graf harro und seine junge, schöne frau lebten so glücklich miteinander, dass griseldis zu ihrem gatten sagte:
„mir könnte bange werden vor der grösse meines glücks, mein harro!“
da zog er sie fest an sich und sah ihr tief hinein in ihre sonnenaugen.
E N D E

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Ein Kommentar

  1. Nichts-tun ist eine Fähigkeit, die der westlich-industriell gteprägte Mensch leider verlernt hat.

    Man lernt, dass man immer irgend was arbeiten muss..
    ..ausruhen&das Leben genießen kann man ja dann im Alter..

    ..aber dann passierts:
    Man hat bis zur Rente gearbeitet.. und…
    ..nun kommt die Krise..
    Auf einmal weiß man nicht, wie das eigentlich geht, das Nichtstun..

    Oderaber:
    Die Woche geht los.. arbeiten.. Von Montag an freut man sich lediglich auf Freitag Feierabend.
    Der is aber dadurch versaut, dass man Freitag abend schon wieder an Montag morgen denken muss…


    buchtip hierzu:
    Erich Fromm, „Die Kunst des Liebens“

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